In den Armen des Scheichs
Paradies einsehen konnte. Sogar der Verkehr zu Land und in der Luft wurde in diesem Sektor umgeleitet.
„So, genug für heute …“, sagte Xavian in der gleichen Sekunde, in der auch Layla zum Sprechen ansetzte.
„Ich befürchte, ich muss jetzt …“
Beide unterbrachen sich und schauten einander abwartend an. Dann gab Layla ihrem Mann ein Zeichen, fortzufahren.
„Nach einer Woche Auszeit warten ein paar dringende Arbeiten auf mich“, bekannte er zögernd. „Ich hoffe nicht, dass es allzu lange dauert.“
Layla reagierte eindeutig erleichtert. „Genau das wollte ich auch gerade sagen. Es gibt einiges, um das ich mich auch kümmern müsste. Während meiner Abwesenheit hat es bestimmt eine Menge Aktivitäten gegeben.“
Xavian schob die Brauen zusammen. „Aktivitäten?“
„Ich kümmere mich darum.“
Back to Business – zurück zum Geschäftlichen – lautete offensichtlich das neue Motto. Und das nicht nur, was die Arbeit betraf, sondern auch ihre Ehe …
„Ich werde veranlassen, dass man hier im Palast ein Büro für dich einrichtet.“
Jetzt war es an Layla, die Stirn zu runzeln. „Das sollte eigentlich längst geschehen sein, wenn mein Personal meinen Anordnungen gefolgt ist.“
Und so war es tatsächlich.
An Xavians großzügiges Arbeitszimmer schloss sich ein kleinerer Raum an, wo im Bedarfsfall seine PA residieren konnte und jederzeit schnell verfügbar war. Dort fand Layla ihren Laptop vor, zusammen mit einem Berg von Akten. Aber es gab auch eine hübsche Vase mit blühenden Orangenzweigen und ein Tablett, auf dem ein Glas und ein Krug eisgekühltes Wasser für sie bereitstanden. Spontan öffnete Layla die Doppeltür zur Strandseite, schloss sie aber gleich wieder, da die frische Brise, die vom Meer herüberwehte, ihre Papierstapel durcheinanderzubringen drohte.
„Das Zimmer ist ziemlich klein“, resümierte sie mit einem kritischen Rundumblick. Auch wenn sie Xavian liebte, sie war immerhin Königin und in allem, was damit im Zusammenhang stand, weder schüchtern noch unbedingt kompromissbereit.
„Für deinen nächsten Aufenthalt in Qusay werde ich etwas Angemesseneres für dich vorbereiten lassen“, entgegnete Xavian steif. „Für eine derart kurzfristige Forderung von deiner Seite hat mein Personal seine Sache recht gut gemacht, würde ich sagen.“
Layla schaute ihrem Mann fest in die Augen. „Und ich würde sagen, du hattest jahrelang Zeit, dich auf meine Gegenwart im Palast vorzubereiten. Weder für dein Personal noch für dich selbst dürfte es eine Überraschung sein, dass ich als Königin von Haydar eine hart arbeitende Frau bin, der ein angemessenes Büro zusteht.“
Xavian zählte innerlich bis zehn, ehe er es wagte, den Mund zu einer Entgegnung zu öffnen. „Ich nehme an, dass ein Arbeitsplatz gleicher Größenordnung auf mich im Palast von Haydar wartet?“
„Selbstverständlich. Und da ich wusste, dass du ein anderes Computersystem benutzt als ich, habe ich auch das vorsorglich installieren lassen. Daneben stehen dir natürlich auch Briefpapier und Umschläge mit dem königlichen Wappen von Haydar in ausreichender Menge zur Verfügung.“
„Verstehe …“, knurrte Xavian. „Okay, ich gebe zu, der Raum ist ein wenig klein, aber für den Moment kannst du auch mein Arbeitszimmer nutzen, da ich zuerst …“
„Nein danke“, unterbrach sie ihn. „Aber wenn es dich nicht stört, lasse ich einfach die Verbindungstür auf, damit ich mich nicht so eingesperrt fühle.“
Entgegen seiner sonstigen Grundhaltung begann Xavian der kleine Disput mit seiner Frau langsam Spaß zu machen. „Dann können wir uns zwischendurch zuwinken“, versuchte er es mit einem schwachen Scherz, der bei Layla nicht ankam.
„Dazu werde ich keine Zeit haben, Xavian. Ich möchte so schnell wie möglich mit meiner Arbeit durch sein. Morgen findet unser offizieller Hochzeitsempfang statt, und dafür ist noch eine Menge vorzubereiten.“
Und genau davor gedachte er zu fliehen, indem er sich so bald wie möglich in seine Arbeit stürzte. Wie Akmal ihm beim Betreten des Palastes leise zugezischt hatte, gab es einen ganzen Stapel von Papieren, die er unterzeichnen musste, und andere, unaufschiebbare Entscheidungen, die noch vor dem morgigen Tag zu treffen waren. Das würde ihm helfen, die unwillkommenen Gedanken und Ängste abzuschütteln. Wenigstens für eine Weile …
Dass er erst Stunden später in sein Arbeitszimmer zurückkehrte, bemerkte Layla nicht einmal, da sie immer noch völlig
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