In den Armen des Feindes
wühlte sie in seinen Haaren, hielt ihn fest, und der Gedanke, dass er in ihr war, ließ ihr schwindlig werden. Sie bog sich Malcolm entgegen, um ihn ganz in sich aufzunehmen, wollte immer noch mehr von ihm. Seine Haut brannte auf der ihren, als ob dieselben dunklen Flammen, von denen sie jetzt ergriffen wurde, auch ihn von innen heraus verzehren würden.
Schließlich begann er, die Hüften kreisen zu lassen, steigerte Rosalinds Lust ins Unermessliche. Unmöglich, noch einen klaren Gedanken zu fassen, wenn er sich zurückzog und sie dann wieder und wieder nahm. Seine rhythmischen Bewegungen verführten sie dazu, sich an ihn zu klammern und nach der Erfüllung zu schreien, die er ihr zuvor schon einmal geschenkt hatte.
Schließlich mischte sich sein Schrei in den ihren, als auch er den Höhepunkt erreichte. Rosalind erschrak, da ihr die möglichen Folgen bewusst wurden, doch sie war zu erschöpft, um darüber nachzudenken. Und wenn ihr Leben davon abgehangen hätte, auf diese Liebesnacht mit Malcolm hätte sie nicht verzichtet.
Im grellen Licht des Morgens sollte kommen, was da mochte; sie würde keinen einzigen Augenblick bereuen, den sie in seinen starken Armen verbracht hatte.
11. Kapitel
Malcolm zog Rosalind näher an sich, bedeckte ihre nackten Glieder mit seiner Tunika und wärmte sie mit seinem Körper. Sie hatten nicht mehr über all das, was zwischen ihnen besprochen werden musste, reden können, denn sie war zu schnell nach ihrem Liebesspiel eingeschlafen. Doch er wusste, dass sie schon sehr erschöpft gewesen war, als er sie in Evandales Armen gefunden hatte.
Niemals wieder würde dieser unwürdige Schurke Hand an sie legen. Stattdessen würde Malcolm selbst sie so schnell wie möglich heiraten, damit er sie vor Evandale beschützen konnte. Er wollte den Segen seines Königs, um sicherzugehen, dass Rosalind Herrin auf Beaumont blieb. Und auch wenn Bruce ihm nicht sofort die gewünschte Erlaubnis geben würde – Malcolm fände sicher einen Weg, Hochzeit zu feiern. Der Name der McNair sollte das Kind schützen, das ihrer Verbindung vielleicht entspringen würde.
Das schwor er, während er über Rosalinds Schlaf wachte. Am Morgen musste er allerdings erkennen, dass es gar nicht so einfach war, mit ihr über diese Dinge zu sprechen. Bei Sonnenaufgang, während er kurz die Hütte verlassen hatte, erhob sie sich von ihrem provisorischen Bett und kleidete sich rasch an, gerade so, als müsse sie sich gegen einen neuen Kampf mit ihm wappnen. Da Malcolm die Tugend der Geduld gelernt hatte, beschloss er abzuwarten. Vielleicht würde er ihre Gedanken besser kennen lernen, wenn er es ihr überließ, das Thema anzuschneiden. Als sie jedoch in tiefem Schweigen nach Beaumont ritten, begann er sich zu fragen, wie lange sie ihn wohl auf die Folter spannen würde.
Das Grenzland war nass vom Regen, und die Luft begann sich langsam zu erwärmen. Dicker weißer Nebel stieg vom Boden auf und umhüllte sie mit unheimlichen feuchten Schwaden.
Immer noch sprach Rosalind kein Wort.
"Du bringst mich ganz durcheinander mit deinem höllischen Schweigen." Zum Teufel mit Taktik und Geduld! Was zwischen ihnen gewesen war, war zu wichtig, um unerwähnt zu bleiben. "Was ist mit dem Mädchen geschehen, das in der letzten Nacht mir gegenüber keine Hemmungen kannte?"
"Ich versuche, zur Vernunft zu kommen." Eine feine Röte überzog ihre Wangen, während sie unverwandt auf die Straße starrte. "Ich glaubte, vor allen anderen würdet gerade Ihr es begrüßen, wenn ich mich etwas vorsichtiger verhalten würde."
"Wenn es darum geht, mit einem Milchgesicht von Knappen auf und davon zu gehen, sicher." Was sollte all das Gerede von Vernunft, wenn sie doch stattdessen Leidenschaft gefunden hatten? Es war eine verdammt ungünstige Zeit, um über Vorsicht nachzudenken. "Doch was mich betrifft, so ziehe ich das leichtsinnige Mädchen vor."
"Ich habe einen schweren Fehler gemacht, als ich glaubte, Gregory würde mich ehrenvoll behandeln." Sie lenkte ihr Pferd um eine große Pfütze herum. "Ich muss mich fragen, ob ich im letzten Jahr überhaupt etwas dazugelernt habe und ob ich mich auf mein Urteil verlassen kann, wo ich doch in der Vergangenheit so schrecklich zum Narren gehalten wurde."
"Du bist älter geworden. Reifer. Erwachsen." Die Antwort erschien ihm einleuchtend. "Ich nehme an, dadurch, dass du deine Burg verteidigt und für deine Leute gesorgt hast, hast du dir eine Klugheit erworben, der ein Mädchen schon vertrauen
Weitere Kostenlose Bücher