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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte.
    »Wie ist Euer Name?«, fragte er in beachtlich guter angelsächsischer Sprache.
    »Alfred, mein Lord.«
    »Ich habe in der letzten Nacht drei Wölfe getötet. Könntet Ihr die Felle für mich gerben, damit man daraus einen Umhang machen kann?«
    »Aye, ich könnte sie so weich machen wie Rehleder, mein Lord.«
    »Gut. Fangt Ihr Eure Pelztiere immer mit Fallen oder jagt Ihr sie mit einer Waffe?«
    »Nein, es ist mir nicht erlaubt, eine Waffe zu benutzen, aber ich könnte viel mehr Felle verarbeiten, wenn man mir beibringen würde zu jagen«, meinte Alfred.
    »Habt Ihr denn noch nie mit einem Bogen geschossen?«, wollte Guy wissen.
    »Als ich noch ein Junge war, habe ich mir selbst einen Bogen und Pfeile gemacht, aber das ist schon viele Jahre her.«
    »Wir werden bald eine Jagd veranstalten, dann könnt Ihr mit uns kommen, Alfred. Ich werde Euch schon bald beibringen, wie man schießt.« Guy streckte ihm die Hand hin und lächelte.
    Der Angelsachse ergriff die Hand verwundert, er fragte sich, was für ein Mann sein neuer Herr wohl war.
     
    Nach den ersten beiden Tagen und Nächten im Wald ging es Morgan und Faith nicht sehr gut. Sie hatten geglaubt, sie könnten ihre Nahrung mit Nüssen und Beeren aufbessern, doch es war bereits so spät im Herbst, dass die Eichhörnchen schon alle Nüsse gesammelt und versteckt hatten.
    Kaninchen gab es im tiefen Wald nur sehr selten. Sie zogen es vor, am Waldrand zu leben, wo sie im Sonnenschein auf die grünen Wiesen hoppeln konnten.
    Morgan hatte eine gefährliche Begegnung mit einem wilden Eber. Er hatte ihn aufgeschreckt, als er nach Bucheckern suchte, der Eber war ohne zu zögern auf Morgan losgegangen, seine kleinen roten Augen hatten vor Zorn geglüht. Faith wusste, wenn Morgan verwundet würde, könnte sie nicht allein überleben. Die Tage wurden schon recht kühl, in den Nächten war es bereits sehr kalt. Sie waren nicht angemessen gekleidet, um den Winter draußen zu verbringen. Nach drei Tagen war Faith vom Mangel an Essen und Unterkunft schon sehr geschwächt. Sie konnten so nicht weit gehen, also entschieden sie sich, zurück nach Godstone zu wandern, wenn sie den Weg finden konnten. Am vierten Tag, als sie erschöpft Rast machten, wurden sie heimlich umzingelt.
    Morgan wusste, dass es Angelsachsen waren, und er erkannte an ihren Waffen, dass es sich nicht um Leibeigene handelte.
    »Versteckt ihr euch vor den Normannen?«, fragte er die Männer.
    »Wir sind Ausgestoßene, die sich zusammengetan haben, um im Wald zu überleben. Wie ihr wohl mittlerweile herausgefunden habt, ist es ganz unmöglich, allein zu überleben«, meinte einer der Männer.
    »Wir brauchen etwas zu essen«, erklärte ihnen Morgan. »Können wir uns euch anschließen?«
    »Das hängt von unserem Anführer ab, dem Roten Wolf. Wir haben neue Namen gewählt, um unsere Identität zu verschleiern. Wenn er euch aufnimmt, werden wir alles miteinander teilen«, sagte er und sah zu Faith.
    Innerlich lehnte sich Morgan gegen das Schicksal auf, das ihm eine solche Entscheidung auferlegte. Er wusste, dass Faith keinen weiteren Tag überleben würde, ohne etwas Warmes zu essen, deshalb hatte er keine andere Wahl.
    »Bringt mich zum Roten Wolf. Wir werden für unser Essen arbeiten.«
    Der große Mann half Morgan dabei, Faith auf die Beine zu stellen, sie stützten sie auf einem Weg, der durch das Dickicht gebahnt worden war. Schon bald traten sie auf eine Lichtung, auf der ein Lager aufgeschlagen war. Ein Feuer brannte, und ein schwarzer Kessel mit Essen hing darüber. Drei grobe Hütten waren aus abgeholzten Bäumen und dicken Ästen gebaut worden. Morgan hörte in der Nähe einen Bach plätschern und entdeckte zwei Pferde, die an die Bäume gebunden waren. Der große John stellte sie beide dem Roten Wolf vor.
    »Es hatte keinen Zweck, die beiden umzubringen, sie hatten nichts bei sich, was wir hätten stehlen können. Sie sind angelsächsische Bauern, die weggelaufen sind. Wenn Ihr sie gebrauchen könnt, dann wollen sie sich uns anschließen.«
    Der Anführer sah zuerst zu Faith, dann wandte er sich an Morgan. »Könnt Ihr Befehle befolgen?«
    »Jawohl, Sir«, antwortete Morgan sofort. Er war beinahe sicher, die Identität des Roten Wolfes zu kennen, doch wollte er ihn nicht verärgern.
    »Seid nicht zu schnell mit Eurer Zustimmung, Junge. Denkt nach, ehe Ihr antwortet. Könnt Ihr töten?«
    »Wenn es sein muss«, antwortete Morgan vorsichtig, »dann könnte ich einen Normannen umbringen.«
    »Wir

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