In den Armen des Highlanders
heraus, die sich nie zuvor jemand erdreistet hatte? »Ich bin nicht in der Stimmung für solche Spielchen, Lady. Geht wieder hinein, bevor Ihr Euch erkältet.«
»Begleitet Ihr mich?«
Draven schüttelte den Kopf.
In diesem Moment drang Gelächter aus der Halle.
»Ah, der Narr«, bemerkte Emily leise. »Wärt Ihr doch bei uns geblieben, um seine Scherze zu hören, Sir ...«
»Warum sollte ich?« Dann fügte er hinzu, um ihr die Worte aus dem Mund zu nehmen: »Oder besser, warum sollte ich’s nicht?«
Ohne ihre Belustigung zu verbergen, erklärte sie: »Eigentlich wollte ich sagen, es hätte Euch nicht geschadet, ausnahmsweise mal ein bisschen zu lachen. Fröhliches Gelächter ist der Nektar des Himmels.« Jetzt trat sie näher an ihn heran und umfasste sein Gesicht mit ihren Händen. Trotz der kalten Nachtluft fühlten sie sich erstaunlich warm an. Dann schob sie mit ihren zarten Daumen seine Wangen nach oben, so dass sich seine Lippen zu einem Lächeln verzogen. »Seht Ihr? So einfach ist das. Es tut wirklich nicht weh, wenn Ihr lächelt.«
Hastig wich er der Berührung aus und lehnte sich wieder an die Zinnen, um in den dunklen Wald zu schauen. Emily stellte sich an seine Seite und ahmte seine Pose nach.
Während sie schweigend dastanden, verstrichen mehrere Minuten. Und obwohl sie einander nicht berührten, spürte er ihre Gestalt so deutlich, als würden sie sich aneinander schmiegen, Brust an Brust, Hüfte an Hüfte. Mit allen Fasern seines Körpers nahm er den ihren wahr.
Entschlossen versuchte er Emily zu ignorieren. Doch der Wind wehte ihren süßen, weiblichen Duft zu ihm herüber.
In der Halle verstummte das Gelächter, die Musiker begannen wieder zu spielen. »Nun reicht’s mir«, verkündete Emily. In der stillen Nacht klang ihre Stimme verblüffend schrill. Energisch ergriff sie seinen Arm. »Ich will mit Euch tanzen, Sir.«
»Bedauerlicherweise habe ich keine Ahnung, wie man das macht«, gestand er.
»Doch, natürlich. Vergesst nicht, ich habe Euch bei Euren Waffenübungen beobachtet. Ein Mann, der sich so blitzschnell und geschmeidig drehen und wenden kann, kann auch tanzen.«
»Ich werde Euch auf die Zehen steigen.«
»Oh, das stört mich nicht.«
Da ihm keine passende Widerrede mehr einfiel, erlaubte er ihr, seine Hände zu umfassen und ihm ein paar Tanzschritte zu zeigen. Zu seiner eigenen Überraschung trat er ihr nicht auf die Füße. Und dass er die simplen Bewegungen genoss, verblüffte ihn noch mehr.
Während sie um ihn herumtänzelte, sog er mit allen Sinnen auf, was ihn an ihr so verzauberte - das bleiche Mondlicht, das sich in ihrem blonden Haar spiegelte, die Heiterkeit in ihren Augen, die Rundungen ihres Körpers, der seinem so nahe war.
Mit ihren Reizen steigerte sie seine Sehnsucht zu wildem Hunger, der ihn drängte, sie in seine Arme zu reißen. Die heißen Wellen seiner Leidenschaft drohten ihn zu überrollen, und er musste seine ganze Kraft aufbieten, um dem tosenden Sturm zu trotzen.
Sie wirbelte umher, geriet ins Stolpern. Bevor sie stürzte, fing er sie gerade noch rechtzeitig auf.
Obwohl er sie sofort wieder loslassen wollte, hielt er sie fest. Den Kopf in den Nacken gelegt, schaute sie zu ihm auf. Nur eine Handbreit trennte ihren Mund von seinem, ihr Busen presste sich verführerisch an seine Brust. Voller Verlangen betrachtete er ihre rosigen Lippen, wünschte sich inständig, sie zu kosten, mutwillig den Zorn des Königs heraufzubeschwören ...
Es wäre so einfach ...
Emily klammerte sich an ihn. In ihren großen grünen
Augen las er tiefe Dan kbarkeit. »Oh, mein Held«, wis perte sie, »Ihr habt mich vor einem bösen Sturz bewahrt.«
Held? Dieser Titel war ihm schon vor Jahren verliehen worden - von Narren, die nichts über ihn wussten, für Taten, an die er sich gar nicht erinnern wollte. Und nun fühlte er sich zum ersten Mal in seinem Leben wirklich heroisch, als er sein Spiegelbild in Emilys geweiteten Pu-pillen sah. Und die Freude, die ihre Worte erregten, wärmte sein Herz.
Plötzlich fand er es sehr wichtig, dass sie tatsächlich einen Helden in ihm sah, dass er sie niemals enttäuschte.
Während sie ihn im Widerschein der Binsenlichter beobachtete, wurde ihr Blick von Gefühlen verdunkelt, die er nicht ergründen konnte.
»Was wollt Ihr von mir?«, fragte er und ließ seine Arme sinken.
Unsicher stand sie vor ihm. »Ich sollte vielleicht mit Euch kokettieren und um den heißen Brei herumreden. Aber das konnte ich noch nie. Wie ich immer
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