In den Armen des Schotten
sage Ihnen … das würde den Handel in der Innenstadt zum Erliegen bringen. Leute auf Schneemobilen machen im Winter die Hälfte des Umsatzes in Pine Creek aus, besonders in den Restaurants.«
Jack bedachte ihn mit einem unbefangenen Lächeln. »Ich bin erst seit einer Woche hier. Ich bin mir noch gar nicht sicher, bei welchen Gesetzen ich dafür sorgen soll, dass sie eingehalten werden, und bei welchen nicht.«
Dempsey entspannte sich und fing wieder an, das Schneemobil zu polieren. »Ich habe einen Helm, der perfekt zu dieser Farbe passt. Wenn Sie mit dem und schwarzer Lederkluft auftauchen, werden sich die Schneehasen nur so um Sie reißen.«
Jack warf einen letzten Blick auf das hässliche schwarze Arbeitstier und streckte dann Paul seine Hand hin. »Ich nehme das hier«, sagte er und besiegelte das Geschäft mit Handschlag, »und ich werde es morgen Nachmittag abholen.« Er zog seine Brieftasche aus der Jacke. »Nehmen Sie auch einen Scheck von einer kanadischen Bank? Ich habe hier noch kein Konto eröffnet.«
»Ich nehme Kreditkarten.«
Jack schüttelte den Kopf. »Die benutze ich nicht. Ich werde morgen ein Konto eröffnen, etwas Geld transferieren lassen und Ihnen Bargeld bringen.«
Paul kicherte, als er zur Kasse ging. »Machen Sie sich keine Umstände. Ich nehme Ihren Scheck. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unser Polizeichef versuchen würde, in der Stadt mit faulen Schecks zu bezahlen.« Er fing an, die Quittung auszufüllen. »Sagen Sie … was ist eigentlich in Marges Bäckerei vorgefallen? Stimmt es, dass die kleinen Mistkerle alles verwüstet haben?«
»Ja, das stimmt. Denken Sie dabei an irgendwelche bestimmten kleinen Mistkerle?«
Paul schaute mit einem Stirnrunzeln auf. »Teufel auch, jeder weiß, dass Tommy Cleary und seine Brüder hinter all unseren verschwundenen Sachen stecken.«
»Es wurde nichts Wertvolles gestohlen«, erzählte Jack ihm. »Nur ein paar Kuchen und Donuts vom Vortag.«
»Die haben vor ungefähr einem Monat eine Schneefräse von meinem Grundstück geklaut. Ich fand sie am nächsten Tag auf der Hauptstraße, direkt vor der Pine-Creek-Kunstgalerie.«
»Ist das nicht Winter MacKeages Geschäft?«, fragte Jack, während er einen Stift nahm und den Scheck auszustellen begann.
»Sie ist die Besitzerin und gleichzeitig Künstlerin, aber sie ist jetzt eine Gregor. Sie hat irgend so einen reichen Typen von außerhalb geheiratet. Die leben in einem Ferienhaus am See direkt gegenüber von der Bucht, in der Sie wohnen, während sie sich ein riesiges Haus oben auf Bear Mountain bauen. Winters Schwester, Megan, hat fast den ganzen Herbst die Galerie geführt.« Dempsey schüttelte den Kopf, als Jack aufschaute. »Wirklich schlimm das mit Megan.«
»Was denn?«
»Sie ist schwanger. Sie kam vor gut vier Monaten wie ein geprügelter Hund zurück nach Hause. Es heißt, der Mistkerl hätte sie rausgeschmissen, als sie ihm sagte, dass sie ein Kind von ihm erwarte.«
»Eine Frau namens Libby MacBain und eine ältere Dame waren in der Galerie, als ich hinging, um mich vorzustellen«, meinte Jack.
»Die alte Dame war bestimmt Gram Katie, Libbys Mutter. Sie kümmert sich um den Laden, weil die MacKeages jedes Jahr zu Weihnachten eine große Party feiern. Der alte Greylen hat sieben Töchter, der arme Kerl, aber er hat es geschafft, schon fünf von ihnen unter die Haube zu bringen. Ich glaube, da dürfte jetzt nur noch die Wissenschaftlerin übrig sein, die für die NASA arbeitet, und Megan.« Er stieß ein Schnauben aus. »Es überrascht mich, dass Greylen sich den Kerl nicht mit ’ner Schrotflinte geschnappt hat.«
»Das wäre wohl sein Stil, oder?«
Dempsey schrieb gerade sehr große Zahlen auf die Quittung. »Die MacKeages sind wirklich nette Leute, aber ein bisschen seltsam. Sie sind wie ein altmodischer Clan aus Schottland, und die MacBains sind irgendwie mit ihnen verbandelt. Wären da nicht die reizenden Frauen, die sie geheiratet haben, wären sie ein Haufen kauziger alter Eremiten, die irgendwo im Wald leben.«
»Ich habe Michael MacBain kennen gelernt.«
»Das ist Libbys Ehemann. Ihm gehört ein Forst mit Weihnachtsbäumen vor der Stadt. Wenn Sie und Simon je mehr Ärger haben sollten, als Sie bewältigen können, sagen Sie seinem Sohn Robbie Bescheid. Er war eine Weile bei den Special Forces. Ein guter Mann, den man bei einem Kampf gern an seiner Seite hat.«
»Danke für den Tipp. Also, was kostet mich jetzt der Spaß?«, fragte Jack und linste auf die
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