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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ausgedehnteren Ritt entschloß.
    Charles zerrte an der letzten Schnalle und trat zurück, um sein Werk zu betrachten. Einen Augenblick lang ließ er die Maske fallen, und Honoria hätte gerne auf sein verzerrtes Lächeln und die Vorfreude in seinem Blick verzichtet. Denn in diesem Moment sah sie den Mörder in ihm.
    Melton war zwar alt, hörte aber noch gut, was ihn befähigte, Devil erfolgreich aus dem Weg zu gehen. Honoria fixierte Charles mit ihrem hilflosesten Blick. »Ist Keenan bei Devil?« Sie gab sich den Anschein äußerster Geistesabwesenheit. »Du sagtest doch, er läge in Keenans Waldhaus, nicht wahr?«
    »Ja, aber Keenan ist nicht da.« Charles entwirrte die Zügel.
    »Heißt das, er ist ganz allein?« Honoria riß die Augen auf. »Er liegt allein in Keenans Haus und stirbt?«
    »Ja!« Charles packte ihren Arm und stieß sie beinahe auf den Wagen. »Er liegt dort und stirbt, während du hier hysterische Anfälle hast.« Er drückte ihr die Zügel in die Hand. »Wir müssen uns beeilen.«
    Honoria wartete, bis er seinen Braunen bestiegen hatte und sich dem Hoftor zuwandte, bevor sie fragte: »Reitest du auf direktem Weg zurück?«
    Charles sah sie unschlüssig an. »Auf direktem Weg?«
    »Nun …« Mit einer matten Geste wies sie auf den Wagen. »Der paßt nicht durch das Bogentor – ich muß durch das Haupttor fahren und dann den Reitweg zum Häuschen nehmen.«
    Charles knirschte hörbar mit den Zähnen. »Ich bleibe lieber bei dir«, erklärte er gedehnt. »Sonst verirrst du dich noch.«
    Honoria nickte dumpf. Gehorsam ließ sie die Zügel schnalzen und fuhr an. Sie hatte getan, was sie konnte – mit allen Mitteln, die sie einzusetzen wagte, eine Verzögerung bewirkt. Der Rest war Devils Sache.

25
    Kaum erblickte Devil Melton, wußte Devil, daß irgend etwas absolut nicht stimmte. Melton stand unter dem Hoftor und winkte wild mit seiner Mütze. Fluchend gab Devil Sulieman die Fersen; Vanes Ausruf verhallte ungehört hinter ihm, dann verrieten donnernde Hufe, daß Vane ihm folgte.
    »Was ist?« fragte Devil und brachte Sulieman ruckartig zum Stehen.
    »Master Charles.« Melton preßte seine Mütze an die Brust. »Eure Lady ist mit ihm gegangen – er hat behauptet, Ihr wäret angeschossen worden und würdet in Keenans Haus liegen und sterben.«
    Devil fluchte. »Wie lange sind sie schon fort?«
    »Höchstens fünf Minuten. Aber Eure Lady ist klug – sie hat darauf bestanden, den Wagen zu nehmen.«
    »Den Wagen?« Devil lehnte sich zurück. »Und Charles hat sie begleitet?«
    »Aye – er wollte sichergehen, daß sie sich nicht verirrt.«
    Devil vertrieb mit äußerster Willensanstrengung die lähmende Angst, die sich seiner bemächtigen wollte, und warf Vane einen Blick zu. »Kommst du?«
    »Nichts auf der Welt könnte mich aufhalten.«
    Sie ritten geradewegs zum Waldhaus; niemand war dort. Sie banden ihre Pferde neben dem in südliche Richtung führenden Reitweg an, der dem, den Charles und Honoria benutzten, gegenüberlag, und suchten die Gegend ab. Im Wald vor dem Häuschen entdeckten sie einen Graben, der tief genug war, um sie beide zu verbergen. Er umringte die Lichtung zu beiden Seiten des Wegs, der von der Straße abbog. Sie überlegten noch, wie sie ihn am besten nutzen konnten, als sie Hufgetrappel hörten. So krochen sie in den Graben und warteten.
    Charles ritt heran. Er saß beim Stall ab, vergewisserte sich, daß Honoria ihm folgte, und führte dann sein Pferd hinein.
    Honoria brachte den Wagen vor dem Häuschen zum Stehen und machte keinerlei Anstalten abzusteigen. Kaum war Charles aus ihrem Blickfeld verschwunden, sah sie sich verzweifelt um. Gestik und Mimik sprachen von großer Angst.
    Einige Schritte entfernt im Graben fluchte Devil leise. »Diesmal werde ich dich wirklich verprügeln!« Er wagte es nicht, Honoria zuzuwinken; er hätte sein gesamtes Vermögen darauf verwettet, daß Charles bewaffnet war. Er wie auch Vane hielten geladene Waffen in den Händen, wollten aber nicht feuern, solange Honoria sich in der Schußlinie befand.
    Händereibend kam Charles aus dem Stall. Er stutzte, als er Honoria immer noch im Wagen sah, die Zügel schlaff in den Händen. »Ich hätte gedacht, du brennst darauf, deinen Mann zu sehen.« Er deutete auf das Häuschen.
    Honoria sah seinen kalten Blick. »Ich brenne tatsächlich darauf, ihn zu sehen.« Sie war fest davon überzeugt, Devil nicht im Waldhaus anzutreffen – einen flüchtigen Augenblick lang hatte sie geglaubt, er wäre im Wald, ganz

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