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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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würde heiraten, sie würde glücklich sein! Mit Charles!
So sehr ich es auch versuchte, so verbissen ich darum kämpfte, die Erleichterung aus den dunklen Ecken meiner Seele hervorzukramen. Es gelang mir einfach nicht sie anzulächeln und ihr alles Glück der Welt zu wünschen. Der funkelnde Ring an ihrem Finger zeigte mir nur allzu deutlich, dass der wichtigste Part in meinem Plan erledigt war. Jetzt gab es nichts mehr für mich zu tun, als darauf zu warten, dass der August näher rückte und Malik so lange von meiner Mutter fernzuhalten, bis er endlich bekam, was er wollte – mich! Mit plötzlicher Gewissheit wurde mir klar, dass ich dem nicht entkommen konnte.
„Verry! Du tust mir weh, Liebes“, murmelte Mum mit gedämpfter Stimme.
„Tut mir leid!“ Schuldbewusst ließ ich die Arme sinken und zwang mich zu lächeln.
„Ich liebe dich!“, flüsterte sie.
„Ich dich auch, Mum!“ Sie ging und zog die Zimmertür vorsichtig hinter sich zu. Ich stand einfach nur da, nicht fähig zu atmen, zu denken. Schon jetzt fühlte es sich wie ein Abschied an. Eine ganze Stunde verging, dann erst schlüpfte ich aus meinen Klamotten und zog mir meine Lieblingsshorts und ein schwarzes Top an. Mein Herz schlug mir nonstop bis zum Hals und ich starrte unentwegt zum Fenster. Gadget würde zurück kommen, da war ich sicher. Aber würde er so weit gehen und nachts in das Zimmer eines Mädchens eindringen? Unruhig wälzte ich mich unter der Bettdecke hin und her und versuchte angestrengt meine Gedanken im Zaum zu halten. Schließlich schlug ich die Decke zurück, richtete mich auf und schlang beide Arme fest um meinen Oberkörper. Seit einer halben Stunde konnte ich an nichts anderes mehr denken, als an meine Flucht quer durch die Stadt und die nicht existenten körperlichen Folgen die jedem anderen Menschen fürchterliche Schmerzen bereitet hätten. Stacheldraht schlang sich um meine Eingeweide, wurde festgezurrt und bereitete mir heftige seelische Schmerzen. Meine Hand wanderte rauf zu meiner Wange, die sich ungewöhnlich heiß anfühlte. So vorsichtig wie möglich strich ich über die aufgerissene, krustige Haut.
„Er hat mich vergiftet“, flüsterte ich und sprang aus dem Bett. Mit zitternden Händen suchte ich nach dem Lichtschalter der Schreibtischlampe. Grelles Neonlicht floss über die unzähligen Notizen, die ich zu einem blöden Aufsatz zusammengesucht hatte. Aus der obersten Schublade kramte ich den kleinen Kosmetikspiegel und hielt ihn mir direkt vors Gesicht. Die Zeit blieb nicht stehen, wie es in den Büchern immer geschah, wenn jemand wie vom Schlag getroffen da stand. Nein. Meine Zeit raste wie ein Schnellzug auf das Unvermeidliche zu. Der Spiegel rutschte mir einfach aus den Händen und knallte gegen das Gehäuse meines Computers. Er zersprang. In einem glitzernden Regen fielen die Glassplitter zu Boden. Malik hatte mich reingelegt! Er hatte mich dazu gebracht jemanden anzugreifen, in dem Glauben, dass sein Lakai sonst Mum etwas angetan hätte. Dabei war Mum zu diesem Zeitpunkt nicht in Gefahr gewesen! Malik hatte die Regeln schon wieder gebrochen. Dieses Mal war es für mich von verheerendem Ausmaß. Schwindel riss mich in die Knie. Malik musste mir sein Gift unter der Dusche eingeflößt haben. Mein Körper begann bereits sich zu umzustellen. Wie lange würde es dauern, bis ich … Oh Gott!
Schluchzer bahnten sich unaufhaltsam ihren Weg. Ich blinzelte die Tränen fort. Für den Bruchteil einer Sekunde blitzte etwas in der gespiegelten Oberfläche eines großen Spiegelsplitters auf. Sofort erstarrte ich.
„Ich will nur seinen Namen!“, flüsterte Gadget direkt hinter mir. Ein kühler Windzug fegte durch das geöffnete Fenster ins Zimmer und bereitete mir Gänsehaut.
„Verschwinde!“ Meine Stimme klang erschöpft und rau.
„Nenn mir seinen Namen, oder ich hole mir die Informationen auf anderem Weg.“
„Tu was du nicht lassen kannst“, murmelte ich und begann die Splitter aufzusammeln. Mir fehlte der Elan ihn zu beleidigen und rauszuwerfen.
„Verry! Bitte!“ Gadget war neben mir in die Knie gegangen und betrachtete mich von der Seite. Sein Körper strömte eine unnatürliche Hitze aus, die mir bis ins Knochenmark drang.
„Nein.“
Er seufzte gedehnt. „Wie du willst.“ Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er sich auf seine Knie abstützte und den Arm nach mir ausstreckte. Mit rechts zog er mich an seine Brust, mit links umfasste er mein Kinn und hob mein Gesicht. Unwillkürlich wurde ich rot.
„Was soll

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