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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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derjenige, der mich angegriffen hat.«
    »Warum sind Sie sich da so sicher?«
    »Der Typ, der mich ansprang, hatte den gleichen Geruch an sich, der in Roses Laden hing. Nur nicht ganz so stark. MacBain riecht eher nach Kiefernharz.«
    Camry zog die Nase kraus. »Ich kriege diesen widerlichen Gestank bestimmt nie wieder aus meinen Haaren raus. Und dieser Schleim …« Sie schüttelte sich, dann ging sie zu Megan. »Du bist Biologin. Nach was riecht das für dich?«
    Megan beugte sich vor, um an Camrys Ärmel zu schnuppern, und zuckte gleich wieder zurück. »Igitt, ist ja widerlich«, stieß sie hervor und rieb sich mit dem Ärmel über die Nase.
    »Aber kennst du den Geruch?«
    Wenn Jack sie nicht so genau beobachtet hätte, wäre ihm Megans Reaktion vielleicht entgangen. Doch als sie immer noch mit dem Ärmel an der Nase innehielt und ihre Augen plötzlich ganz groß wurden, ehe sie sich abrupt wieder zur Spüle umdrehte, wusste er mit Sicherheit, dass sie den Geruch erkannt hatte.
    »Ich kann nicht genau sagen, was es ist«, meinte sie und kehrte ihnen weiterhin den Rücken zu. Sie fing wieder an abzuwaschen. »Aber auf jeden Fall ist es etwas Organisches.«
    Jack sagte nichts, aber Camry – gesegnet sei ihre Aufdringlichkeit  – ließ nicht locker. »Riech noch mal dran«, schlug sie vor und hob den Arm. »Bist du dir sicher, dass du ihn nicht kennst? Er ist irgendwie stechend. Und modrig.«
    Megan trocknete sich die Hände an einem Tuch ab, dann ging sie zum Ofen und öffnete die Klappe. »Einmal daran schnuppern reicht. Lass mich drüber nachdenken. Vielleicht fällt es mir später ein.«
    Camry schien erstaunt, dass Megan noch nicht einmal bereit war, eine Vermutung zu äußern. Sie ging wieder zur Treppe und drehte sich noch einmal zu Jack um. »Rose sagte, Simon hätte ihr erzählt, dass nach dem Einbruch in der Bäckerei auch dort überall dieses schleimige Zeug gewesen sei, und dass das gerichtsmedizinische Labor nicht in der Lage gewesen wäre herauszufinden, was es ist.«
    »Noch nicht«, bestätigte Jack.
    Sie warf ihrer Schwester einen Seitenblick zu und meinte dann zu Jack: »Ich glaube, es stammt von einem Reptil.«
    »Reptilien hinterlassen keinen Schleim«, mischte sich da Megan ein. »Es stammt eher von einer Amphibie wie einem Frosch oder einem Salamander.«
    Camry warf Jack ein selbstgefälliges Lächeln zu. Sie schien offensichtlich stolz darauf zu sein, Megan schließlich doch dazu gebracht zu haben, einen Kommentar abzugeben. »Roses ganzer Laden war voll damit«, meinte sie. »Das müssen ganz schön viele Frösche gewesen sein.«
    Megan war plötzlich wieder sehr beschäftigt.
    Camry sah Jack an und zuckte die Achseln, dann lief sie die Treppe hinauf. »Ich gehe unter die Dusche«, rief sie noch, ehe sie verschwand.
    Jack musterte Megan. Wusste sie möglicherweise etwas über die Einbrüche?
    Oder hatte sie den Geruch erkannt, weil er von ihrem Einsiedler stammte?
    Was für ein Geheimnis verbarg dieser Mistkerl? Es waren sogar schon Geheimnisse, wenn man noch den Gefallen dazuzählte, um den er Megan gebeten hatte. Der Einsiedler hatte sie umarmt, und das war es, was ihr gerade an ihrem eigenen Pullover aufgefallen war. Kenzie Gregor roch nach Morast.
    Er hatte auch die richtige Größe, um Jacks Angreifer gewesen zu sein.
    Jack zog seine Krücken unter dem Sofa hervor und kam langsam hoch. »Danke, dass ich bleiben durfte, Megan. Ich weiß gar nicht, wie ich mein Feuerholz reinschleppen soll. Schließlich heize ich nur damit.«
    Mit in die Hüften gestemmten Händen wirbelte sie zu ihm herum. Ihre wunderschönen grünen Augen sprühten Feuer. »Komm ja nicht auf falsche Ideen. Ich hätte das Gleiche für einen Fremden getan, den ich am Straßenrand gefunden habe. Kapiert?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Und wenn du auch nur mit dem Gedanken spielst, dass wir wieder zusammenkommen könnten, bist du sofort draußen, klar?«
    »Klar.«
    »Und über das Baby wird nicht geredet.«
    »Meg, komm schon. Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich unser Baby ignoriere.«
    »Es ist nicht unser Baby, es ist meins. Du hast jede Chance darauf, dass es unseres ist, vor vier Monaten vertan.«
    Jack spürte, wie allmählich Hitze in seinem Nacken nach oben kroch. »Ich hatte keine andere Wahl. Du warst in Gefahr.«
    »Ist es dir je in den Sinn gekommen, mir einfach von dieser Gefahr zu erzählen, statt mich wie eine hirnlose Idiotin zu behandeln?«
    »Natürlich habe ich darüber nachgedacht«, fuhr er sie an.

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