In dein Laecheln verliebt
bezaubernd?« Harriets Stimme klang warm, als ihre Wangen das weiche Haar berührten.
»Hinreißend. Sie könnten seine Mutter sein.«
Harriet senkte die Lider. Seine Worte erfüllten sie mit plötzlicher Sehnsucht. »Ja, diese Ähnlichkeit ist einzigartig. Können wir beginnen, Larry?«
»Sofort.«
»Gut, Partner.« Harriet stand auf und drückte Andy an sich. »Wir müssen jetzt arbeiten.«
»Spiel mit ihm«, schlug Larry vor. »Tu dir keinen Zwang an. Alles muss ganz natürlich wirken.« Er blickte zu dem kindlichen Gesicht hinunter, und Andy sah ihn offen an. »Ich glaube, er versteht mich.«
»Natürlich«, stimmte Harriet zu und hob den Kopf. »Er ist ein sehr kluges Kind.«
»Wir werden die Aufnahmen ganz unauffällig machen und können nur hoffen, dass der kleine Bursche auf dich eingeht. Mehr als einige Minuten auf einmal darf es bei Kindern nicht dauern.«
Harriet baute Holzklötze vor Andy auf, der begeistert ihr Werk zunichtemachte. Sie waren so sehr in das Spiel vertieft, dass ihnen Larrys Bewegungen und das weiche Klicken der Kamera entgingen. Harriet lag auf dem Bauch, die Füße in die Luft gestreckt, und stellte noch einen Turm auf, den Andy in Windeseile demolierte.
Harriet drehte sich auf den Rücken und hob den Jungen über ihren Kopf. Er war von dem neuen Spiel begeistert. Sie setzte ihn auf ihren Bauch, und sofort begann er, mit den Perlenknöpfen ihrer hellgrünen Bluse zu spielen. Das tat er so konzentriert, dass sie vor Rührung sein Gesicht mit den Fingerspitzen streichelte. Erneut verspürte sie eine plötzliche Sehnsucht. Dann ahmte sie die Motorengeräusche eines Flugzeugs nach. Andy quietschte vor Vergnügen. Harriet stellte ihn auf ihren Bauch und ließ es zu, dass er nach seiner eigenen Musik auf und ab sprang.
Dann stand sie auf und wirbelte mit ihm herum, ehe sie ihn noch einmal umarmte. So ein Kind wünsche ich mir, gestand sie sich ein, und hielt es noch fester in den Armen. Ein Kind, das mir gehört, das seine Ärmchen um meinen Hals schlingt. Ein Kind von dem Mann, den ich liebe. Sie schloss die Augen drückte ihre Wange gegen Andys rundes Gesicht. Als sie sie wieder öffnete, stand Burt vor ihr.
Jetzt wusste sie genau, dass sie diesen Mann liebte und von ihm ein Kind haben wollte. Eigentlich hatte sie es schon vorher geahnt, doch nun war es zwecklos, sich weiterhin Sand in die Augen zu streuen. Andy zerzauste ihre Haare und unterbrach den Zauber. Harriet wandte sich ab, erschrocken über ihre plötzliche Erkenntnis. So hatte sie es nicht geplant. Wie konnte das nur geschehen? Sie musste es sich zu einem späteren Zeitpunkt genau überlegen. Im Augenblick war sie viel zu verwirrt.
Harriet war überaus erleichtert, als Larry das Schluss-Signal gab: »Fabelhaft. Ihr beide arbeitet miteinander wie alte Freunde.«
Das war keine Arbeit für Harriet gewesen. Es war lediglich ein Spiel mit der Fantasie. Vielleicht waren ihre Karriere und ihr ganzes Leben nur Fantasiegebilde. Am liebsten hätte sie laut aufgelacht. Aber das wäre zu töricht gewesen. Sie konnte es sich nicht leisten, sich ihren Gefühlen hinzugeben.
»Ich brauche noch einige Zeit, um hier bis zu deinem nächsten Auftritt alles in Ordnung zu bringen, Harriet.« Larry sah auf seine Uhr. »Geh noch essen, ehe du dich wieder umziehst. Ich gebe dir eine Stunde frei.«
Harriet freute sich darüber, endlich wieder einmal etwas Zeit für sich zu haben.
»Ich werde Sie begleiten«, schaltete sich Burt ein.
»O nein«, protestierte sie, nahm ihren Mantel und eilte aus dem Atelier. »Ich meine, geben Sie sich keine Mühe. Wahrscheinlich haben Sie noch viel im Büro zu tun.«
»Das habe ich immer. Aber manchmal muss auch ich essen.« Er nahm ihr den Mantel ab und half ihr hinein. »Ich hatte nicht die geringste Absicht, Sie zu verspeisen, Harriet. Wann hören Sie endlich auf, mir zu misstrauen?«
Die Fahrbahn war trocken, aber auf den Fußwegen und den parkenden Autos lag eine dünne Schneedecke. Harriet fühlte sich eingesperrt in dem engen Wagen, so dicht neben dem Fahrer, dessen schmale Hände das Lenkrad umschlossen. Er fuhr am Central Park entlang, und sie versuchte, sich zu entspannen.
»Hübsch, nicht?« Sie deutete auf die schneebedeckten Zweige. »Ich mag den Schnee. Alles sieht so frisch und freundlich aus. Es erinnert mich an …«
»… zu Hause?«, ergänzte er.
»Ja.« Zu Hause, dachte sie. Mit diesem Mann könnte sie überall zu Hause sein. Aber sie musste ihre Schwäche verbergen. Er durfte nie
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