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In Den Armen Der Finsternis

Titel: In Den Armen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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geschehen?«
    »Meine Königin«, erwiderte der Zombie scharf. Im selben Augenblick flammten einige Blocks entfernt Scheinwerfer auf, und Motoren heulten.
    »Oh Mist!«, stieß Killy hervor.
    »Eine kleine Spritztour ist jetzt genau das Richtige«, erklärte Grant und riss die hintere Tür auf. Er fasste Killy am Arm und stieß sie in den Wagen. Ich schob ihn hinterher. Der Zombie gab Gas, bevor ich ganz im Wagen war, aber Grant packte den Hosenbund meiner Jeans und zog mich auf seinen Schoß. Die Tür war noch offen. Ich schaffte es, den Griff zu packen und sie zu schließen, genau zu dem Zeitpunkt, als uns jemand von hinten rammte.
    Ich flog nach vorn gegen die Plastiktrennscheibe. Mal
streckte sich im letzten Moment über meine Stirn und polsterte den Aufprall. Wir wurden erneut getroffen, und dann quietschen Bremsen. Ich warf einen Blick durch die Rückscheibe und sah, wie der andere Wagen von der Straße abkam und durch die Fensterscheibe eines Geschäfts krachte. Dek und Mal jubelten los.
    Ein anderer Wagen raste auf uns zu. Rex wischte sich den Schweiß aus den Augen. »Du musst diesen Avatar-Häuter umbringen. Und zwar schnell. Diese Botschaft schickt dir meine Königin.«
    »Das ist doch nichts Neues«, antwortete ich und dachte an die verpasste Gelegenheit, als ich plötzlich gegen die Seitentür flog, weil der Zombie an einer Kreuzung scharf nach rechts abbog. Grants Gehstock hätte mir fast das Auge ausgestoßen, als er mit Killy gegen mich prallte.
    »Nein«, sagte Rex und sah mich im Rückspiegel an. Seine Augen waren dunkel vor Furcht. »Du verstehst nicht. Dieser Häuter darf diese Welt nicht verlassen. Du darfst nicht zulassen, dass er dich tötet.«
    »Es scheint so, als wäre dir das gar nicht so unlieb.«
    Rex hämmerte mit der Faust auf das Armaturenbrett. »Scheiß auf dich! Scheiß auf deine Blutlinie! Scheiß auf uns alle! Wenn dir dieser Häuter das Leben nimmt, Jägerin, dann wird der Gefängnisschleier fallen. Die höheren Ränge der Dämonenarmee werden befreit und meine Königin und unsere Kaste wird erneut versklavt werden. Oder glaubst du wirklich, ich hätte mir so viel Mühe gemacht, nur um euch herumzukutschieren? Dieser Verstand hier ist sehr stark. Ich werde in weniger als einer Minute aus dem Körper herauskatapultiert.«
    Ich starrte ihn verblüfft an, davon überzeugt, dass ich ihn missverstanden hatte. »Was zum Teufel meinst du damit?«

    Rex zitterte, presste aber seinen Kiefer fest zusammen. Grant griff um die Plastikscheibe herum und packte die Schulter des gestohlenen Körpers. »Der Avatar muss von einem zentralen Ort aus operieren. Weißt du, wo der ist?«
    Rex schüttelte den Kopf. »Du darfst auch nicht zulassen, dass der Häuter dich erwischt.«
    »Was will er denn von mir?«
    Der Zombie sah ihn an. Seine Aura loderte. »Diese Geschichte ist älter als die meiner ganzen Rasse … Ich kenne sie gar nicht. Aber du hast den Gestank des Labyrinths in deinem Blut, also den Gestank von etwas, das nicht von dieser Welt ist. Aber das hatte ich dir eigentlich niemals sagen wollen.«
    Vor uns bogen zwei Autos auf die Straße ein und blockierten beide Spuren. Rex fluchte und trat auf die Bremse. Hinter uns quietschten Reifen. Zwei schwarze Autos schleuderten auf die Bürgersteige, und dann krachte Zee durch die Scheibe. Aber die Straße war jetzt leer.
    »Rückwärts!«, schrie ich. »Fahr rückwärts!«
    Rex legte den Rückwärtsgang ein und gab Gas. Er war ein mieser Fahrer. Wir schleuderten über die Fahrbahn und hätten fast einen der zerstörten Wagen gerammt. Ich sah, wie zwei kleine Wesen aus den kaputten Fahrzeugen sprangen. Aaz hatte einen Kinder-Baseballschläger in der Hand, und Dek und Mal sangen in meinem Haar: »Blaze Of Glory!«
    Amen, dachte ich und ergriff Grants Arm. Hinter uns leuchteten weitere Scheinwerfer auf, die sich uns rasch näherten. Auf den Bürgersteigen war kein Platz, und es gab keine Nebenstraßen. Die Wagen, die vor uns die Straße blockiert hatten, kamen ebenfalls rasch näher. Also waren wir eingekesselt.
    Rex schlug sich mit den Knöcheln gegen die Stirn, während er versuchte, das Taxi mit der andern Hand zu lenken. Er achtete
gar nicht auf die Straße. »Ich kann diesen Körper nicht länger besetzen.«
    Zee tauchte zwischen meinen Füßen auf und packte meine rechte Hand. Ich ignorierte Killys Keuchen und starrte in seine rotglühenden Augen. Rohw und Aaz schmolzen ebenfalls aus dem Schatten und kletterten auf Grant zu.
    »Maxine«,

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