Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
Vom Netzwerk:
schon nicht umgefahren.«
    Wundervoll. Jack hätte sich keine besseren Rahmenbedingungen für die erste Begegnung mit seinem zukünftigen Schwiegervater vorstellen können. Er spuckte den Schnee aus, der auf seltsame Weise in seinen Mund geraten war. »Es geht mir gut.«
    »Kommen Sie. Ich helfe Ihnen hoch.«
    »Nein, danke. Ich glaube, ich bleibe noch einen Augenblick so liegen.«
    »Jack?«, rief Camry und sauste über die Veranda zu ihnen hin. Als sie versuchte anzuhalten, rutschte sie ebenfalls aus und segelte mit so viel Wucht gegen Jack, dass dieser ein Grunzen ausstieß. Sie wäre direkt auf ihn gestürzt, hätte ihr Vater sie nicht aufgefangen. »Jack, was machen Sie hier draußen?«
    »Ich nehme ein Schneebad.«
    »Das ist Jack Stone?«, fragte Greylen MacKeage überrascht. Er beugte sich nach vorn, packte Jack an den Schultern und zog ihn hoch. »Ich habe mich schon darauf gefreut, Sie kennen zu lernen, Chief Stone«, erklärte der riesige Schotte, der Jacks rechte Hand ergriff und sie kräftig drückte. Der Mann sah aus, als würde er auf die siebzig zugehen, wenn man das graue Haar als Maßstab nahm, doch sein Händedruck hätte einem Bären alle Ehre gemacht. »Ich bin Laird Greylen MacKeage, Megans Vater.«
    Laird? Gab es diesen Titel überhaupt noch?
    »Und ich bin Grace MacKeage«, stellte sich eine zierliche, wunderschöne Frau vor, die neben ihren Ehemann getreten war. Selbst in der schwachen Beleuchtung wiesen ihre Augen ein strahlendes Blau auf. »Sie haben uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt, Mr. Stone. Sind Sie sicher, dass alles in Ordnung ist?«
    »Ja, Ma’am. Es geht mir gut«, wiederholte er und nahm die Hand, die sie ihm hinstreckte. »Ich bin nur auf einer vereisten Stelle ausgerutscht.«
    »Sind das Ihre?«, fragte eine andere Frau, die sich bückte und seine Krücken aufhob. Sie reichte sie ihm mit einem Lächeln, und Jack stellte fest, dass er in Megans Augen, aber nicht in Megans Gesicht schaute. »Ich bin Chelsea«, sagte sie. »Megans Zwillingsschwester.«
    »Ah, die Anwältin aus Bangor«, meinte Jack mit einem Nicken und nahm ihr die Krücken ab. »Megan hat mir von Ihnen erzählt.«
    Eine weitere Frau drängte Chelsea zur Seite. »Ich bin Elizabeth Sprague, Megans jüngere Schwester. Ich unterrichte an der Grundschule hier in der Stadt.«
    Jack nickte. »Ich habe Ihren Mann kennen gelernt. Walter, nicht wahr? Er ist der Direktor der Highschool, stimmt’s?«
    »Ja. Er erwähnte, dass Sie vor ein paar Tagen bei ihm vorbeigeschaut hätten, um mit ihm über die Lümmel zu sprechen, die für all die Streiche verantwortlich sind.«
    ›Lümmel‹ war eine wirklich niedliche Bezeichnung für die kleinen Scheißer, dachte Jack.
    »Es ist eiskalt«, rief Megan von der Tür aus. »Warum steht ihr alle da draußen rum?«
    »Wir kommen rein«, sagte Greylen und scheuchte die Frauen in Richtung Haus. Er drehte sich wieder zu Jack um. »Brauchen Sie Hilfe? Ich habe mich schon darauf gefreut, mich mit Ihnen zu unterhalten, Chief Stone. Ich habe ein paar Ideen, wie man diese kleinen Rowdys dingfest machen könnte.«
    »Ich wollte gerade nach Hause gehen.«
    »Dann begleite ich Sie, um sicher zu gehen, dass Sie nicht wieder stürzen. Sie haben nicht zufälligerweise ein kaltes Bier in Ihrem Kühlschrank, Chief?«
    Chief? Hieß das, dass man von ihm erwartete, sein Gegenüber Laird zu nennen? »Ich hab ein paar Flaschen kanadisches Bier da«, meinte er, während er sich die Krücken unter die Achseln klemmte und sich vorsichtig in Bewegung setzte.
    »Wayne? Wo willst du hin?«, rief Megan von der Veranda aus.
    Jack ging weiter.
    »Ich meinte Jack. Jack, wie willst du allein klarkommen?«
    Endlich blieb er stehen und drehte sich zu ihr um. Er war sich voll und ganz der Tatsache bewusst, dass der Mann neben ihm völlig erstarrt war und seine Hände sich zu Fäusten geballt hatten. »Ich komme schon zurecht«, versicherte Jack ihr. »Dein Vater kann mir ja das Feuer anzünden.« Er sah Greylen an und zuckte die Achseln. »Manchmal nennt sie mich Wayne.«
    »Ich würde meinen rechten Arm dafür geben, wenn ich mal fünf Minuten allein mit Wayne Ferris sein könnte«, knurrte Greylen. »Das ist der Mistkerl, der sie erst geschwängert und sie dann wie Müll weggeworfen hat.«
    Jack setzte sich wieder in Bewegung. Damit war alles klar. Als sie in der Auffahrt angekommen waren, fragte er: »Sie hätten nicht zufälligerweise lieber etwas Stärkeres als Bier, Laird?«
    »Einen Scotch lehne ich

Weitere Kostenlose Bücher