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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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dürfen. Ich werde sie für Euch verschließen.« Er griente sie an und schob dann den Riegel vor.
    Lillyth war so bestürzt über ihre Lage, dass ihr Tränen in die Augen traten und sie ihn anflehte, zu gehen.
    »Ihr dürft das Leben nicht so ernst nehmen, Lillyth. Ihr solltet viel öfter lachen und spielen, ein wenig Spaß haben. Ich weiß, dass mein Bruder ein langweiliger Hund ist, aber er wird langsam alt, das entschuldigt ihn ein wenig. Aber Ihr, cherie, seid noch ein kleines Mädchen, und Ihr solltet viel öfter lächeln.«
    Er griff nach einer Flasche mit parfümiertem Öl, das sie in ihr Bad gegossen hatte und schnüffelte anerkennend daran. Dann breitete er die Arme weit aus. »Ich verspreche Euch, ich werde gehen, wenn Ihr mir nur den Hauch eines Blickes erlaubt«, erklärte er dann.
    »Nein!«, schrie sie und versuchte verzweifelt, ihre Brüste unter Wasser zu halten.
    Er lachte. »Sie kommen immer wieder hoch an die Wasseroberfläche, wie Äpfel in einem Humpen - köstlich!« Er trat noch einen Schritt näher. »Kommt aus dem Wasser, und lasst mich Euch ansehen. Ein Blick nur in den Himmel, dann werde ich gehen.«
    »Ich habe nicht die Absicht, aus diesem Wasser zu steigen, ehe Ihr nicht verschwunden seid, Sir«, erklärte sie mit ausdrucksloser Stimme.
    Er hockte sich auf den Rand der Wanne. »Ich werde warten«, behauptete er. »Früher oder später werdet Ihr schon herauskommen müssen, denn sonst werdet Ihr erfrieren.«
    »Oh, bitte, was kann ich tun, damit Ihr verschwindet und mich in Ruhe lasst?«, jammerte sie.
    Er überlegte einen Augenblick. »Nun, es ist Euch doch sicher klar, dass ich jetzt nicht gehen kann, ohne dass Ihr so eine Art Strafe bezahlt? Schließlich steht meine Ehre auf dem Spiel!«
    »Ihr besitzt gar keine Ehre! Außerdem habe ich zu meinem Kummer bereits erfahren, was ich von den Strafen der Montgomerys zu halten habe. Was wollt Ihr von mir?«, fragte sie.
    »Ich hege den großen Wunsch, Sevenoaks zu sehen. Wenn Ihr heute mit mir dorthin reitet, dann werde ich darüber nachdenken zu gehen und Euch in Ruhe Euer Bad nehmen zu lassen.«
    »Also gut, ich werde mit Euch kommen, wenn Ihr mir versprecht, dass ich vollkommen sicher sein werde.«
    »Ich werde nicht über Euch herfallen, cherie, aber ich werde Euch bei jedem Schritt umwerben.« Er zwinkerte ihr zu, dann verschwand er, und sie stellte fest, dass sie über seine Dreistigkeit lachen musste.
     
    Sie ritten allein, ohne Begleitung, und zu ihrer Überraschung stellte Lillyth fest, dass sie den Ritt genoss. Nicholas konnte sehr galant sein, wenn er das wollte. Er war witzig, und sie lachte sehr viel. Die glatten französischen Komplimente kamen ihm so leicht über die Lippen, dass sie ihm kein Wort davon glaubte, doch seine ungeteilte Aufmerksamkeit war sehr schmeichelhaft.
    »Ihr müsst lernen, die angelsächsische Sprache zu sprechen. Von jetzt an werde ich Euch nur noch antworten, wenn Ihr Englisch mit mir sprecht«, drohte sie ihm.
    Er versuchte ein paar Sätze, dann meinte er: »Lillyth, meine hübsche Blume, Ihr seid absolut wertlos!«
    Sie kicherte. »Ich denke, Ihr meint >unbezahlbar<«, korrigierte sie ihn.
    »Wertlos - unbezahlbar - wo liegt denn der Unterschied?«, fragte er verwirrt.
    »Das kann ich nicht wirklich erklären. Euer Bruder spricht schon sehr gut Angelsächsisch. Erzählt mir etwas über seine Kindheit.«
    »Nun, Guy hat das Rittertum durch die Disziplin des Dienens gelernt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er schon mit acht Jahren erschöpft war vom Holen, Bringen und Botengängen, von Ohrfeigen und Beschimpfungen, er hat sowohl als Page als auch als Knappe gedient. Er glaubt, wenn man über Männer herrschen will, muss man erst einmal lernen, sich selbst zu beherrschen. Es war für Andre und mich viel einfacher, in diesem Haushalt aufzuwachsen. Aber genug von Guy« Er griente sie an. »Er muss für sich selbst eintreten.«
    Es wurde kälter, und schon bald begann es, leicht zu schneien.
    »Nicholas, mir ist sehr kalt. Ich denke, wir sollten umkehren.«
    »Es ist doch nur noch eine Meile. Wir werden uns aufwärmen und etwas essen, ehe wir zurückkehren«, versprach er ihr.
    Sevenoaks lag an der Kreuzung zwischen London und der Küste. Es hatte keine große Halle, aber es gab dort ein kleines Gasthaus für müde Reisende. Sie stiegen von ihren Pferden, und Nicholas bat um ein Privatzimmer mit einem Feuer. Der Gastwirt beeilte sich, den Befehl des Normannen zu erfüllen. Er war dankbar, dass er das

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