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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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handelte sich um ein schreckliches Missverständnis, oder man hatte sie beide belogen, und es
genügte,
wenn MacLean ihren Erklärungen lauschte, bevor er sie mit Verachtung strafte.
    Verachtung hatte sie nicht
verdient und
würde sie auch nicht
akzeptieren.
    »Ich
wecke sie
auf«,
ertönte M
acLeans Stimme direkt vor der Tür. Dann sagte er, auf Harrys
gemurmelten Kommen
tar hin, belustigt: »Nein, danke. Ich komme mit
meiner Frau
schon
alleine zurecht

    Enid sprang so schnell auf, dass ihre knöchelhohen
Stiefel
auf den Boden knallten.
    MacLean schob die Tür auf und besah sich ihr hochge
recktes Kinn
. »Hast du das gerade gehört?« Sein Blick wan
derte viel
zu warm an ihr entlang. »Du siehst wunderbar aus, wie immer.« Bevor sie zurückgeifern konnte, sagte er: »Wir sind in
weniger als
einer Stunde in Edinburgh und müssen dann eiligst
weiter.«
    Das hätte sie erstaunen können. Doch Enid war
bereits so
an Überraschungen gewöhnt, dass sie kaum noch etwas verblüffte. »Ich bin bereit.«
    Er streckte seinen langen Arm aus und zog die Stolpernde an sich. »Ganz mein schneidiges Mädchen.«
    Hinter ihm gluckste Harry.
    Harry. Sie mochte ihn nicht, wenn auch nur deshalb, weil er sich ein Urteil bildete, wo es nicht erwünscht war, und seinen Argwohn wie einen Schild vor sich her trug.
    Sie wusste, ihre Feindseligkeit war unbegründet, also lä
chelte sie
ihn milde an, während sie sich aus MacLeans Umklammerung befreite. »Da wir nun den nächsten Teil der Reise antreten, hoffe ich, die Herren haben gleichfalls gut geschlafen.«
    Harry verbeugte sich. »Ja. Madam. Ich bin Soldat, ich schlafe, wann immer mir Zeit dazu bleibt.«
    »Und ich … ich habe bis vor knapp
einer Stunde
bei dir geschlafen.« MacLean berührte ihre
Unterlippe. »Du
warst sehr erschöpft. Fühlst du dich jetzt
besser?«
    Alles an ihm war Besorgnis,
seine tiefe Stimme,
der warme, ruhige Blick, die Art, wie er sie berührte, als sei sie ihm kostbar.
    Also wich sie zurück. »Es geht mir besser. Ich möchte nur sichergehen, dass ich meine Sachen …«
    Der Zug kam ohne Vorwarnung zum Stehen. Enid flog in MacLean, und der nahm sie rückwärts stolpernd mit. Harry fiel über einen der Sitze. Die Bremsen quietschten. Glas splitterte, und zwei von den Kerzen fielen zu Boden und gingen aus.
    Die folgende Stille versetzte Enid in Angst. Zwei Wagen weiter vorn tuckerte langsam die Maschine aus, doch aus den Wagen, wo sich der Rest von Throckmortons Wachen befand, drang kein Laut.
    Harry war als Erster wieder bei Stimme und fluchte ohne Jegliche Rücksicht auf Enids zarte Gefühle – was ihr allerdings ein tiefes Bedürfnis befriedigte, also war sie ihm dankbar.
    MacLean hatte sich gerade erst vom Krankenlager erhoben, und nun hatte es ihn brutal zu Boden geworfen. »MacLean, ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Du bist nicht so leichtgewichtig, wie du aussiehst.« Er grunzte und schob sie zur Seite. »Was ist mit deinen Rippen? Deinem Bein? Blutest du irgendwo?«, fragte sie.
    Er setzte sich auf, umfasste ihre Schultern, hielt sie fest .und sah ihr in die Augen. »Mir geht es gut. Und dir?«
    »Mir? Natürlich geht es mir gut. Aber du -«
    »Ich bin kein Invalide.« Er sagte das so entschieden und sah dabei so Furcht einflößend aus, dass sie es aufgab.
    Doch sie beobachtete ihn genau, als er ohne Hilfe aufstand und ihr die Hand hinstreckte.
    »Mir geht es auch gut, danke der Nachfrage.« Harry kam mit Hilfe eines Stuhls auf die Beine.
    »Blut?«, fragte MacLean.
    »Ein bisschen.« Harry griff sich an den Kopf, und seine Finger wurden rot. »Und den Fuß verrenkt.«
    »Schlecht.« MacLean schaute den Gang hinunter. »Das gefällt mir gar nicht.«
    »Mir auch nicht.« Harry humpelte durch den Waggon. »Ich gehe nachs ehen, was passiert ist.«
    MacLean wartete, bis Harry die vordere Tür hinter sich geschlossen hatte, dann legte er los. Er zog seinen Übermantel hervor und reichte Enid Hut und Cape.
    Verstört zog sie beides an, ohne weiter zu fragen.
    »Handschuhe?«, fragte er.
    »Die habe ich hier.« Sie wusste nicht, was er im Sinn hatte, doch als er eine braune Reisetasche mit langem Tragegurt unter dem Bett hervorzog, bekam sie ein flaues Gefühl im Magen.
    Er reichte sie ihr. »Schaffst du es, die zu tragen?« Die Tasche war so schwer, dass ihr Arm schmerzte, aber er wartete Antwort gar nicht erst ab. Stattdessen holte er eine zweite, noch größere Tasche neben dem Tisch heraus. Er nahm einiges heraus – sie hätte geschworen, dass ein

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