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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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weitere Woche war vorübergegangen, ehe er sich den Weg in ihr Bett erzwungen hatte. Eigenartig, es waren bereits fünf Wochen vergangen, seit sie zum letzten Mal geblutet hatte. Sie machte sich Sorgen darum, wie sie wohl ihre Verlegenheit diesem heiligen Mann gegenüber verbergen könnte, wenn ihre Blutung erst einsetzte und wie sie auf der Reise ihren Anstand wahren konnte. Am nächsten Morgen hielt sie diskret Ausschau nach Anzeichen für Blut, und als sie keines entdecken konnte, machte sie sich sofort Sorgen, wieder schwanger zu sein.
    Ein Teil von ihr schreckte vor einem solchen Dilemma zurück, doch ein anderer Teil sehnte sich nach einem neuen Baby Ich muss verrückt sein, schalt sie sich. Wie kann ich zu einem Mann mit dem Kind eines anderen in meinem Körper gehen, überlegte sie. Auch andere Gedanken drängten sich in ihren Kopf. Vielleicht würde sie diesen Monat nicht bluten, weil sie so viel Blut bei der Fehlgeburt verloren hatte. Sie geriet in Panik. Sie fühlte sich schwach, allein gelassen und hatte Angst vor der Zukunft. Sie fürchtete sich auch vor der Gegenwart, wenn sie ehrlich war. Sie tat sich selbst Leid, und alle Verantwortung dafür bürdete sie Montgomery auf. Sie sank auf den Boden, dann legte sie den Kopf auf die Knie und weinte.
    »Was ist denn los, Kind?«, fragte Sebastian freundlich.
    »Ich habe das Gefühl, ich kann nicht weiter«, antwortete sie schwach.
    »Ah, Ihr seid so jung und schön. Die Welt liegt Euch zu Füßen. Die Zukunft öffnet sich vor Euch wie ein Festgelage. Genießt es! Nehmt die Zukunft in beide Hände, und macht sie zu der Euren. Lasst die Vergangenheit hinter Euch. Gebt Euch nicht geschlagen, ehe Ihr überhaupt angefangen habt«, drängte er sie.
    Sie hob den Kopf und sah ihn an. Ruhe überkam sie, sie würde einen neuen Anfang wagen. Sie würde stark sein. Sie war eine Frau und würde sich dem stellen, was das Leben für sie vorgesehen hatte.
    Ein Eichhörnchen lief einen Baum in der Nähe hoch, und ein anderes verfolgte es. Sie begann zu lachen. »Die Sonne scheint, der Sommer liegt vor mir, und ich werde ihn genießen.« Sie fühlte einen letzten Anflug von Bedauern, weil Guy nicht gekommen war, um sie nach Godstone zurückzuholen, und dann versuchte sie, ihn aus ihren Gedanken zu verbannen. »Kommt, mein Freund, London wartet auf uns.«
    Sie ritten in die Stadt. »Ihr seid in gewisser Weise ein Problem für mich, Kind. Ich kann Euch wohl kaum mit an den Hof von Bischof Odo nehmen, deshalb werden wir einen Ort finden müssen, an dem Ihr bleiben könnt, bis wir unsere Reise nach Berkhamstead fortsetzen.«
    »Ich werde in das Gasthaus gehen, in dem ich schon zuvor gewohnt habe. Dort kennt man mich, und es ist ein hübscher Ort.«
    »Und wie steht es mit Geld?«, fragte er zweifelnd.
    »Ah, Ihr habt die neue Lillyth noch nicht in Aktion gesehen! Das ist kein Problem, nur eine Herausforderung.« Sie lachte.
    Lillyth reckte die Schultern und betrat den Gasthof, der Mönch folgte ihr. Der Wirt des Hauses und seine Frau erkannten sie wieder. »Madame Montgomery, willkommen. Ist Euer Ehemann nicht bei Euch, Madame?«, wurde sie gefragt.
    »Er hat Geschäfte außerhalb der Stadt zu erledigen. Er wird in ein paar Tagen zu mir kommen, aber er hat darauf bestanden, dass ich schon vorausreise, weil ich hier bequemer untergebracht bin. Ich hoffe, Ihr habt ein Zimmer für mich.«
    »Braucht der Gentleman auch ein Zimmer?«, fragte der Wirt und sah Vater Sebastian eindringlich an.
    »Oh, nein, er hat Geschäfte am Hof von Bischof Odo zu erledigen. Ihr müsst wissen«, fügte sie hinzu, »dass er nur zu meiner Begleitung mitgekommen ist. Er wird alle Pferde bis auf meine Stute mitnehmen. Ich möchte, dass sie gut abgerieben und dann anständig gefüttert wird. Auch möchte ich ein Bad in mein Zimmer gebracht bekommen, sobald wie möglich«, erklärte sie mit mehr Autorität als sie wirklich hatte. Sebastian trug ihre Satteltaschen hinauf in ihr Zimmer, dann verabschiedete er sich schnell.
    »Geht nicht allein aus, Kind. London ist kein Ort für eine Frau, die allein ist, ganz besonders nicht für eine so wunderschöne Frau.«
    »Ich werde mich ausruhen, bis Ihr mich holen kommt, das verspreche ich Euch. Danke für all Eure Freundlichkeit, das werde ich Euch niemals vergessen.«
    Als er gegangen war, sah sie sich um. Sie war dankbar, dass sie nicht im gleichen Zimmer wohnte, das sie mit Guy geteilt hatte, aber es war ein ähnliches Zimmer und weckte lebhafte Erinnerungen.

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