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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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lächelte, als er feststellte, dass William ihn offen von seinen Plänen unterrichtete, sofort nach Canterbury weiterzuziehen und Geiseln zu nehmen. Es schien ihn nicht zu kümmern, dass seine Nachricht vielleicht von jemand anderem gelesen werden und dann öffentlich gemacht werden könnte. Niemand konnte William aufhalten, er war sich seines eigenen Schicksals sehr sicher. Er hatte geschrieben, wenn er erst zum König gekrönt worden wäre, dann würde er Guy den Landbesitz übereignen, den dieser sich ausgesucht hatte, aber er würde seine Hilfe in London brauchen. Er hatte die Absicht, die Stadt mit seinen Streitkräften vollkommen zu umzingeln, seine Armee sollte so groß sein, dass niemand es wagen würde, sich ihm zu widersetzen. Er befahl Guy, mit seiner ganzen Streitmacht Ende November in London zu sein. Jetzt war erst das Ende des Monats Oktober, daher hatte Guy noch einen ganzen Monat Zeit, ehe er wieder zu den Waffen greifen musste. William hatte seinen Brief auf Lateinisch unterschrieben: »Ego Willelmus cognomine Bastardus.«
    An diesem Abend berichtete Guy seinen Männern beim Abendessen von Williams Befehl und erklärte ihnen, wie viel noch vor ihrer Abreise erledigt werden musste. Er lächelte Lillyth an. »Ich fürchte, ich werde noch zum Bauern. Ihr wärt überrascht, wenn Ihr wüsstet, wie viele Dinge ich gelernt habe, seit ich hierher gekommen bin. Zum Beispiel muss am Martinstag eine halbe Rinderherde geschlachtet werden, damit das Fleisch für den Winter in Salz eingelegt werden kann, mit Schafen kann man genug Käse und Wolle erarbeiten, um sich durch den Winter zu bringen. Wenn man jedoch die Schafe mit Gras füttert, das Raureif hat, dann bekommen sie Schleimhautentzündung am Maul und können nicht mehr fressen. Ich könnte immer weitererzählen, von Zehenfäule bis hin zur Krätze, aber das würde Euch nur zu Tode langweilen.«
    »Ich denke, Ihr seid derjenige, der zu Tode gelangweilt ist, mein Lord, Ihr werdet froh sein, wieder in den Kampf ziehen zu können, um mein armes Volk abzuschlachten. Ihr seid alle grausame Barbaren!«, erklärte sie hitzig.
    »Nein, Lady«, widersprach Rolf. »Als wir gegen die Ungläubigen gekämpft haben, haben wir Grausamkeiten gesehen, die Ihr niemals glauben würdet. Blenden, Kastrieren oder menschliche Schädel als Fußbälle zu benutzen, war an der Tagesordnung. Wir sind Christen.«
    Sie sah zu Rolf und entgegnete spöttisch: »Ihr kämpft gegen die Ungläubigen, damit diese Euer Land nicht überfallen, Eure Städte nicht niederbrennen und Eure Frauen nicht vergewaltigen, aber als pflichtschuldige Christen schwärmt Ihr durch mein Land, brennt die Städte nieder und vergewaltigt unsere Frauen!«
    Guy warf ihr einen warnenden Blick zu. »Vorsichtig, cherie , seid fair, keine Frau in Godstone ist missbraucht worden. Krieg ist kein Vergnügen. Er ist ganz einfach nur Chaos, und jeder Mann kämpft nur für sich. Einige blühen auf, andere übertreffen sich selbst in einer entsetzlichen Schlacht, andere gehen einfach unter. Seht Euch doch um, Lillyth. Meine Ritter essen und trinken sich alle in eine fröhliche Trägheit. Glaubt Ihr etwa, sie wären lieber auf dem Schlachtfeld von Senlac, mit einem Schwert in der Hand, das bis zu ihren Ellbogen mit Blut besudelt ist, während sie es einem armen Teufel in die Achselhöhle stoßen, der versucht, seinen Schild zu heben?«, fragte er.
    »Ihr genießt die Eroberung, versucht nicht, es mir gegenüber zu leugnen!«, forderte sie ihn heraus.
    Er schüttelte langsam den Kopf, und seine grünen Augen blitzten. »Das kann ich nicht leugnen. Ich habe Godstone und Oxstead unter meine Kontrolle gebracht, genau wie ich das mit Euch tun werde, Lillyth, also solltet Ihr vorsichtig sein, wie Ihr in Zukunft mit mir redet, Frauenzimmer!«, warnte er sie.
    Sie sah ihm kühn in die Augen. Ich werde ihn schon in die Knie zwingen, schwor sie sich insgeheim.
    Ihre Mutter ging an ihr vorüber, sie beugte sich zu ihr und flüsterte in Lillyths Ohr: »Er sieht aus, als würde er dich gleich verschlingen, wie ein Hund am Hals eines Rehs. Der nachgiebige Zweig beugt sich im Wind, Lillyth, du solltest nicht das Tier in ihm wecken«, warnte ihre Mutter sie.
    Aber Lillyth hatte Blut geleckt, jetzt fuhr sie sich mit der Zungenspitze über die Lippen.
    Aedward kam zu Guy, sobald Lillyth gegangen war.
    »Mein Lord, kann ich mit Euch reden?«
    »Natürlich, Aedward, gibt es ein Problem?«
    »Das gibt es wirklich. Die Angelsachsen sind mit Klagen

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