In deinen Armen (German Edition)
aufgeregt auf. »Diana! Diana!« Mit ihrem leerer werdenden Teller kämpfte sie sich zur Braut durch. »Diana, wem hast du damals alles von Luca erzählt?« Alle schauten fragend zu der Furie, der in dem Augenblick völlig egal war, wie gesellschaftlich korrekt sie sich benahm.
»Luca wer, Emma?« Diana starrte sie entgeistert an.
»Du weißt schon, Luca … DER Luca.« Sie redete leiser und zog Diana verschwörerisch zu sich. Selbst nach Jahren musste nicht jeder alle Details ihres peinlichen Unterfangens erfahren.
Diana schien sich zu erinnern: »Niemandem habe ich etwas erzählt. Ich schwöre.«
»Aber er weiß es!«, platzte Emma ärgerlich.
»Wer weiß es?«, fragte Diana begriffsstutzig und verstand das Drama ganz und gar nicht.
»Dein Bruder!«
Diana schaute ihrer Freundin sehr genau ins entsetzte Gesicht und sichtete dann das Konterfei ihres grinsenden Bruders. Sie machte ihn in der Menge aus und orderte ihn per Blick zu sich.
»Gibt es ein Problem, die Damen?« Er lächelte charmant und legte seinen Arm um Diana.
»Du! Du bist mein Problem!«, sprudelte es aus Emma etwas zu laut und einige Gäste, die in der Nähe standen, drehten sich interessiert um und warfen ihnen neugierige Blicke zu.
»Das darf ja wohl nicht wahr sein, Emma! Du hast mir hoch und heilig versprochen, keine Szene zu machen!«
Emma schaute giftig zu Mario, als wäre er an allem Schuld. Also sollte er seine Schwester gefälligst auch beruhigen.
»Ihr seid schlimmer als zwei kleine Kinder. Was ist hier überhaupt los?«
»Gute Frage.« Emma wusste es auch nicht. Sie kaute auf ihrer Lippe herum und murmelte eine Entschuldigung. Mehr konnte und wollte sie nicht erklären, schon gar nicht die Tatsache, dass Marios Nähe sie ganz durcheinander brachte. Einerseits wünschte sie ihn zum Teufel, andererseits schlug ihr Herz sofort schneller, sobald er in ihrer Nähe war.
Diana seufzte und nahm Emma kurz in die Arme. »Ich hab es wirklich niemandem erzählt, okay?« Emma nickte. »Amüsier dich einfach ein bisschen und geb nicht zuviel auf meinen Bruder!« Diana funkelte warnend Mario an, verkniff sich aber jeglichen Kommentar. Dank ihrer Familienbande verstanden sich beide auch ohne Worte.
Emma atmete tief durch und stellte den leeren Teller ab. »Ich glaube, ich teste mal das Dessert.« Sie mied jeglichen Blick auf Mario.
»Tu das!«
Also stürmte Emma das süße Buffet, das gerade aufgestockt wurde. Sie brauchte ganz dringend Zucker. Und was auch immer Diana mit ihrem Blick klar gemacht hatte, Mario folgte ihr nicht. Sehr gut.
Langsam und mit jedem weiteren Bissen beruhigten sich Emmas angespannte Nerven. Ein Glas Grappa tat sein Übriges. Satt schlenderte sie wenig später zwischen den Gästen hindurch und schnappte hier und dort Anekdoten und Lacher auf. Sie genoss den lauen Sommerabend an der Adria. Grillen zirpten, die Band begann wieder zu spielen und die Tanzfläche füllte sich. Aus den Augenwinkeln verfolgte sie, wo sich Mario aufhielt und wahrte den Abstand. Noch einmal wollte sie ihm nicht über den Weg laufen. Sie nippte an ihrem Glas. Erst redete er mit Philipp und Diana, dann mit seinen Eltern und schließlich mit Freunden von Philipp. Um nicht beim Starren erwischt zu werden, wechselte sie ihre Position regelmäßig. Bis eine der Frauen ihren Arm um ihn legte.
»Wer ist das Biest?«, murmelte Emma. Auf ihren High Heels war sie beinahe so groß wie er. Sie hatte eine schlanke Figur mit einer unnatürlich großen Oberweite. Ihr seidig-glänzendes, glattes, blondes Haar saß perfekt und ihre rot lackierten Fingernägel wanderten über Marios Schultern. Wie bei einem Autounfall konnte Emma nicht wegsehen. Natürlich war Mario noch der Alte! Wenn sie noch einen Beweis dafür gebraucht hatte, so befand der sich gerade auf der Tanzfläche. Mario zog die Frau nah an sich, während er sie führte. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und der Neid drehte Emma den Magen um. Als die Blondine ihre Finger in seinen Nacken legte, wünschte Emma, es wären ihre.
»Sie möchten bestimmt auch tanzen, meine Liebe, oder?«
Vor Emma war Philipps Vater aufgetaucht, der ihren Blick auf die Tanzfläche missverstanden haben musste und ihr nun seine Hand hinhielt. Sie versuchte ein glückliches Gesicht zu ziehen. Philipp konnte gut tanzen. Warum also nicht? Die Ablenkung war ihr willkommen. »Sehr gerne.«
Nur fünf Schritte später bereute Emma ihren Enthusiasmus und ihre Entscheidung bitterlich. Was ihren Füßen blühte, hätte sie
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