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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zugewandt und es ihren Körpern überlassen, ihre unausgesprochene Bindung zu besiegeln, die Tatsache, daß sie trotz aller Differenzen Mann und Frau waren, ihr Bündnis felsenfest stand, so unerschütterlich wie Somersham Place.
    Die Verbindungstür zu ihren Zimmern wurde einen Spalt geöffnet; Cassie spähte zu ihr hinein, bevor sie geschäftig eintrat. »Guten Morgen, Madam.« Sie hob im Vorbeigehen das Nachthemd auf. »Es ist gleich elf Uhr.«
    »Elf?« Honoria blinzelte noch einmal und öffnete dann endgültig die Augen.
    »Webster läßt fragen, ob er das Frühstück für Euch noch länger bereithalten soll. Nachdem Ihr gestern nicht zu Abend gespeist habt.«
    Honoria richtete sich im Bett auf. »Wir haben später gegessen.« Eine Stunde, nachdem ihr Nachtgewand zu Boden gesegelt war, hatte es Devil nach etwas Eßbarem gelüstet. Sie war schon wieder fest eingeschlafen, als er sich zur Küche begab, um sie dann skrupellos wachzurütteln und sie mit Häppchen von kaltem Huhn, Schinken und Käse zu füttern. Dazu servierte er Weißwein.
    »Es gibt Kedgeree, gekochte Eier und Würstchen.«
    Honoria rümpfte die Nase. »Ich nehme ein Bad.«
    Das Bad kam ihrer trägen, bewegungsunlustigen Verfassung entgegen. Sie spähte in den Dampf, dachte an den vergangenen Abend – und hörte die tiefe Stimme ihres Mannes, als er in tiefster Nacht gesättigt, befriedigt neben ihr auf die Matratze sank. Deine Angst, mich zu verlieren, kann nicht halb so groß sein wie meine Angst, dich zu verlieren. Er hatte sich gesträubt, das einzugestehen; als er es tat, glaubte er, sie wäre bereits eingeschlafen. Warum sollte er mehr Angst haben, sie zu verlieren, als umgekehrt?
    Die Minuten verstrichen, das Wasser wurde kalt, und ihr fiel nur eine einzige Antwort darauf ein. Als sie aus dem Bad stieg, war sie besserer Stimmung – sie verbrachte die nächste halbe Stunde mit strengen Selbstermahnungen, keine dummen, voreiligen Schlüsse zu ziehen, schon gar nicht solche Schlüsse wie den eben gefaßten.
    Sie zog sich in den Morgensalon zurück, fand jedoch keine Ruhe und wanderte ziellos zwischen Fenster und Kamin hin und her, verzehrt von der Sehnsucht nach ihrem Gatten. Sie wollte sein Gesicht sehen, seine klaren Augen betrachten. Mrs. Hull brachte ihr eine Kanne Kräutertee. Dankbar ließ sie sich eine Tasse voll einschenken, doch das Getränk wurde kalt, während sie die Wand anstarrte.
    Louise und die Zwillinge sorgten für willkommene Abwechslung, sie kamen zum Lunch, und die Mädchen beschrieben mit heißen Ohren ihre neuen Kleider. Honoria stocherte in ihrem gedünsteten Fisch herum und hörte nur mit halbem Ohr zu. Sämtliche anderen Verabredungen hatte sie abgesagt, wenngleich die Nachricht, daß die neue Herzogin von St. Ives indisponiert war, bestimmt gewisse Spekulationen hervorrief.
    In diesem Fall würden die Spekulationen wohl zutreffen. Sie hatte gezögert, den Gedanken zuzulassen, doch jetzt bestand kaum noch Zweifel. Ihre morgendliche Übelkeit, ihr merkwürdiger Appetit, alles sprach dafür.
    Sie trug Devils Kind in ihrem Leib.
    Der bloße Gedanke daran machte sie schwindeln vor Glück, und ihre jubelnde Vorfreude wurde nur durch eine leichte, verständliche Angst getrübt. Wirkliche Angst konnte gar nicht zu ihr vorzudringen, solange Devil und seine Familie sie so sorgsam umhegten.
    Wie um letzteres zu bestätigen, sah Louise sie, als die Zwillinge schon zur Tür hinaus waren, voller Zuneigung an. »Du siehst gut aus, aber falls du Fragen hast, wende dich an mich oder Horatia oder Celia – wir alle kennen das schon.«
    »Oh … ja.« Honoria errötete – sie hatte es Devil noch nicht mitgeteilt; sie konnte es seinen Tanten doch nicht früher als ihm erzählen. »Das heißt …« Sie vollführte eine vage Handbewegung. »Falls …«
    Louise tätschelte lächelnd ihren Arm. »Nicht falls, meine Liebe, sondern wenn.« Mit einem Nicken und einem Winken ging sie, gefolgt von den Zwillingen.
    Honoria stieg die Treppe hinauf und überlegte, auf welche Weise sie Devil die frohe Botschaft überbringen sollte. Jedes-mal, wenn sie sich die Szene vorstellte, drängte sich das Gespenst seines potentiellen Mörders dazwischen. Der Kreis der Verdächtigen hatte sich offenbar verkleinert; am Morgen, bevor er aufbrach, hatte Devil ihr mitgeteilt, daß er und Vane nur noch nach Beweisen suchten. Welcherart, hatte er ihr allerdings nicht verraten. Doch er hatte versprochen, ihr am Abend alles zu berichten. Das letzte, was sie jetzt

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