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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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hier? Ich sollte mit ihr reden!“ Verärgert runzelte sie die Stirn und plumpste auf den Stuhl direkt neben mir. „Ich hoffe er hat sich nicht wie ein Idiot aufgeführt und dich in Ruhe gelassen!“ Ahja, die männerverachtende Lesbe. Das war mir glatt entfallen. Ich wusste nichts dazu zu sagen. Überhaupt fand ich es vorteilhafter, einfach die Klappe zu halten und darauf zu hoffen, dass Haiss sich jetzt nicht aus dem Staub machte. Ich wollte nicht mit ihr allein sein! „Nun. Ändern lässt es sich nicht mehr. Obwohl mir überhaupt nicht gefällt, dass du Onyx´ direkten Befehl missachtest! Er hat euch Typen befohlen, ihr fern zu bleiben!“
„Sie hat mich gebraucht!“, knurrte Erik und der Tisch ächzte unter seinen Händen. „Und wenn sie mich braucht, bin ich für sie da. Ganz gleich was Onyx davon hält!“
Sobald Linda sich mir zuwandte, verschwand der Ärger aus ihrem Gesicht und offensichtliche Zärtlichkeit schlich sich in ihr Lächeln. Nur zu gern hätte ich mich hinter Haiss versteckt, damit mir diese Frau mit ihrer gefährlichen Zunge nicht zu nahe kam. Schnell rutschte ich ein bisschen von ihr Weg.
„Siehst du?“ Erik grinste zufrieden.
„Vergessen wir das! Wo wart ihr?“ Linda legte sichtlich um Beherrschung bemüht, den Löffel zur Seite. „Hast du schon die Folgen deiner egoistischen Tat mit ihr besprochen?“ Haiss war so schnell auf den Füßen, dass er gegen den Tisch stieß und Lindas Suppe über den Teller schwappte und auf ihren Rock tröpfelte.
„Es war ein VERSEHEN!“, knurrte Erik aufgebracht. „Ich wäre nicht einmal im Traum auf den Gedanken gekommen mich auf diese Weise von einem Menschen abhängig zu machen. Kapier das endlich!“
„Warum hast du es dann zugelassen?“, giftete Linda. Ihre Wangen glühten und die Sanftheit, die sie in der Schule umgab, wich einer Wut, die sie nur noch hübscher machte. „Ich kann dir nicht einmal den verdammten Zeitpunkt sagen, an dem es dazu gekommen ist!“, fuhr Haiss sie an. „Und ich schwöre dir, ich hätte ALLES daran gesetzt, dass es niemals dazu kommt!“
Ich saß einfach nur da und beobachtete fasziniert wie die beiden sich anschrien. Anscheinend ging es um Haiss und mich, aber worum genau, konnte ich nicht mit Sicherheit sagen. Jetzt griff Linda zu den „Alle Typen sind egoistische Arschlöcher, auch Vampire!“- Sprüchen. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich wie Dr. Jenks mit einem kleinen Jungen die Küche betrat. Der Bengel ging ihm gerade mal bis zum Knie - wobei ich anmerken möchte, dass der Arzt verdammt groß war. Er hatte, wie auch der Arzt, schneeweißes Haar. Nur trug der Kleine Furz sie kurz. Der Kleine machte auch nicht, wie der Doc, den Eindruck, als sei er nach drei Tagen in einem Fluss aus dem Wasser gefischt worden. Seine blassen Wangen hatten total niedliche, rote Flecken und die dunkelblauen Augen musterten neugierig die beiden Streithähne. Er flüsterte dem Arzt etwas ins Ohr, woraufhin dieser laut lachte. Endlich gaben die beiden Streithammel Ruhe und sahen sich zu den Neuankömmlingen um. Haiss wurde weiß wie eine Wand.
„Was machst du denn hier?“, rief er schrill. „Seid ihr von allen guten Geistern verlassen?“
„Er wollte mitkommen“, erklärte Linda, wieder ausgesprochen gelassen und setzte sich. „Ich kann es ihm ja schlecht verbieten!“
Der Doc ließ die Hand des Jungen los. Ich rechnete damit, dass er zu Linda auf den Schoß kletterte, denn die hatte extra den Stuhl zu ihrer Rechten so hingestellt, dass er darauf steigen konnte. Stattdessen schlüpfte der Kleine an ihr vorbei und blieb mit ausgestreckten Armen vor mir stehen.
„Da sind genug Stühle frei“, presste ich hervor.
„Ich will aber hier sitzen!“, schmollte der Bengel mit piepsiger Stimme und blinzelte. Da war er bei mir an der falschen Adresse! Ich war immun gegen Kinderniedlichkeit!
„Von mir aus“, grummelte ich und rutschte einen Stuhl weiter. Kalt und unangenehm drückte mir das Holz gegen den Hintern. Der Kleine schlängelte sich an dem frei gewordenen Platz vorbei und blieb wieder neben mir stehen. Jetzt wackelte er ungeduldig mit den Fingern. „Du willst mich wohl verarschen, Kurzer!“, schnappte ich wütend.
„Komm schon, Oliver, setz dich zu mir und lass Verry in Ruhe essen!“, schlug Linda mit ihrem entspannten Lächeln vor. Mir entging nicht, dass sie mich überhaupt nicht aus den Augen ließ, immer wieder Blickkontakt suchte.
„Ich will aber nicht“, schmollte der Bengel und stelle sich auf die

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