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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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den Macho raushängen, dann ist es vorbei.«
    Jack öffnete die Augen und sah, dass der Mann Megan auf gar nicht familiäre Art an die Brust zog. Was zum Teufel hatte sie ihm gerade versprochen, dass der Schotte sich bemüßigt fühlte, sich mit einer Umarmung bei ihr zu bedanken? Und in welcher Beziehung standen die beiden eigentlich zueinander? War er ihr Schwager? Er war der Bruder von Winters Ehemann, wenn er das richtig mitbekommen hatte.
    Und damit war Megan Freiwild für ihn.
    Das war der Mann von TarStone Mountain! Dort hatte Jack ihn gesehen. Wie gern hätte er den wildernden Mistkerl wieder im Fadenkreuz seiner Flinte gehabt, um ihn hinter einen Felsen flitzen zu lassen. Ein Rivale war das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte.
    Vielleicht würde sein Knie bis morgen nicht besser sein. Vielleicht würde er die nächsten paar Tage so hilflos sein, dass Megan es nicht übers Herz brachte, ihn nach Hause zu schicken.
    Er musste sich nur überlegen, wie er Camry loswerden konnte.
    Wenn man vom Teufel spricht!, dachte Jack, als er ein Auto anrasen und schlitternd zum Stehen kommen hörte. Eine Tür wurde zugeschlagen, und eine Frauenstimme rief: »Kenzie! Welch erfreulicher Besuch!«
    Dann war dieser wilde Umarmer also Kenzie Gregor. Jack schlug die Decke zurück, setzte sich auf und schwang seine Füße auf den Boden. Jetzt, wo er wusste, mit wem er es zu tun hatte, musste er nur noch herausfinden, was der Mistkerl vorhatte.
    »Schsch«, zischte Megan und legte den Finger an die Lippen, während sie sich vor die Tür stellte. »Wayne schläft.«
    Jack rieb sich das Gesicht und seufzte laut. Würde sie ihn wohl jemals Jack nennen, oder musste er sich womöglich an den Namen Wayne gewöhnen?
    »Sag nicht, dass er immer noch da ist«, meinte Camry und versuchte noch nicht einmal, leise zu sprechen. »Kenzie, hast du dein Schwert mitgebracht?«
    Jack, der gerade hatte aufstehen wollen, erstarrte. Schwert?
    Gregor stieß ein bellendes Lachen aus. »Tut mir leid, hab ich zuhause gelassen.« Er schaute Megan an, und Jack sah, dass der Mistkerl lächelte. »Soll ich den Berg rauflaufen und es holen, Süße, damit du deinen lästigen Freund ein für alle Mal los bist?«
    »Er ist nicht mein Freund«, fuhr Megan ihn an. »Und er liegt nur deshalb auf meiner Couch, weil ich ihn nicht nach Hause tragen konnte.«
    Es war wohl an der Zeit, die Farce zu beenden. »Ich bin wach«, rief Jack. »Und ich weiß nicht, was mehr schmerzt … mein Knie oder meine verletzten Gefühle.«
    Megan schob die Tür auf und trat ins Haus, wobei sie jedoch umgehend von Camry zur Seite gedrängt wurde. »Die Gefühle eines Lügners interessieren uns nicht«, erklärte Camry, die schnurstracks auf den Couchtisch zukam. Jack nahm an, dass sie das tat, damit er ihr finsteres Gesicht besser sehen konnte. »Das Spiel ist aus, Romeo. Kenzie hilft Ihnen dabei, nach Hause zu kommen.«
    Jack zeigte ein T mit den Händen. »Waffenstillstand. Ich hatte weniger als fünf Stunden Schlaf in den letzten beiden Tagen, und mir tut jeder einzelne Muskel weh. Könnten wir das Feuer einstellen, bis ich wieder auf den Beinen bin? Sie gehören doch wohl nicht zu der Sorte Frauen, die einen Mann treten, wenn er am Boden liegt, oder?«
    »Das war das Zeichen für eine Auszeit, nicht für einen Waffenstillstand«, sagte Camry, um dabei dann aber doch rot zu werden. »Beim Waffenstillstand schwenkt man normalerweise eine weiße Fahne.« Sie stemmte die Hände in die Hüften, so wie es auch Megan häufig tat. »Und wie kommen Sie darauf, dass ich einen Mann, der am Boden liegt, nicht treten würde?«
    Jack bedachte sie mit seinem aufrichtigsten Lächeln. »Weil Sie die Schwester sind, die Megan am meisten ähnelt, hat sie mir gesagt … Sie sind ihr sogar noch ähnlicher als ihre Zwillingsschwester Chelsea.«
    Camry öffnete den Mund und schloss ihn gleich wieder, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Dann drehte sie sich einfach um und ging weg.
    »Kenzie?«, rief Megan und schaute durch die noch immer offen stehende Tür nach draußen. Sie drehte sich zu Camry um. »Wo ist er hin?«
    »Wer weiß«, meinte Camry mit einem lässigen Winken. »Wahrscheinlich wieder in sein Versteck im Wald. Hast du je bemerkt, wie unwohl er sich in geschlossenen Räumen fühlt?«
    Jack hob den Kopf. Kenzie Gregor war ein Einsiedler?
    Wie interessant.
    Es sei denn, er war ein Krieger, wie die meisten anderen Männer hier, und ein Veteran mit einer Kriegsneurose, der sich in der Gesellschaft

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