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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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wir laufen konnten. Ich kann mir keine schönere Art vorstellen, den ersten Sommer mit meinem Kind zu verbringen – draußen im Freien, während ich das tue, was ich liebe.«
    »Das hört sich sehr gut an«, meinte Grace.
    »Und du kannst immer noch hier in Gu Bràth wohnen«, fügte ihr Vater hinzu.
    Megan schüttelte den Kopf. »Ich werde mir etwas Eigenes suchen.«
    »Warum?«, fragte Elizabeth.
    »Weil ich zu alt bin, um noch bei meinen Eltern zu wohnen. Und weil ich anfangen muss, ein Nest zu bauen, in dem ich mein Kind aufziehe.«
    Keiner widersprach ihren Gründen, doch ihr Vater sah so aus, als hätte sie ihm gerade gegen das Schienbein getreten.
    »Wir werden morgen Abend über deinen Auszug sprechen, wenn du von dem Gespräch mit Mark Collins zurück bist«, sagte er.
    Megan seufzte und nickte. Sie mochte neunundzwanzig sein und seit zehn Jahren auf eigenen Beinen stehen, aber es gab nichts, was einem Mädchen so zuverlässig das Gefühl vermittelte, wieder neun zu sein, als zurück nach Hause zu Daddy zu laufen.

4
    P olizeichef zu sein hatte seine Vorteile, stellte Jack fest, als er in Pine Creek durch den Laden PowerSports schlenderte. Er konnte sich nicht mehr an das letzte Mal erinnern, als jemand ihn noch nach Ladenschluss hereingelassen hätte. Aber es waren wohl eher die zehntausend Dollar, die Jack in ein Schneemobil stecken wollte, welche es Paul Dempsey erleichterten, das Abendessen zu verpassen.
    »Wenn Sie was Schnelles haben wollen, dann ist dieses Baby hier das Richtige für Sie«, meinte Dempsey und tätschelte die dunkelrote Haube eines Schneemobils, das so aussah, als wäre es aus einem Star-Wars -Film. »Lassen Sie sich nicht davon abschrecken, dass es einen Viertaktmotor hat. Es ist richtig flott und zieht ab wie nichts. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt hundertneun Meilen pro Stunde.«
    Flott und zieht ab wie nichts klang sehr verlockend. Anscheinend hielt dieses Gerät, was das Aussehen versprach. »Ich sehe keinen Haken, um einen Angelschlitten zu ziehen.« Jack beugte sich nach vorn, um das Gewirr von Kabeln und Motorteilen zu betrachten, als Dempsey die Haube hochzog.
    »Das Baby ist nicht dafür da, um damit angeln zu fahren!«, sagte Paul. »Sondern fürs Fahren in unwegsamem Gelände.«
    »Ich kann damit also nicht in unwegsamem Gelände und angeln fahren?«
    Paul wirkte verletzt. »Na ja, Sie könnten schon. Aber es wäre doch wirklich eine Sünde, einen Schlitten an diese Schönheit zu hängen.« Seufzend schloss er behutsam die Motorhaube und ging durch den Ausstellungsraum. »Wenn Sie vor allem damit angeln fahren wollen, dann ist das hier das Richtige für Sie«, meinte er und blieb neben einem größeren und einem eindeutig weniger windschnittigen Schneemobil stehen. »Es hat eine längere Gleiskette, das Getriebe hat eine niedrigere Übersetzung und dadurch mehr Kraft, um Lasten zu ziehen, und es ist ein Zweitakter. Das ist das Arbeitspferd der Flotte.«
    Es war außerdem dreitausend Dollar billiger.
    Jack schaute zum kirschroten Schneemobil zurück.
    Dempsey wandte sich sofort wieder dem teuren Gefährt zu. »Die Leute schauen auf und bemerken einen, wenn man mit so einem Schlitten auftaucht.« Er zog einen Lappen aus der Gesäßtasche und begann die Haube eher zu streicheln denn zu polieren. »Da gibt’s nichts auf dem See, was mit diesem hier mithalten könnte. Und als Viertakter hat es einen geringeren Treibstoffverbrauch, während es gleichzeitig sauberer und ruhiger läuft.«
    Jack warf wieder einen Blick auf das Gerät, das eher fürs Eisfischen geeignet war. Verdammt, das Teil war grottenhässlich. »Wenn ich heute Abend eins kaufe, können Sie es mir dann morgen nach Hause liefern? Ich habe das Watson-Haus in Frog Cove, ganz am Ende, gemietet.«
    Dempsey schüttelte den Kopf. »Brauche ich nicht zu liefern. Sie können es einfach selber nach Hause fahren.«
    »Das müssen aber zehn Meilen bis zu mir da draußen sein.«
    »Das spielt keine Rolle. Sie fahren einfach an der Seite dieser Straße nach unten, durch die Stadtmitte Richtung See und dann am westlichen Ufer entlang. Dafür brauchen Sie höchstens zwanzig Minuten.«
    »Ist es denn erlaubt, mit Schneemobilen auf geräumten Straßen zu fahren?«
    »Eigentlich nicht, aber keiner wird Sie deshalb belästigen. Wir machen das alle ständig.« Paul wurde plötzlich ganz rot. »Zumindest hat uns bisher nie jemand deshalb belästigt. Oder werden Sie dafür sorgen, dass das Gesetz jetzt eingehalten wird? Denn ich

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