In deinen Armen (German Edition)
Stimme ließ Emma erschrocken zusammenzucken. Endlich bekam sie das Stück frei. »Damit eines klar ist: Ich esse das alles allein. Du kriegst gar nichts davon ab!« Emma hielt schützend ihre Hand über den Teller und musterte Mario. Was machte er hier? Die Begegnung in der Garage hatte sie für einen momentanen Kurzschluss in ihrem Gehirn gehalten und sich selbst zur Raison gebracht: Mario Torriani war tabu und bliebe besser tabu. Konnte er das nicht ebenso einsehen? Und konnte ihr Bauch mal aufhören, so warm zu kribbeln?!
Emma begann sich demonstrativ den ersten Happen ihrer hart erkämpften Beute in den Mund zu stecken. Wow! Lecker! Ein weiterer Bissen folgte. Das Essen schmeckte so köstlich, dass sie für eine volle Sekunde die ebenso großartige Erscheinung von Mario neben sich vergaß. Keine Sekunde länger. Während sie sich das Essen auf der Zunge zergehen ließ, saugten ihre Augen seinen Anblick auf, um ihn nie wieder zu vergessen und zu ihrem geheimen gedanklichen Erinnerungsalbum hinzuzufügen. Perfekt traf es ohne Übertreibung. Dicht gefolgt von vollkommen und traumhaft . Der Smoking saß akkurat. Das Dunkelblau unterstrich den Glanz in seinen Augen. Der weiße Kragen stand in anziehendem Kontrast zu seiner dunklen Haut. Er hatte sich immer noch nicht rasiert und wenn das sein eigentlicher Look war, so war der atemberaubend. Emma erinnerte sich, wie diese Stoppeln bei jeder noch so kleinen Berührung auf ihrer Haut für süße Qualen gesorgt hatten. »Sicher, dass du mir nichts abgeben willst?« Mario lächelte sie von der Seite an und seine Lippen kräuselten sich amüsiert.
»Sicher.« Schnell schob sich Emma einen weiteren Bissen in den Mund. Solange ihr Mund beschäftigt war, bestand keine Gefahr, dass sie sich küssten. Denn genau das war es, wovon sie träumte. Ein wilder Kuss, sein Atem in ihrem Mund und wie sich ihre Zungen berührten. Nervös schlang sie mehr von der Pasta herunter und schmeckte nicht mehr, was sie aß. Alles wirkte fad verglichen mit dem Geschmack, den seine Lippen haben würden.
»Schade.« Mario strich mit seinem Finger über ihren Mundwinkel und leckte sich nun die Fingerkuppe ab. Ganz langsam nuckelte und saugte er, dass ihr immer wärmer wurde, während seine Augen heiß und verlangend auf ihrer Haut brannten. Emma wäre der Teller beinahe aus der Hand gefallen, wenn Mario ihn ihr nicht im letzten Augenblick abgenommen hätte. Der nächste Bissen auf der Gabel schwebte noch vor ihrem Mund und sie knabberte an ihrer Unterlippe. Wie hypnotisiert betrachtete sie ihn.
»So hungrig, Sweetheart?« Offenbar verriet ihre Mine nur zu deutlich, was sie gerade wollte: seinen Finger ablecken. »Wir sollten uns vielleicht setzen?«, schlug er in seiner sanften Stimme, die ihr neuerdings die Knie in Gummi verwandelte, vor. Emma ließ sich zu einem der Tische dirigieren und kam wieder etwas zu sich, als Mario sich etwas vom Teller schnappte.
»Hey, hol dir selbst etwas, hab ich gesagt!« So sauer sie klang, ihre Augen wanderten sofort wieder zu seinem Mund.
»Ich hab das Essen gerettet, also darf ich es auch essen.«
»Was heißt hier gerettet?« SEmma nahm Mario den Teller wieder aus der Hand.
»Das weißt du ganz genau.«
Wie konnte jemand einfach nur essen und sie dabei so verrückt machen?! Sein Blick reizte ihren Körper und der wollte nur noch eines: Mario Torriani. Als Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch.
»Ich versteh dich nicht, Emma, warum gibst du nicht einfach zu, dass du scharf auf mich bist?«
»Und dann?«
»Du gibst es also zu?« Mario lächelte, als hätte er sie nun erwischt, und sein Blick wurde noch einmal eine Spur zweideutiger.
»Gar nichts gebe ich zu. Ich bin doch nicht hinter jedem her!«
»Aber hinter Luca Venti.« Mario verschränkte seine Arme, lehnte sich locker voll und ganz auf ihre Reaktion gespannt zurück. Die ließ nicht lange auf sich warten.
»Wie bitte!« Emma fiel die Gabel klirrend aus der Hand. Doch in den Geräuschen der Party ging das zum Glück unter. Sie spürte, wie verräterische Röte in ihr Gesicht kroch. Was wusste Mario von Luca Venti und ihren vergeblichen und einzigen intensiven Versuchen, einen Mann in sie verliebt zu machen? Mit siebzehn war sie ihm einen Sommer lang hinterher gelaufen, hatte sich für ihn die Haare dunkel gefärbt und zuckersüße Kleidchen getragen. Sie hatte sich sogar auf ein Motorrad gewagt, nur um ihm zu imponieren. Niemand wusste etwas davon, nicht einmal ihr Tagebuch. Außer … Sie sprang
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