In dein Laecheln verliebt
bisschen länger zu bleiben. Sandra machte keinen Hehl aus ihrer grenzenlosen Langeweile.
»Tut mir leid, aber Sandra kann Diskotheken nicht ausstehen«, erklärte Burt und umfasste ungerührt die Schultern der rothaarigen Frau, während sie ihn geschmeichelt anblickte. Harriet wehrte sich gegen ihre aufkeimende Eifersucht. »Sie hat mich heute Abend nur begleitet, um mir einen Gefallen zu tun. Ich glaube nämlich, dass ich für meine Bildreportage auch den Hintergrund einer Diskothek brauche.« Burt lächelte Harriet geheimnisvoll an. »Glücklicherweise habe ich Sie hier heute Abend angetroffen. Jetzt habe ich eine klarere Vorstellung von meiner Idee. Also dann bis Montag, Harriet.«
»Montag?«, wiederholte Chuck, als sie wieder allein waren. »Hast du den berühmten Mr Bardoff um den Finger gewickelt?«
»Kaum. Wir haben streng geschäftlich miteinander zu tun. Ich arbeite für sein Magazin, und er ist nur mein Auftraggeber.«
»Ist ja in Ordnung. Deshalb brauchst du mir nicht gleich den Kopf abzureißen. Da habe ich mich eben geirrt. Aber nicht mir allein ist etwas aufgefallen.«
»Was willst du damit sagen?«, fragte sie scharf.
»Liebe Harriet«, erwiderte er geduldig, »nach drei Jahren in New York bist du noch immer unglaublich naiv.« Brüderlich legte er eine Hand auf ihre Schulter. »Die rothaarige Füchsin hat dich buchstäblich mit ihren grünen Augen durchbohrt, als du mit deinem Geschäftspartner tanztest.«
»Das ist ja lächerlich.« Stirnrunzelnd schwenkte Harriet ihr Glas. »Miss Mason wusste bestimmt ganz genau, dass Burt mich lediglich aus geschäftlichen Gründen sehen wollte und einen geeigneten Hintergrund für sein Projekt suchte.«
Chuck betrachtete sie eindringlich und schüttelte den Kopf. »Wie ich schon sagte, Harriet, du bist unglaublich naiv.«
3. K APITEL
Der Montag zog kühl und grau herauf. Die Redaktion des Modemagazins aber war über alle Wetterfragen erhaben. Harriet hatte den Eindruck, dass Burt dem Wetter die üble Laune verzieh, weil jetzt mit den Innenaufnahmen begonnen werden sollte.
Er veranlasste, dass ein Friseur sie in eine überlegene, tüchtige Geschäftsfrau verwandelte. Ihr tiefschwarzes Haar wurde zu einem großzügigen Knoten aufgesteckt, der ihren klassischen Gesichtsschnitt hervorhob, und das streng geschneiderte dreiteilige Kostüm wirkte keineswegs männlich, sondern unterstrich nur noch Harriets weibliche Ausstrahlung.
Larry war vollauf mit seiner Kameraausrüstung beschäftigt und kümmerte sich um Beleuchtung und Perspektiven, als Harriet Burts Arbeitszimmer betrat. Ein schneller Blick überzeugte sie davon, dass es einen eleganten und passenden Hintergrund für die beabsichtigten Aufnahmen hergab. Amüsiert beobachtete sie Larry, der ihre Anwesenheit überhaupt nicht zur Kenntnis nahm, sondern das Objektiv einstellte und die Entfernung maß. Dabei hielt er Selbstgespräche.
»Das Genie bei der Arbeit«, flüsterte eine Stimme ihr ins Ohr. Harriet wandte sich um und schaute in die Augen, die sie inzwischen verfolgten.
»So ist es«, erwiderte sie und ärgerte sich über ihr Herzklopfen.
»Sie sind heute Morgen ziemlich gereizt, scheint mir. Haben Sie vom vergangenen Wochenende noch einen Kater?«
»Keineswegs«, erwiderte sie kühl. »Dazu trinke ich viel zu wenig.«
»Ach ja, jetzt erinnere ich mich wieder.«
»Harriet, da bist du ja endlich. Warum hast du mich so lange warten lassen?«
»Tut mir leid, Larry, aber der Friseur hatte mich in die Mangel genommen.«
Burt sah sie belustigt an. Ihre Blicke trafen sich, Harriet fühlte ihre Beine schwach werden, so sanft und streichelnd war der Ausdruck seiner Augen. Erschrocken senkte sie die Lider.
»Sind Sie immer so leicht aus der Fassung zu bringen?« Burts Stimme klang ruhig und etwas zynisch. Abwehrend hob sie das Kinn und sah ihn hilflos und wütend an, weil er ihr offenbar die Gedanken von der Stirn ablas. »Oh, so gefällt es mir schon sehr viel besser«, sagte Burt. »Es steht Ihnen gut, wenn Sie aufgebracht sind. Dann werden Ihre Augen noch dunkler, und Ihre Wangen bekommen mehr Farbe. Temperament ist ein wesentliches Merkmal von Frauen – und von Rassepferden.«
Der Vergleich missfiel Harriet sehr, doch sie nahm sich zusammen, denn sie wusste, dass sie bei einem Wortgefecht unterliegen würde. »Wahrscheinlich haben Sie recht«, antwortete sie unbeteiligt und schluckte die Worte hinunter, die ihr auf der Zunge lagen. »Meiner Ansicht nach fühlen sich die Männer körperlich
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