In deiner Hand
dass er deine Mutter nie wirklich in Ruhe ließ, damit ihm genug Druckmittel zur Verfügung standen. Er wird sie beschattet haben. Nur für den Fall, dass du dich weigerst ihm zu geben, wonach er verlangt.“
Bei diesen Worten wurde seine Mimik abweisend und die Kieferknochen stachen scharf hervor.
„Dann hat Annie gar nicht gelogen“, vermutete ich.
„Leider nein. Aber das wird mir auch erst jetzt wirklich bewusst. Ich begriff eure Auseinandersetzung am Morgen nicht, doch jetzt ergibt alles Sinn.“
„Malik hat mir vorgegaukelt, Annie erleide Todesängste. Warum wollte er mich provozieren? Er selbst wusste doch, dass ich eigentlich nicht in der Lage sein dürfte, ihm etwas anzuhaben.“
„Er spielt mit dir“, meinte Brian kalt.
„Ich glaube da steckt mehr dahinter, als der Spaß daran, mich vorzuführen.“
„Glaubst du?“
„Ja. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er mich nur zum reinen Vergnügen manipuliert. Wir wissen wie gefährlich er ist. Ich bin davon überzeugt, dass mehr dahinter steckt, als wir annehmen.“
„Du meinst, er hat irgendetwas damit bezweckt?“
„Ja … er hat mich garantiert nicht einfach so provoziert. Das ist … das is doch unlogisch!“
„Wir reden hier von Damian Malik, Verry. Dieser Wichser ist krank!“
„Ich weiß … trotzdem!“ Ich konnte es einfach nicht erklären, dennoch bohrte in mir ein Gefühl, das mir sagte, dass die Sache mit Annie im Club kein blödes Spiel von Malik war. Es gab garantiert einen sehr widerwärtigen Grund, wieso Malik Annie mit hineingezogen hatte. Ich sah Brian an. „Er hat gehofft ich würde ausflippen und etwas Dummes tun“, grübelte ich. „Das liegt auf der Hand.“
„Das hast du auch getan“, bemerkte Brian.
„Nein. Nicht das … etwas noch Dümmeres, als einen Vampir ins Gesicht zu springen.“ Mein Gehirn ratterte. Wieder sah ich Brian an, starrte auf seinen Mund und als er für den Bruchteil einer Sekunde seine gepflegten Zähne entblößte, machte es
Klick.
„Natürlich!!“, stieß ich hervor, sprang auf und donnerte mit dem Kopf gegen das Wagendach. „Er hat gehofft, dass ich genau das tun würde, was ich getan habe!“
Brian sah mich verständnislos an. Ich fuchtelte im Innenraum herum. „Begreifst du nicht? Malik hat mich provoziert, damit ich kopflos zum nächstbesten Vampir renne und mich beißen lasse!“
„Warum sollte er das wollen? Als Vampir wärst du ihm ebenbürtig! Das ergibt keinen Sinn!“
„Ja …“ Ich plumpste unzufrieden zurück auf den Sitz. „Davon abgesehen ist er viel zu scharf drauf, es selbst zu tun.“
Ich seufzte. „Du hast Recht. Das ergibt wirklich keinen Sinn.“ Ich schwieg eine Weile und wälzte die Gründe hin und her. Allmählich dröhnte mir der Schädel.
„Vielleicht hat er gehofft, du würdest mutieren?“, überlegte Brian laut.
„Kann ich mir nicht vorstellen“, murmelte ich. „Er wartet seit 2 Jahren darauf, mich endlich zu kriegen, wieso sollte er mich plötzlich loswerden wollen?“
Brian versteifte sich auf seinem Sitz. Seine Augen wurden schwarz wie die Nacht. Er ballte die Hand zur Faust und knurrte. Ich beobachte, wie er mit sich rang und die Schwärze aus seinen Augen vertrieb. Er knirschte kurz mit den Zähnen und entspannte sich wieder.
„Ja… hmm … wie dem auch sei. Er ist gefährlich. Auch wenn er nur ein … ein Blender ist und mit meinen Gedanken spielt. Wir sollten ihn nicht unterschätzen.“
Malik hatte ja leider schon sehr oft bewiesen, dass er keinen gesunden „Menschen“verstand mehr besaß. Brian nickte bestätigend.
„Allein die Tatsache, dass er über die Waffen der Jäger verfügt, lässt darauf schließen, dass er mit jemandem unter einer Decke steckt. Irgendetwas läuft da draußen. Onyx ahnte etwas in der Art bereits. Als die Nachricht von deinem Übergriff auf Erik zu uns durchdrang, waren wir davon überzeugt, dass du zu ihnen gehörst. Zu jenen, die den Sturz Onyx´ planen.“
„Man plant ihn zu stürzen?“
Brian lächelte zufrieden. „Das wird selbstverständlich nicht möglich sein. Onyx weiß sich zu schützen.“
„Ist das nicht sowieso längst hinfällig? Jetzt wo Erik erwählt wurde?“
„Onyx bedeutet immer noch eine schwerwiegende Gefahr für einige da draußen. Denn auch wenn Erik seinen Platz eingenommen hat, Onyx Macht bleibt weiterhin bestehen. Sie schwindet nicht, nur weil er den Thron abgegeben hat.“ „Aber … Onyx sprach davon, dass er … er sprach von Erlösung. Ich dachte er spricht von seinem
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