In Den Armen Des Normannen
Grafschaft Hereford bekommen. Richard de Rules« - er saß neben Guy und erstarrte bei der Erwähnung seines Namens - »wird zum Lord von Deeping ernannt und bekommt Lincolnshire.« Eudo hob den Kopf und erklärte: »Lincolnshire liegt sechzig oder siebzig Meilen nördlich und ist noch nicht unterworfen, doch wir zweifeln nicht daran, dass der junge de Rules in dieser Hinsicht keine Schwierigkeiten haben wird.«
Richards Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen, und er war sehr erfreut, dass er schon so bald wieder in Aktion treten sollte.
»Gleichermaßen wird Richard de Bieufaite Suffolk erhalten, sechzig oder siebzig Meilen östlich, dessen Ländereien auch noch nicht gesichert sind. Die Schlösser von Hastings gehen an Graf Robert von Eu.«
An dieser Stelle hob William die Hand. »Ich möchte deutlich machen, dass man Land von der Krone kaufen kann. Ich möchte nicht, dass dies zu einem Gerangel um Land wird. Sowohl den Angelsachsen als auch den Normannen steht es frei, mir ihr Gold zu bringen, im Austausch gegen Land oder für die Rettung ihres eigenen Landes. Ich habe vielen Land versprochen, und wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, wird es Probleme geben, weil zwei oder mehr Männer das gleiche Schloss oder das gleiche Herrenhaus beanspruchen. Lasst deshalb kein böses Blut zwischen euch aufkommen. In der Normandie hat es viel zu viel davon gegeben. Ich möchte nicht, dass dieses England von Zwietracht und kleinlichen Kriegen zerrissen wird. Ich befehle euch allen, den Frieden zu erhalten, und sollte es Schwierigkeiten geben, so haben der Bischof von London und Graf Ralf meine Autorität, diese Schwierigkeiten so zu schlichten, wie sie es für richtig halten.«
Guy brauchte zwei weitere Tage, um sicherzugehen, dass seine Ländereien auf seinen Namen eingetragen wurden und niemand anderes sie beanspruchen konnte, er stellte auch fest, dass weitere Ländereien in seiner Gegend zum Verkauf standen. Der übliche Preis für eine Stadt schien acht oder neun Unzen Gold zu betragen.
Es war eine große Reisegesellschaft, die London schließlich verließ. Guy und Robert de Mortain reisten zusammen mit Robert von Eu, der sofort nach Hastings wollte, dessen Land er gerade übereignet bekommen hatte.
17
Rolf wurde von Tag zu Tag kräftiger, und alle in Godstone atmeten erleichtert auf. Lady Alison untersuchte Andres Oberschenkel und schürzte die Lippen.
»Ich fürchte, wenn das Bein heilt, wird der Muskel sich beträchtlich verkürzen, und Ihr werdet nur noch mit einer Krücke gehen können.«
Andres Augen brannten, und er drehte das Gesicht zur Wand, während diese entsetzliche Nachricht in seinem Gehirn langsam Gestalt annahm. Alison versuchte, ihn dazu zu bringen, darüber zu reden, doch er antwortete nicht, und später erfuhr sie von Rose, dass er sich weigerte, zu essen. Lady Alison suchte Lillyth auf und vertraute ihr die Ängste um Andre an.
»Deine Worte waren grausam, Mutter. Hättest du den Schlag nicht ein wenig lindern können?«, fragte Lillyth.
»Er muss sich früher oder später dieser Tatsache stellen, ich dachte, es sei besser, es ihm so bald wie möglich zu sagen«, erklärte Alison in ihrer praktischen Art.
»Und es gibt wirklich nichts, was wir tun können?«, fragte Lillyth besorgt.
Alison dachte einen Augenblick lang nach, dann erklärte sie ohne große Überzeugung: »Wenn das Bein vielleicht massiert wird, könnten wir den Muskel geschmeidig halten, doch es ist nur ein Versuch.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ach, Lillyth, ich habe so viele Patienten, und morgen ist Weihnachten. Ich möchte, dass unsere Leute das Fest ein wenig genießen, so wie in alten Zeiten, aber ich habe viel zu viel zu tun.«
Schnell unterbrach Lillyth sie. »Ich werde mich um Andre kümmern«, erklärte sie. »Von jetzt an wird er mein Patient sein.« Schnell lief sie zu ihrem Zimmer und holte ein Schachbrett von einem kleinen Tisch. Gerade als sie Andres Zimmer betrat, hörte sie ihn wütend schreien: »Raus!«, brüllte er Edyth an. Lillyth winkte ihr zu, den Raum zu verlassen, dann ging sie zum Bett.
»Ich bin gekommen, um Euch zu unterhalten, mein Lord.«
Mit beißenden Worten wandte er sich zu ihr um. »Meine Brüder sind diejenigen, die bei der Krönung unterhalten werden. Ich werde nur bemitleidet!«
Sie verkniff sich eine schnelle Antwort über das Selbstmitleid, die ihr auf der Zunge lag, dann lächelte sie ihn freundlich an.
»Kommt, Andre, es ist Weihnachten, und ich bin gekommen, um
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