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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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länger nicht mehr geputzt und wie verschmiert das Makeup von meinen Heulkrämpfen wohl aussah?
„Vielleicht geh ich doch mal ins Bad!“, grummelte ich und rollte mich aus der anderen Seite aus dem Bett, ohne das mein halber Arsch dabei rausguckte.
Dass ich im Badezimmer keinen spitzen Schrei ausstieß, war echt ein Wunder. Ich sah aus wie ein Grufti, der sich absichtlich die Augenringe geschminkt und das Mascara verschmiert hatte. Dort wo die Tränen langgelaufen und getrocknet waren, verliefen kleine schwarze Striemen. Warum zur Hölle hatte denn keiner was gesagt? Ich wühlte alle möglichen Reinigungslotionen, Peelings und irgendeine Hautcreme hervor und begann mir die Pampe aus dem Gesicht zu wischen. Für die Zähne würde ich eine Schlagbohrmaschine brauchen. Fluchend und Zähne putzend stampfte ich durch das Bad. Nebenbei lief heißes Wasser in die Wanne. Ich hasste die Phase, in der man sich unter den Duschkopf stellte und darauf warten musste, dass das Wasser die richtige Temperatur annahm. Bei unserem kaputten Boiler dauerte das leider ziemlich lange.
Ein leises wohliges Stöhnen konnte ich mir nicht verkneifen, als ich unter die Dusche schlüpfte und das heiße Wasser über meinen Körper rann. Ich ließ mich doch tatsächlich dazu hinreißen hinter dem Duschvorhang hervor zu greifen und das Radio einzuschalten. Irgendein Popsong lief und ich begann, mit dem Arsch wackelnd, Schweiß und Dreck vom Körper zu rubbeln.
So eine Dusche befreite einen geistig aus der misslichsten Lage und man konnte für eine kurze Zeit die Grausamkeiten vergessen, die draußen auf einen warteten. Die Musik wurde besser und meine Bewegungen durchgeknallter. Ich hampelte kichernd in der Wanne herum und bastelte aus meinen kurzen Haaren und Shampoo die bescheuertsten Frisuren, wobei ich noch lauter kicherte.
„Ist alles in Ordnung?“, holte mich Brians Stimme wie ein Rammbock zurück in die Gegenwart.
„Ja!“, schrie ich fast und bekam Schaum in den Mund. „Burks … baaah!“
„Verry?“
„Alles gut!“ Ich streckte die Zunge unter den Duschstrahl und spuckte in die Wanne. „Alles total super und so.“
„Okay.“
Völlig gedankenlos wickelte ich mir das übergroße Frotteetuch um und watschelte mit feuchten Haaren aus dem Badezimmer. Brian stand direkt vor mir und machte einen regelrechten Satz nach hinten. Man konnte von Glück reden, dass er nicht rückwärts die Treppe runterknallte.
„Was ist denn mit dir los?“, wollte ich wissen und sah ihn irritiert an.
„Nichts.“ Er hob abwehrend die Hände. Als ob ich ihn anspringen würde, also ehrlich!
„Also echt. Das Handtuch ist doppelt so lang wie der Fummel den ich vorhin noch anhatte“, bemerkte ich kopfschüttelnd. „Ja. Aber unter dem warst du nicht nackt“, krächzte er und schob die Finger zwischen Hemdkragen und Hals.
„Woher willst du das wissen?“, fragte ich und sah ihn herausfordernd an. Ja zum Geier, woher wollte er das eigentlich wissen? Wäre er ein stinknormaler Kerl gewesen, hätte ich geschworen dass er rot wurde. Als Vampir hielt sich die Regung leider in Grenzen. Wäre sicherlich ein interessanter Anblick.
Ich hielt es für besser, seine Antwort nicht abzuwarten und ging rüber in mein Zimmer. Brian folgte mir und sah mir dabei zu, wie ich in typischer Verry-kommt-zu-spät-zur-Schule-Manier beidhändig in den Schrank griff und irgendetwas herauszog. Strumpfhosen eigneten sich nicht besonders zum Schlafen.
„Wie ist die denn da rein gekommen?“ Schulterzuckend warf ich sie auf den Boden und wühlte weiter. In irgendeinem der Fächer musste doch noch ein Pyjama sein. Am Ende hielt ich ein Spaghettiträgertop und eine Schwarze Shorts in Händen. Besser als nichts.
„Machst du das immer so?“, wollte Brian wissen und linste in meinen chaotischen Kleiderschrank. Sofort knallte ich die Türen zu und wurde rot wie eine Tomate. Mal wieder.
„Machst du es anders?“, zickte ich.
„Für gewöhnlich benutzt man Kleiderbügel und dergleichen“, wies er mich darauf hin.
„Ja dann nur zu!“ Ich zog die Schranktür wieder auf. „Und wenn du schon dabei bist, kannst du auch gleich meine Hemden bügeln, Schatz!“
Ich warf ihm eine Kusshand zu und flitzte zurück ins Bad. Ganz plötzlich, umgezogen und mit einigermaßen trockenen Haaren, hatte ich Schiss zurück in mein Zimmer zu gehen. Immer wieder fummelte ich an dem viel zu eng anliegenden Top herum und ärgerte mich, dass man meine Brüste viel zu gut erkennen konnte. Sollte mir auf dem Weg

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