Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
schüttelte den Kopf. »Sie sieht keinen anderen Mann an. Sie hat mich gebeten, keine Vorbereitungen für sie zu treffen, wenigstens so lange nicht, bis Aedward nach Godstone zurückkehrt.«
    »Sie hat ihr Ziel viel zu hoch gesteckt, fürchte ich«, meinte ihr Mann. »Er besitzt kein Land mehr, aber er ist noch immer von adliger Herkunft. Ich fürchte, wenn sie sich weiter auf ihn konzentriert, wird sie nur ein gebrochenes Herz für ihre Dummheit davontragen.«
    May seufzte. »Warum sind die Mädchen nur alle so dumm, wenn sie sich verlieben?«
    »Das sind die Männer auch.« Er lachte leise und legte einen Arm um sie.
    »Beeil dich, wenn es das ist, woran du denkst. Die Kinder werden gleich zum Essen hier sein.«
     
    Edwina war seit Aedwards Abreise nach Oxstead melancholisch gewesen. Sie hatte die Wachsabbildungen von Morag bekommen und hatte sie mit einem Stück roter Wolle zusammengebunden, doch es sah so aus, als würden ihre Wünsche niemals in Erfüllung gehen. In dieser Nacht nahm sie die kleinen Puppen mit ins Bett und betete von ganzem Herzen, dass Aedward bald zurückkommen würde. Am nächsten Tag nahm sie die Puppen mit hinaus zu den Bienen und flüsterte diesen ihre Sehnsucht zu, so wie Morag es ihr geraten hatte. Es war zu schade, dass Samain vergangen war, ohne dass sie es bemerkt hatte. Samain wurde am ersten November gefeiert - es war das heidnische Fest, bei dem die Barrieren zwischen den Sterblichen und den Unsterblichen, dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren, aus dem Weg geräumt waren.
    Endlich ging ihr Wunsch in Erfüllung. Aedward war den ganzen Weg von Oxstead zu Fuß zurückgegangen. Sie entdeckte ihn, als er zwischen den Bäumen hervor auf das Haus zukam. Atemlos lief sie zu ihm, doch als er höflich stehen blieb, um zu fragen, was sie wollte, fehlten ihr die Worte.
    »Ich ... ich habe dich vermisst«, platzte sie heraus, unfähig, ihre Gefühle vor ihm zu verbergen.
    Er lächelte traurig. »Ich bin gekommen, um meine Mutter zu besuchen. Ich fürchte, sie ist sehr krank.«
    »Oh, Aedward, das tut mir so Leid. Kann ich irgendetwas tun?«, fragte sie ihn und sehnte sich danach, seine Schmerzen für ihn zu tragen.
    »Du kannst nur beten«, antwortete er schlicht.
     
    Lillyth und ihre Mutter wechselten sich in der Pflege von Lady Hilda ab, der es jeden Tag ein wenig schlechter zu gehen schien. Lillyth saß neben dem Bett und nähte. Sie hatte sich entschieden, dass Guy einen neuen Umhang bekommen sollte, und sie war entschlossen, keine gedeckte Farbe dafür zu wählen. Sie hatte scharlachrote Wolle ausgesucht und einen Edelstein aus Bernstein gewählt, mit dem er an einer Schulter gehalten wurde. Wie tapfer würde er in einer so leuchtenden Farbe mit seinem dunklen Haar als Kontrast aussehen. Sie blickte auf, als es leise an der Tür klopfte, dann legte sie den Stoff beiseite und stand auf, um zu öffnen. Aedward betrat das Zimmer, er nahm ihre beiden Hände. »Ich bin gekommen, um zu sehen, wie es meiner Mutter geht, und auch dich wollte ich sehen, Lillyth«, erklärte er.
    Sie lächelte ihn traurig an. »Sie schläft im Augenblick, dank des Trankes, den meine Mutter für sie herstellt, aber ich fürchte, es geht ihr nicht besser, Aedward.«
    »Ich weiß all das zu schätzen, was du für sie tust, Lillyth, ich danke dir.« Er zögerte. »Lillyth, du weißt, dass ich dich noch immer liebe. Warum ergreifen wir nicht die Gelegenheit und heiraten, während die Männer nicht da sind. Wer weiß, vielleicht haben wir ja Glück, und sie werden gar nicht wiederkommen.« Er sank vor ihr auf die Knie. »Oh, Liebling, es wäre ein fait accompli, und es gäbe nichts, was er dagegen unternehmen könnte.«
    »Er würde dich ganz einfach umbringen«, antwortete sie leise.
    »Vielleicht nicht, vielleicht wollte er dich nicht länger haben, wenn ich dich besessen habe«, flehte Aedward. »Ich bin bereit, alles für dich zu riskieren.«
    Sie sah den Jungen vor ihr an und dachte, genau das ist er, ein Junge, er ist bei weitem nicht Mann genug für mich.
    Sie nahm sein Gesicht in beide Hände. »Aedward, hättest du doch diese Worte nur gesagt, ehe ich Wulfric geheiratet habe, dann wäre ich mit dir weggegangen und hätte dich geheiratet. Du hättest mich an dem Tag nehmen sollen, an dem wir auf die Falkenjagd gegangen sind, niemals hättest du mir erlauben dürfen, zu ihm zu gehen. Jetzt liebe ich dich nicht mehr - ich liebe einen anderen.« Du warst damals nicht Mann genug und bist es heute auch nicht, dachte

Weitere Kostenlose Bücher