In dein Laecheln verliebt
Selbstgespräche über das wundervolle Foto.
»Selbstverständlich, meine liebe Harriet«, antwortete sie an Larrys Stelle. »Alles, was du willst. Achte auf deinen Stand«, fuhr sie voller Bewunderung fort. »Perfekte Körperbeherrschung und volle Konzentration. Achtung, Wimbledon, jetzt kommt ein neuer Champion. Du wirst sie alle in der Luft zerreißen, Harriet.«
»Vielen Dank, Larry. Talent und Schönheit. Larry, du versetzt mich in Erstaunen.«
»Es ist gefährlich, wenn man Selbstgespräche führt«, flüsterte eine Stimme an ihrem Ohr.
Harriet sprang auf. Sie ließ das Foto auf den unordentlichen Haufen auf dem Schreibtisch fallen.
»Außerdem sind Sie nervös. Das ist ein schlechtes Zeichen.«
Sie wirbelte herum. Burt stand vor ihr, so nahe, dass sie instinktiv einen Schritt rückwärts machte. Burt quittierte ihre abrupte Bewegung mit einem entwaffnenden Lächeln.
»Schleichen Sie sich künftig nicht mehr so an mich heran.«
»Tut mir leid. Aber Sie waren so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass mir nichts anderes übrig blieb.« Beredt hob Burt die Schultern, und seine Stimme klang sanft.
Harriet lächelte ihm widerstrebend zu. »Manchmal kümmert Larry sich überhaupt nicht um die Unterhaltung, sondern überlässt es mir. Schauen Sie sich das einmal an. Er weiß gar nicht, dass Sie hier sind.«
»Hm, vielleicht sollte ich das ausnutzen.« Er schob eine seidenweiche Haarsträhne hinter ihr Ohr. Bei der Berührung seiner warmen zärtlichen Finger lief Harriet ein Schauer über den Rücken, und ihr Puls beschleunigte sich.
»Ach, Sie sind es, Burt. Wann sind Sie denn gekommen?« Bei Larrys Worten seufzte Harriet tief auf und wusste selbst nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht war.
Der Dezember verging langsam. Die Arbeit war weiter gediehen als zunächst geplant, und ein Großteil der Aufnahmen würde wahrscheinlich noch vor Weihnachten vorliegen. Harriets Vertrag mit Burt lief erst im März aus, und sie überlegte, was sie tun sollte, wenn sie im Atelier nicht mehr gebraucht wurde. Vielleicht würde Burt sie entlassen, doch das war höchst unwahrscheinlich, denn er wollte sein Lieblingsprojekt erst unter Dach und Fach haben, ehe er ihr gestattete, für die Konkurrenz zu arbeiten.
Möglicherweise wird er mich für eine andere Tätigkeit einsetzen, überlegte sie während einer kurzen Arbeitspause. Aber vielleicht würde sie sich auch erst einmal erholen.
Dieser Gedanke überraschte sie, denn sie liebte ihre Arbeit. Es war ein harter Beruf, aber er war nie langweilig. Noch einige Jahre lang würde er für sie an erster Stelle stehen. Anschließend konnte sie sich dann zurückziehen, einen langen Urlaub machen oder aber reisen. Danach wäre immer noch Zeit für eine ernsthafte Bindung. Sie würde einen netten Mann finden, auf den sie sich verlassen konnte. Sie würde ihn heiraten und eine Familie gründen. Dieser Plan kam Harriet durchaus sinnvoll vor, auch wenn der Gedanke daran im Augenblick allzu vernünftig und berechnend wirken mochte.
Während der zweiten Dezemberwoche herrschte in Larrys Studio ein noch größerer Wirrwarr als gewöhnlich. Stimmen und Personen stürzten den Raum an diesem Morgen in ein wildes Chaos. Harriet sollte eine junge Mutter darstellen. Der Scheinwerfer strahlte sie zusammen mit einem acht Monate alten Jungen an.
Ein kleiner Teil des Ateliers war zu einem Wohnraum umgestaltet worden. Als der Friseur Harriets Haar gerichtet hatte, war Larry immer noch mit seiner Kameraausrüstung beschäftigt. Burt half ihm dabei und erläuterte seine Ideen für die Aufnahmen. Sein kräftiger Rücken zog Harriets Blick magisch an.
Sie ließ die Männer allein und widmete sich der jungen Mutter und dem Kind, das einige Minuten lang vor der Kamera ihr eigenes sein würde. Überrascht und mit einem gewissen Vergnügen stellte sie fest, wie ähnlich der kleine Andy ihr sah. Sein Schopf glänzte ebenso dunkel wie ihr Haar, und er hatte lebhafte blaue Augen. Jeder Außenstehende würde sie für seine Mutter halten.
»Wissen Sie eigentlich, wie schwierig es war, ein Kind zu finden, das Ihnen ähnlich sieht?« Burt näherte sich dem Platz, an dem Harriet mit Andy auf dem Schoß saß. Er blieb vor ihr stehen, während sie lachend das Baby auf den Knien schaukelte. Harriet und das Kind strahlten ihn aus dunkelblauen Augen an. »Ihre leuchtenden Blicke könnten jeden Menschen mit Blindheit schlagen. Sie beide zusammen würden bestimmt den Stromverbrauch senken.«
»Ist er nicht
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