In deinen Armen (German Edition)
und Shirt. Sie versuchte ebenso in Rekordzeit ihre Haare irgendwie zusammen zu halten und gab es mit einem Blick auf die Uhr auf.
»Fertig! Wo ist der Brownie, den ich gerochen hab!«, stand sie wenig später wieder in Marios Schlafzimmer. Er grinste breit.
»Was denn? Ich weiß, wie ich aussehe, aber für Feinheiten gibt es ja die Signora im Brautmodenladen.« Emma sah sich suchend um und erspähte den begehrten Brownie. Seine Augen musterten sie weiter und registrierten jede ihrer Gesten scheinbar fasziniert. »Erde an Mario? Wir müssen los, du kennst doch Diana und den Weg. Also, hopp!« Was war denn in Mario gefahren, dass er nicht ein böses Wort verlor?
Emma schnappte sich ihr Handy und überging die vier unbeantworteten Anrufe von John. Nein, an ihn wollte sie gerade ganz sicher nicht denken. Sie wählte die Nummer der Braut. »Hi Diana, tut mir furchtbar leid, wir sind auf dem Weg … was? … ja … ja, ich habe einfach verschlafen, die Ruhe, das Landleben, die Meeresluft, ich fliege … nein, nicht wirklich, aber ich bin mir sicher, dass der Ferrari deines Bruders fliegen kann. Bis gleich!«
Wie auf ein geheimes Kommando hin war Mario aufgestanden und hatte Emma die Tür aufgehalten. Er war immer noch sprachlos angesichts dieser morgendlichen Naturkatastrophe. Im Ferrari klappte sie sich den Spiegel auf und begann ihr Make-up noch aufzulegen.
»Wer ist eigentlich ihr Trauzeuge? Macht das der Brautvater?«, fragte sie und versuchte doch noch ihre Haare in den Griff zu bekommen.
»Nein, das bin ich.«
»Du!« Emma verschluckte sich überrascht am Brownie und wischte ein Paar Krümel vom Schoß.
»Warum nicht?« Mario fuhr die Einfahrt herunter Richtung Boutique und klang etwas gekränkt.
»Du glaubst doch gar nicht an die Ehe!«
»Wer sagt denn so etwas?« Er schaute kurz zu ihr und dann wieder auf die Straße.
Gute Frage! »Du hast nie den Eindruck erweckt, als würde dir die Glücklich, bis dass der Tod uns scheidet -Nummer etwas bedeuten. Plus: Dein Ruf spricht Bände.«
»Menschen können sich ändern, Emma.«
»In hundert Jahren nicht!« Emma konnte es einfach nicht glauben, auch wenn sie die letzte Nacht und den vergangenen Tag so sehr genossen hatte. Selbst wenn sie aneinander gerieten, so wie jetzt, so hatte die Auseinandersetzung die Schärfe der Teenagerzeit verloren und die Prise einer anderen Zutat war zu spüren. Sie kämpfte weiter mit ihrer Frisur.
»Jetzt hör doch auf, an deinen Haaren herumzuzupfen! Sie sehen toll genug aus und ich bin mir sicher, dass Diana ganz eigene Pläne dafür hat.«
Stopp mal! Augenblicklich hielt Emma inne. Mario Torriani gefielen ihre Haare? Sie fand sie ja auch schön. Nur wirbelten sie immer recht eigenwillig in der Gegend herum und fürs Business oder eine Hochzeit mit der elfengleichen Diana war das nicht das Richtige.
»Ich wollte dich nicht verurteilen, Mario«, sagte sie schließlich versöhnlicher.
»Hier sind wir!« Mario ging darauf nicht ein, doch selbst ein Blinder konnte sehen, dass seine gute Laune vom Morgen verflogen war und Emma fühlte sich mies. Er hielt vor einem kleinen Laden im Nirgendwo. Sie stieg aus und seufzte, als er ihren Blick mied. Vielleicht war sie der viel größere Angsthase von ihnen beiden? Bei dem Gedanken an Heirat machte ihr Herz Luftsprünge, aber ihr Magen verknotete sich unangenehm. Sie betrat den Laden und sofort kam Diana auf sie zugestürmt, packte sie und zog sie nach hinten.
Überall hingen und standen Abendkleider. Der Raum war mit zahlreichen Blumengebinden dekoriert, die einen schweren Blütenduft verbreiteten. Die anderen Frauen kicherten, drehten und wendeten sich bereits in ihren süßen, rosafarbenen Kleidern. Genau die Farbe, die sommersprossigen Rothaarigen besonders schmeichelte.
Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Mario sich Kaffee geben ließ und es sich gemütlich machte.
»Schau mal! Ich möchte, dass du das hier anziehst.« Diana präsentierte ihr das Outfit und strahlte über das ganze Gesicht.
»Es ist grün.«
»Wie deine Augen, das wird großartig an dir aussehen!«, jubelte Diana.
»Bist du sicher?« So schön das Kleid auch war, Emma würde darin auffallen ohne Ende. An jedem anderen Tag gerne, nicht aber, wenn Diana im Mittelpunkt stehen sollte. Alle würden denken, sie hätte auf die Extrawurst bestanden. Sie seufzte.
»Komm schon, probier mal!« Dianas Begeisterung stupste sie Richtung Umkleidekabine. »Du musst erst das Korsett anziehen.«
Das was?! »Nie im Leben!«,
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