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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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den Powerrangers durch den Kopf.
„Uh, oh … we´re in trouble!“

Warum passierten mir auch immer so dämliche Sachen? Diese Vampire waren aber auch empfindlich, meine Fresse! “TAYLOR! HÖR AUF, DU VOLLSPAST!“, brüllte ich so laut, dass mir der Hals wehtat. Wie durch ein Wunder verstummte er und sah mich an als habe er gerade eine Erscheinung. „Alter! Hast du den Arsch offen?“, fluchte ich und zeigte zur Decke. Hinter mir wurde die Tür aufgerissen. Der Geschäftsinhaber kam hereingestürmt und sah uns panisch an. „Erdbeben!“, keuchte er mit zerzaustem Schopf. „Ein verdammt gruseliges! Wir müssen hier raus bevor die Hütte einstürzt!“
Wie um seine Worte zu untermalen begann das Haus um uns herum merkwürdig laut zu knacken und zu ächzen. Ehe ich mich versah, wurde ich vom Boden hochgerissen. Die Videothek verschwamm kurz vor meinen Augen, dann fand ich mich überrascht nach Luft schnappend auf der Straße wieder. Keine Sekunde zu spät! Der Wurstkopf setzte gerade den Inhaber auf dem Boden ab, als das dreistöckige Gebäude in seiner gesamten, aschgrauen Hässlichkeit in sich zusammenfiel wie ein Kartenhaus.  Die Umgebung verschwand in einer gewaltigen Schutt- und Staubwolke.
Von Hustenanfällen geschüttelt stolperte wir und andere Passanten von der Unfallstelle weg.
„Ach du heilige Scheiße!“, krächzte ich außer Atem.
„Gott sei Dank bin ich versichert!“, hustete der Inhaber neben mir und schlug sich einmal fest auf den Brustkorb.
Von überall her schossen Krankenwagen-, Feuerwehr- und Polizeifahrzeuge in die Straße. „Hoffentlich ist niemand verletzt!“, kam es völlig unerwartet von dem Wurstkopf, der neben mir stand und meinen Oberarm nicht losließ. „Bist du okay?“ Ich nickte nur und schwieg.
„Du hast die Videothek zerstört!“, platzte ich schließlich raus. „Wie konntest du nur?“
„Tut mir leid?“
Er machte absolut nicht den Eindruck, als bereue er irgendetwas. An Abhauen war dieses Mal nicht zu denken. Die Rettungsassistenten waren so schnell und zahlreich erschienen, dass ich keine Möglichkeit hatte, das Weite zu suchen. Ein blöd grinsender Typ schleppte mich trotzt Gegenwehr zu einem Krankenwagen, schlang mir eine Decke um die Schultern und redete mit mir als hätte gerade jemand meine Familie umgebracht und nicht meine Videothek!
Er zwang mich Wasser zu trinken und sabbelte dauernd etwas von meiner Lunge, dabei hatte das Haus überhaupt nicht in Flammen gestanden. Er nahm seinen Job definitiv ein bisschen zu ernst. Bestimmt war er ein Lehrling und versuchte gerade sich zu beweisen. Was ich an dem Kerl umso erstaunlicher fand, war die Tatsache, dass er den Wurstkopf nicht nur nicht anstarrte, sondern ihn auch noch ohne schreckgeweitete Augen oder aufgerissenem Mund ins Gesicht sah und Fragen zu seinem Befinden stellte. Der Rettungsassistent drehte den Kopf zur Seite und grinste gerade irgendjemanden an. Der Blick auf seinen Hals ließ mich laut nach Luft schnappen. Was für ein verkacktes Klischee! Er besaß doch tatsächlich eine Bisswunde, die, zugegebenermaßen, zwar wie zwei kleine Mückenstiche aussah, aber ich war doch nicht bescheuert.
„Was ist?“ Taylor baute sich alarmiert vor mir auf. „Er ist … der da ist ein Vampir!“, kiekste ich, warf die Decke weg und wich vor dem Frischling zurück.
„Ich weiß!“, sagte der Wurstkopf schlicht und zuckte die Schultern. „Und jetzt setz dich!“
Sein Blick fixierte mich praktisch mit dem Arsch auf das Trittbrett des Krankenwagens. Widerwillig hockte ich da, nippte an der blöden Wasserflasche und beobachtete die beiden in ein Gespräch vertieften Vampire. Die Frage „War hier irgendwo ein Nest“ erübrigte sich, als meine Gedanken zum heutigen Nachmittag zurückkehrten. Klar war hier ein Nest, ein riesiges! Mit lauter schick gekleideten Spießervampiren und ihre fetten Limousinen parkten irgendwo versteckt hinter Gebüschen. Wahrscheinlich würden sie sich nach Sonnenuntergang alle gemeinsam und händchenhaltend auf die Jagd machen. Unwillkürlich schaute ich in den Himmel. Die Sonne war bereits untergegangen und zum ersten Mal spürte ich eine unheimliche Bedrohung, die von meiner Stadt Besitz ergriff. Es fühlte sich ganz anders an, wenn Malik in der Nähe war.
Da hatte ich mich nur vor ihm gefürchtet. Aber die Vorstellung, dass hier höchstwahrscheinlich gerade mehr als eine Handvoll Vampire herumstromerten, bereitete mir schlicht und ergreifend Angst. Wer passte denn auf, damit keiner Amok

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