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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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lief? Ich konnte mir ums Verrecken nicht vorstellen, dass alle Blutsauger so beherrscht und wohlerzogen waren, wie die Idioten, die in der Schule einen auf Lehrer und Schüler machten.
„Ich mach dann mal die Biege“, meldete ich mich ab und machte Anstalten zu gehen.
Taylor, Wurstkopf mochte ich lieber, warf einen Blick auf seine Uhr und verzog das Gesicht, was ihn noch grässlicher aussehen ließ.
„Scheiße!“
Dann sprang er auf, kam mit ausgreifenden Schritten auf mich zugelaufen und warf mich doch allen Ernstes im Vorrübergehen über seine Schulter. Die Wasserflasche flog im hohen Bogen durch die Luft, ich hörte sie nicht mehr aufkommen. Er war noch sehr viel schneller als Erik! Es dauerte nur einen Herzschlag, schon standen wir vor meinem Elternhaus, das, mit seinen dunklen Fenstern, wie eine schaurige Szene in einem Horrorfilm wirkte. Ich hatte wohl zu lange in der Horrorabteilung gehockt! Gerade stapfte die Wurstbirne über unseren Vorgarten, als hinter uns ein leises Zischen erklang. Er setzte mich blitzschnell ab. Ich taumelte und verlor das Gleichgewicht.
„Geh ins Haus und verschließ die Tür!“, befahl er mir in einem Ton, der keine Widerrede duldete. „Und dreh dich nicht um!“
Aus irgendeinem Grund strahlte er eine so plötzlich aufwallende Aggression aus, die mir wie ein Eismantel die Brust zuschnürte. Ich sprintete die wenigen Meter bis zum Haus, riss den Schlüssel aus der Hosentasche und stürzte ins Innere. Dann drehte ich mich um, um die Tür zu schließen. Eine beschissene Idee! Mir entfuhr ein schriller Entsetzensschrei als die riesigen Fänge des Vampires, der direkt vor mir stand, nach mir schnappten. Ich stolperte, immer noch schreiend, zurück und stieß gegen die Wand. Ich hatte in meinem ganzen Leben, nicht einmal in einem Film, solch ekelhaft spitze und vor allem lange Fangzähne gesehen. Bei keinem Tier der Welt! Ich begann heftig zu zittern und versuchte nicht auf die Speichelfäden zu achten, die von den Reißzähnen troffen. Er hatte den Mund so weit aufgerissen, dass die Kiefer ausgekugelt sein mussten. Voller Entsetzen stellte ich mir vor, dass ein ganzer Kopf in diesen Mund passen würde. Plötzlich fing er laut zu Lachen an und grinste nur noch breiter.
„Ich rieche deine Angst“, gluckste er amüsiert und fuhr sich mit beiden Händen durch die kurzen, roten Haare. „Welch wundervolles Odeur!“ So ein dummes Arschloch!!!
„Du riechst gleich was ganz anders, wenn du dich nicht verpisst!“, drohte ich aufmüpfig. Mein Herz hüpfte mir zwar vor Panik fast aus der Brust, aber verarschen ließ ich mich noch lange nicht.
„Was denn?“, fragte die Kauleiste interessiert.
Ich wusste, dass ich ihn nicht verletzten konnte. Dennoch streckte ich beide Arme aus und gab dem überraschten Vampir einen kräftigen Schubs. Ich hatte es nur der Treppenstufe zu verdanken, dass er das Gleichgewicht verlor und hinten über stürzte.
„Gras!“, lachte ich höhnisch und spuckte ihm vor die Füße. „Friss Dreck, du Scheißvampir!“
Von irgendwoher kam eine erstaunlich genervte Stimme. „Genug jetzt! Hört auf mit dem Theater!“
Der leise Tumult vor unserem Haus verstummte. Ich sah die Schemen mehrerer am Boden liegender Personen und Taylor, der einzige der noch aufrecht stand, fuchtelte drohend mit seiner Knarre in die Dunkelheit.
„Ihr habt hier nichts zu suchen!“, knurrte er.
„Wir haben deine Botschaft verstanden!“, kam es resigniert zurück.
„Dann verschwindet!“
Erst als keiner mehr von ihnen da war, der uns hätte gefährlich werden können, stapfte Wurstkopf Taylor zu mir.
„Bist du verletzt?“
„Warum hat er so ein beschissen gruseliges Gebiss?“ Meine Stimme überschlug sich panisch und noch immer zitterte ich am ganzen Leib. „Verfluchte Scheiße! Der hätte mir den Kopf abbeißen können!“
„Modeerscheinung“, murmelte Taylor. Ich glaubte mich verhört zu haben, ging aber nicht weiter darauf ein, dazu war mir immer noch viel zu schlecht.
„Sie werden nicht wiederkommen“, meinte er nach kurzer Zeit. „Sie waren nur neugierig.“
„Neugierig?“ Ich musste mich auf die Treppenstufen setzen um wieder kontrolliert atmen zu können. „Das versteh ich nicht!“
„Du bist der Vampirfluch in Person. Natürlich wollten sie Eriks Untergang mit eigenen Augen sehen.“
„Bin ich vielleicht eine Zirkusattraktion oder was?“, schnauzte ich. „Ihr Blutsauger habt doch alle einen an der Waffel!“ Dass ich zu laut geworden war, erkannte ich anhand des

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