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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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kleinen Mädchen, dachte er kalt.
    Lady Alison schickte Kundschafter aus, die Ausschau nach Soldaten halten sollten, die sich dem Gut näherten, und als dann endlich Nachricht kam, versammelte sie alle Ladys des Haushaltes auf dem Hof. Die jungen Knappen trugen weiße Fahnen, sie selbst stand mit Lillyth vor der Eingangshalle und wartete auf die Besatzer.
     
    Guy ritt mit der Hauptstreitkraft seiner Ritter, während Nicholas, Andre und ihre Dutzend Krieger nur wenige Minuten hinter ihm waren, mit den Wagen, auf denen die Beute ihrer Plünderungen transportiert wurde. Als dieser riesige Zug mit den Rittern auf ihren gewaltigen, gepanzerten Kriegsrössern, den Nasenschutz ihrer Helme über das Gesicht gezogen in Godstone einritt, zitterten die versammelten Angelsachsen wie Blätter im Sturm.
    Guy ritt gleich zu Lady Alison, die sich deutlich vom Rest des Haushaltes abhob. Er zügelte sein Pferd, betrachtete sie mit einem wilden, stolzen Blick und erklärte dann mit lauter Stimme: »Ich nehme diese Ländereien in Besitz für William, Herzog der Normandie, mit seinem Recht als Herrscher.« Er sah Lillyth an, bemerkte ihr außerordentlich hübsches Gesicht, ihre hohen Brüste, und ein einziges Wort kam ihm in den Sinn - Mein!
    Lady Alison sprach deutlich und ruhig auf Französisch. »Mein Lord, ich übergebe Euch willig diese Stadt.« Sie besaß sogar den Mut ihn anzulächeln, dann zuckte sie ein wenig mit den Schultern. »Eigentlich bin ich Französin, mein Lord. Möchtet Ihr mit mir parlieren?«
    Er senkte ein wenig den Kopf. »Das werde ich, Madame.«
    Er stieg von seinem Pferd und wandte sich an Rolf. »Gib Acht, ob nicht irgendein Verräter unter ihnen ist.« Dann folgte er Lady Alison in die leere Halle. Sein Schritt war so fest, dass seine Sporen auf den Steinen klirrten.
    Sie setzten sich einander gegenüber an einen der Tische. Lady Alison legte den Ring mit den Schlüsseln und ihren Schmuckkoffer vor ihn.
    »Hiermit übergebe ich Euch dieses Lehngut und all seine Menschen, mein Lord. Auch diese Halle und alles von Wert, was ich besitze. Meine Tochter und ich sind seit der Schlacht von Hastings Witwen, weil wir keine Beschützer haben, beugen wir vor Euch die Knie. Ich hoffe nur, dass Ihr gnädig mit uns seid.« Ihr Hals war vor Angst ganz trocken. Ihr Herz klopfte so laut, dass es ihr in den Ohren dröhnte.
    Montgomery zog seinen Helm aus und legte ihn auf den Tisch, seine großen Panzerhandschuhe legte er daneben. Mit der Hand fuhr er sich durch seine kurzen schwarzen Locken, und Lady Alison war überrascht, als sie feststellte, dass seine Augen so grün waren wie die von Lillyth und sie unter ein wenig gesenkten Lidern klug betrachteten. Mit seiner sonnengebräunten Haut war er ein höchst attraktiver Mann, doch sein Gesichtsausdruck war so wild und sein Kinn so kantig, die Haltung seines Kopfes so stolz und sein Blick so eindringlich, dass Lady Alison ihren ganzen Mut zusammennehmen musste, um ihm stolz gegenüberzutreten.
    »Guy de Montgomery, Madam«, stellte er sich knapp vor und wartete darauf, dass sie weitersprach.
    »Ich bin Lady - ich bitte um Entschuldigung, mein Lord - ich bin Alison, und das ist Godstone.«
    Er nickte. Er mochte keine Frauen und hatte sich in den letzten Jahren nur sehr selten mit ihnen abgegeben, höchstens im Bett waren sie ihm willkommen. Frauen waren dazu da, seine Lust zu befriedigen, doch hier saß ihm eine gegenüber, die er für ihren Mut bewunderte. Sie hielt sich wie eine Königin und nicht wie eine besiegte Angelsächsin, die sie in Wirklichkeit war.
    »Was meint Ihr damit, dass ich gnädig sein soll?«, wollte er jetzt wissen.
    »Ihr könntet uns alle umbringen und die Stadt in Brand setzen, doch ich hoffe, für solch unnötige Zerstörung seid Ihr zu klug. Die Ernte ist gerade eingebracht worden, und wir sind eine reiche Stadt. Ihr könntet uns alle dazu zwingen, dass wir uns um uns selbst kümmern müssten, doch ich glaube, Ihr seid weise genug, uns für Euch arbeiten zu lassen. Dies ist ein großes Unternehmen, und ich bin es gewöhnt, den Haushalt zu führen, Ihr wisst sicher, dass das keine leichte Aufgabe ist. Ich kenne mich auch aus in der Kunst des Heilens und der Medizin, und ich bin bereit, mich um die Gesundheit Eurer Ritter zu kümmern. Die Frauen in diesem Haushalt sind erfahrene Weberinnen der feinsten Stoffe, wie Ihr sicher an unserer feinen Kleidung sehen könnt. Andere Frauen sind geübte Köchinnen - alles in allem, mein Lord, ein Haushalt mit Frauen

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