Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
gutgehen möge. Zu seiner Erleichterung nickte Honoria ein, eingelullt vom Schaukeln der Kutsche und dem milden Sonnenschein. Sie wachte erst wieder auf, als die Kutsche vor dem Eingang von Somersham Place zum Stehen kam.
    Honoria unterdrückte ein Gähnen und ließ sich von Devil aus dem Wagen heben.
    Webster kam, um sie zu begrüßen. »Hattet Ihr eine angenehme Reise, Euer Gnaden?«
    »Ja, danke.« Devil blickte um sich. »Wo ist Vane?« Vane war gleich nach seinem Auftritt auf dem Paddington Green nach Cambridgeshire aufgebrochen; Webster und Mrs. Hull hatten den Grosvenor Square bei Tagesanbruch verlassen.
    »Es gibt Probleme mit der Windmühle bei Trotter's Field.«
    Webster wies einen Dienstboten an, das Gepäck abzuladen. »Master Vane war anwesend, als Kirby davon berichtete – er will sich die Sache ansehen.«
    Devils Blick begegnete Honorias. »Ich sollte dort nach dem Rechten sehen. Es ist nicht weit von hier – ich bin bestimmt bald zurück.«
    Honoria winkte ab. »Mach schon, und befrei deinen schwarzen Teufel von seiner Nervosität. Er hat deine Ankunft sicher längst gewittert und scharrt auf seiner Koppel vor Ungeduld mit den Hufen.«
    Devil lachte leise. Er fing ihre Hand ein und drückte einen Kuß aufs Gelenk. »Binnen einer Stunde bin ich wieder da.«
    Honoria sah ihm nach, als er mit langen Schritten davonging, dann stieg sie mit einem zufriedenen Seufzer die Stufen zu ihrem Heim hinauf. Und es war tatsächlich ihr Heim – das empfand sie in dem Augenblick, als sie ins Haus trat. Sie legte ihre Haube ab und lächelte Mrs. Hull zu, die auf dem Weg zum Salon vorbeiging. Honoria holte tief Luft und spürte, wie eine Kraft der Ruhe sich in ihr ausbreitete – die Kraft von mehreren Generationen von Cynster-Frauen.
    Sie nahm den Tee im hinteren Salon, schritt dann rastlos in den unteren Räumen umher und machte sich wieder mit dem Anblick vertraut. Auf dem Weg zur Eingangshalle blieb sie plötzlich stehen. Es war noch zu früh, um sich zum Dinner umzukleiden.
    Zwei Minuten später stieg sie die Stufen zum Eingang des Sommerhäuschens hinauf. Sie ließ sich auf dem Sofa aus Korbgeflecht nieder und betrachtete von dort aus das Haus, dessen imposante Fassade sie beim ersten Anblick so schwer beeindruckt hatte. Bei dem Gedanken daran, wie Devil sie an jenem Tag mit sich gezerrt hatte, mußte sie lächeln. Die Erinnerung an ihren Gatten machte sie noch unruhiger; er war inzwischen schon fast eine Stunde fort.
    Sie stand auf, verließ das Sommerhaus und machte sich auf den Weg zu den Stallungen. Weit und breit war niemand zu sehen, als sie auf den Hof kam, doch in den Stallungen waren stets irgendwelche Angestellten beschäftigt. Die Stallburschen waren wahrscheinlich draußen und bewegten die teuren Zuchtpferde ihres Gatten, während die älteren Kräfte mit der defekten Mühle beschäftigt waren. Melton jedoch versteckte sich sicher irgendwo; falls sie ihn rief, würde er kommen, ansonsten aber unsichtbar bleiben.
    Honoria trat in das Hauptgebäude der Stallungen – dort fand sie weder Devil noch Sulieman. Arglos verbrachte sie die nächsten fünf Minuten in zärtlichem einseitigem Gespräch mit ihrer Stute. Dann hörte sie Hufgetrappel. Sie hob den Kopf und lauschte – ein Pferd trabte in den Hof ein. Lächelnd gab sie ihrer Stute einen letzten verschrumpelten Apfel, wischte sich die Hände an den Röcken ab und marschierte durch die Stallgasse und durch das Bogentor hinaus in den Hof.
    Und stieß mit einem Mann zusammen.
    Sie fuhr zurück; ihre Augen weiteten sich, ein Schrei blieb ihr in der Kehle stecken.
    »Entschuldige, meine Liebe. Ich wollte dich nicht erschrecken.« Mit einem flüchtigen, zerknirschten Lächeln trat Charles zurück.
    »Ah …« Honoria preßte eine Hand auf ihr heftig klopfendes Herz und wußte nicht, was sie sagen sollte. Wo steckte Devil nur? Oder Vane? Die sie doch in ihren Plan einweihen sollten? »Ich … hm …«
    Charles runzelte die Stirn. »Ich habe dich schrecklich überrumpelt. Es tut mir leid. Aber ich fürchte, ich bringe schlechte Nachrichten.«
    Alle Farbe wich aus Honorias Wangen. »Was für Nachrichten?«
    »Ich fürchte …« Mit verkniffenen Lippen forschte Charles in ihrem Gesicht. »Es hat einen Unfall gegeben«, erklärte er schließlich. »Sylvester ist verletzt … er will dich sehen.«
    Mit großen Augen forschte Honoria in seinem Gesicht. War es wahr – oder war es der erste Schritt zu seiner Schlußszene? Das interessierte sie nicht, wenn Devil

Weitere Kostenlose Bücher