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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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Wobei beschissen nicht annähernd das umschrieb, was Malik mir angetan hatte. Das Gesicht des Vampirs lag im Schatten. Wie ein lauerndes Tier stand er da. Adrenalin heizte durch meine Blutbahn und peitschte meinen Herzschlag in ungekannte Höhen. Mein Puls dröhnte laut in meinen Ohren. Es war, als stünde er zum allerersten Mal vor mir. Nicht als Lehrer und auch nicht als Mann. Er war ein Blutsauger, der jeden Muskel bis aufs äußerste angespannt hatte. Dann machte er einen einzigen Schritt. Die Luft um ihn herum zirkulierte. Seine beeindruckende Statur war mir vorher nie aufgefallen. Ich hätte schwören können, dass er erst kurz zuvor die Muskeln mit irgendeinem Anabolika aufgepumpt hatte und extra das schwarze, hautenge T-Shirt anzog, damit ihm auch ja jede Frau anstarrte und sich über die Lippen leckte, sich vorstellte, wie sie ihre Hände unter den Saum seines Shirts schob und mit den Fingerspitzen die harten Wölbungen seiner Muskeln nachfuhr.
„Oh Gott!“, stieß ich angewidert hervor und wich zurück. Gadget, mein Lehrer, ein mindestens dreißigjähriger Typ, drehte sich zur Seite. Ich behielt seinen Bizeps im Auge, während er den Arm ausstreckte und die Tür leise schloss. Schwarz stand ihm wirklich ausgezeichnet!
„Wie alt bist du?“, murmelte ich und suchte nach einem Weg aus meinen durchgeknallten Gedankengängen. Irgendwo musste doch
Exit!
stehen! Er verzog den Mund zu einem hinreißenden Lächeln. Seine schokoladenfarbenen Augen bekamen einen weichen Ausdruck.
„Was denkst du?“ Vielleicht sollte ich mich einfach kopfüber aus dem Fenster stürzen? Das war vermutlich besser als weiterhin auf seinen Mund zu starren.
„Fünfhundert?“ Ich versuchte ihn mir mit Altersflecken und schwieligen Händen vorzustellen. Hoffentlich war er unter dem T-Shirt behaart wie ein Bär oder hatte riesige Brustwarzen. Irgendetwas total Abstoßendes, das mich wieder auf den Boden der Realität katapultierte. Allerdings müsste ich dafür nachsehen. Ich schluckte hart. Gadget grinste breit und kam noch einen Schritt näher. Wie ein verängstigtes, kleines Mädchen quetschte ich mich in die Ecke zwischen Schreibtisch und Kleiderschrank. Er ließ seinen Blick durch mein chaotisches Zimmer schweifen und verweilte interessiert bei meinem Bücherregal. Mum hatte erst vor ein paar Tagen angefangen die ganzen Krimis und Thriller nach dem Alphabet zu sortieren. Für die Vampirbücher hatte sie ein separates Regalbrett freigeräumt, total versessen darauf, sie auch mal zu lesen. Gadget popelte ausgerechnet eins von denen heraus und las den Klappentext. „Interessante Lektüre!“
„Ich suche nur nach einem wirkungsvollen Mittel gegen Vampire.“ Bist du bescheuert? Willst du den Blutsauger provozieren?
„Und du gedenkst sie mit einem dieser Romane zu erschlagen?“ Er grinste breit und schlug es in der Mitte auf. Mit gerunzelter Stirn starrte er auf die beiden Seiten. „Das könnte dir sogar gelingen“, meinte er schließlich und stellte das Buch zurück. Sekundenlang herrschte absolute Stille, in der Gadget sich den Hinterkopf kratzte und mich nachdenklich musterte. Verfluchte Axt! Wieso musste dieser Wichser so normal aussehen? Das machte mich wirklich nervös. „Du suchst also nach einem Mittel? Und du dachtest, das Messer wäre eine Option?“ Das Grinsen war verschwunden. Er fixierte mich mit durchdringendem Blick. „Ein Messer …“ Er fuhr sich mit beiden Hände durchs Haar, krallte die Finger fest und zog kurz und fest daran. „Was … zum Teufel hast du dir dabei gedacht?“
„Das geht dich überhaupt nichts an“, murmelte ich und mied seinen Blick. „Das geht mich nichts an? Verry! Dieser Typ … du hast keine Ahnung worauf du dich da eingelassen hast!“
„Ich weiß was ich tue!“ Ich blinzelte irritiert, als ich den Boden unter meinen Füßen nicht mehr spürte. Gadget hatte mich an den Oberarmen gepackt und in die Höhe gerissen. Er drückte mich gegen die Wand. Er bleckte die messerscharfen Fänge und starrte mich mit diesen gruseligen Augen an. Pechschwarz waren sie, schwarz wie die Nacht und abgrundtief. „Wirklich?“ Seine Stimme klang wie das Grollen von Donner.
„Lass mich runter.“ Es überraschte mich, wie gelassen ich klang.
„Sonst?“
„Ramm ich dir meinen Fuß zwischen die Beine.“ Um meinen Worten Nachdruck zu verleihen stupste ich mit der Fußspitze gegen seinen Oberschenkel, nur damit er sah wie nah ich seinen edelsten Teilen war.
„Du würdest dir die Zehe brechen.“ Er

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