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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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Schließlich plumpste ich auf die Krankenliege. Sofort zuckte ich zusammen und presste die Hände erneut gegen meinen pochenden Schädel. Solch höllische Schmerzen hatte ich noch nie gehabt.
Während ich stöhnend da lag unterhielt sich Linda so leise mit jemandem, dass ich kein Wort verstand.
„Versuch es wenigstens!“, flehte sie lauter. Ein Schatten senkte sich über mich und ich seufzte erleichtert, als er das ekelhaft helle Licht verdrängte. Etwas stieß gegen meine Stirn, kitzelte über meine Haut. Die Berührung war so sanft und gleichzeitig so machtvoll, dass mein kreischendes Gehirn fast sofort zur Ruhe kam. Mit jedem sachten Streicheln ebbte der Schmerz weiter ab, bis er nur noch dumpf in meinem Hinterkopf brütete.
„Was passiert mit ihr?“, flüsterte der Schatten über mir.
„Ich bin mir nicht sicher, aber sie benahm sich vorhin kurzzeitig sehr merkwürdig, als beunruhigte sie etwas“, flüsterte Linda und strich mir über die Stirn.
„Brian? Ich möchte, dass du sie nach Hause fährst! Das war vielleicht alles ein bisschen viel für sie! Und Erik, Onyx verlangt nach dir. Er hat angerufen, kurz bevor Verry zu mir kam.“
„Kann Erik sie nicht fahren?“, brummte Brian, der die ganze Zeit über kein einziges Wort verloren hatte. Seine Tonlage versetzte mir einen weiteren Stich.
„Hast du nicht zugehört?“ Linda klang wieder ganz professionell. „Onyx möchte ihn sehen! Es gibt einige Dinge zu besprechen!“
„Dann fahr du sie!“
„Ichnehmdenbus!“, murmelte ich und richtete mich mit erneut dröhnendem Schädel auf. Langsam kletterte ich von der Trage. Sobald meine Füße den Boden berührten, schoss eine erneute Schmerzwelle durch meinen Kopf. „Isjanichweit“ „Auf keine Fall!“, schnappte Linda und tätschelte meine Schulter. „Ich weiß wirklich nicht, wieso du dich so anstellst! Ihr wohnt in derselben Straße, Brian!“
„Ich habe einen wichtigen Termin!“, knurrte er wieder.
„Du fährst Verry nach Hause!“, beharrte Linda.
„Ich muss los!“
„Brian! BRIAN!“, schnauzte Linda. Die Tür fiel krachend ins Schloss. „Was zum Teufel ist denn in ihn gefahren?“, grummelte sie aufgebracht. „Erik! Warte bitte hier bei Verry. Wir sind gleich wieder da!“ Sobald Linda nicht mehr zu hören war, blinzelte ich Erik an, der mit besorgtem Gesicht direkt vor mir stand und verunsichert dreinschaute.
„Würdest du bitte meine Mum anrufen?“, hauchte ich und deutete auf das Telefon hinter ihm auf dem Schreibtisch. „Ach, Blödsinn! Brian wird dich schon fahren!“ Er lächelte vorsichtig.
„Ich möchte nicht, dass Brian mich fährt, okay? Also würdest du
bitte
meine Mum anrufen?“
„Natürlich. Entschuldige!“
Kurz darauf kehrte Linda ohne Anhängsel zurück. Sie hatte rote Flecken im Gesicht und am Hals und machte einen völlig irritierten Eindruck. „Männer!“, schnauzte sie nur und warf ihre Handtasche, die sie sich über die Schulter gehängt hatte, quer durch das Zimmer. „Möchte wirklich mal wissen, was er jetzt wieder für einen wichtigen Termin hat!“ „Wahrscheinlich trifft er sich mit Rex!“ Ich nagte angeregt an meinem Daumen, als beide mich fragend ansahen.
„Wer ist Rex?“, wollte Erik wissen.
„Unsere Direktorin“, murmelte Linda mit gerunzelter Stirn. „Warum sollte er sich denn mit der treffen?“
„Weil er sie heute Morgen fast auf seinem Schreibtisch flachgelegt hat …“
Erik riss ungläubig die Augen auf und Linda starrte mich an, als hätte ich arabisch rückwärts gesprochen. „Du musst dich täuschen! Brian würde doch NIEMALS etwas mit … auf keinen Fall!“
Schulterzuckend drehte ich mich zur Seite. „Meine Mum ist sicher gleich hier. Der Rucksack liegt noch im Sekretariat!“ „Oh eh … klar.“ Linda flitzte nach draußen. „Ich bin sofort zurück.“
„Bist du dir sicher?“ Erik beäugte mich durch seine zusammengekniffenen Augen von der Seite.
„Sie hatte ihre Beine um seine Hüfte geschlungen und er schob gerade seine Hand unter ihren Rock … Eindeutiger geht’s ja wohl wirklich nicht mehr.“
„Unglaublich…“, murmelte er nach kurzem Schweigen und runzelte verärgert die Stirn. „Was denkt dieser Idiot sich nur dabei?“

Achter Streich
    Eriks Gesichtszüge glichen einer undurchdringlichen Maske. Nichts verriet was ihm nun durch den Kopf ging. Seine Augen, zwei stumpfe Edelsteine, fixierten die Wand gegenüber. Für einen Augenblick wirkte er wie erstarrt, doch ich war mir sicher, dass es hinter seiner Stirn wie

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