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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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ansteigenden Woge blendender Hitze mit sich zog. Sein Erlösungsschrei vermischte sich mit ihrem, und zusammen reisten sie durch den Kosmos, flogen Hand in Hand, während ihre drei Herzen wie eins schlugen.
    Mit einem Stöhnen brach Megan auf ihm zusammen und kuschelte ihren Kopf seufzend unter sein Kinn. »Okay«, murmelte sie an seinem Hals. »Du verdienst es, mich zu heiraten.«
    Er zog die Decken über sie. »Das ist alles?«, fragte er und hielt sie fest, um auch ihr letztes Zucken bis zum Schluss auszukosten. »Das ist dein Antrag?«
    »Ich frage dich nicht, ob du mich heiraten willst, Jack. Ich sage dir, dass wir im März, am Frühlingsanfang, heiraten. Meine Familie hat es mit den Sonnenwenden und den Tagundnachtgleichen. Hast du ein Problem damit, Coyote?«
    »Nein, Ma’am.«
    Gähnend ließ sie den Kopf wieder auf seinen Hals sinken. »Gut. Denn William, Kenzie und Vater Daar wollen dabei sein, deshalb muss die Hochzeit stattfinden, ehe sie gehen.« Jack spürte, wie sie an seinem Hals lächelte. »Ich werde die Erste in der Familie sein, die einen Drachen als Trauzeugen hat.«
    Mit einem ergebenen Seufzer zog er sie fester an sich. Er würde seine Stiefel darauf verwetten, dass das auch für ihn und seine Familie galt.

EPILOG
    G enau um 19.08 Uhr, am 20. März, dem exakten Zeitpunkt der Frühlingstagundnachtgleiche und während eines der schlimmsten Frühlingsstürme der letzten Jahre küsste Jack seine hochschwangere Braut vor einem achthundert Jahre alten Priester, zwei Druiden, sechs zeitreisenden Highlandkriegern und einer ganzen Meute von MacKeages und MacBains – von denen es kein Einziger seltsam fand, dass ein Drache an der Hochzeitsfeier teilnahm.
    Nun – ein paar der Ehegatten taten es doch, insbesondere Walter Sprague, Elizabeths Ehemann. Der arme Schuldirektor war fast in Ohnmacht gefallen, als William mit Elizabeth am Arm in das riesige Wohnzimmer von Gu Bràth gekommen war und sich dann neben Kenzie und Matt, die beiden anderen Trauzeugen, gestellt hatte. Jack hatte überlegt, Simon zu bitten, sein Trauzeuge zu sein, doch als ihm klar wurde, dass ein Wesen aus der Mythologie anwesend sein würde, hatte er stattdessen Robbie MacBain gefragt.
    »Komm mit«, sagte Megan und zog Jack durch den provisorischen Gang hinter den Hochzeitsgästen her, als alle Richtung Esszimmer gingen. »Wir müssen William vom Buffet fernhalten. Sonst überfrisst er sich wieder.«
    »Wenn er nicht lernen kann, dass Süßigkeiten ihn umbringen, wie kann Kenzie dann erwarten, dass William lange genug überlebt, um zu lernen, wie man hilflose Frauen behandelt?«, fragte Jack und grinste wie der glücklichste Mann der Welt.
    »Oh Gott. Er hat den Kuchen entdeckt. Schnell!«, rief Megan und schob Jack in Richtung der riesigen Hochzeitstorte am anderen Ende des Raumes. »Du lenkst ihn ab, während ich ihm schnell einen Teller mit Gemüse vorbereite.«
    William wird begeistert sein, dachte Jack und kicherte. Doch der Drache sah eindeutig besser aus als noch vor einem Monat. Er hatte eine Menge Gewicht verloren und roch jetzt angenehm erdig und nicht mehr widerwärtig. Die großen, fledermausartigen Flügel trug er ordentlich zusammengefaltet dicht am Körper, und seine Schuppen waren trocken und wirkten fast schon wie poliert, wenn das Licht in einem bestimmten Winkel auf sie fiel. Irgendjemand – wahrscheinlich Camry – hatte William sogar dazu gebracht, eine rote Fliege aus Seide zu tragen.
    Camry selbst war schließlich doch nicht nach Frankreich geflogen, sondern hatte sich im Labor ihrer Mutter vergraben, wo sie das Faxgerät und den E-Mail-Server heißlaufen ließ, während sie hitzige Diskussionen mit dem Wissenschaftler aus Frankreich führte, der behauptete, die Sache mit dem Ionenantrieb gelöst zu haben. Jedes Mal, wenn sie wieder auftauchte, murmelte sie etwas über arrogante französische Idioten vor sich hin, die noch nicht einmal den Weg aus einer nassen Papiertüte berechnen konnten, wenn die Gleichung mit Tinte auf ihrer Hand stünde.
    Wenn sie nicht gerade beim Faxen, Mailen oder Verfluchen ihres französischen Kollegen war, brachte Camry Kenzie und William das Lesen bei und führte sie auch gleich in die gesellschaftlichen Regeln der Neuzeit ein. William war eigentlich mehr Mensch denn Tier und konnte sogar sprechen, was er jedoch meistens ablehnte, außer es handelte sich um ein Gespräch mit Kenzie und Camry.
    Jetzt trat Camry William in den Weg, und das arme Tier blieb wie angenagelt stehen,

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