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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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noch darauf, den Jungen zu seinen Eltern zurückzubringen. Der Mord, und wer es getan hat, ist Sache der kanadischen Polizei.«
    »Und jetzt befürchten Sie, dass diese Geschichte meiner Tochter nach Hause gefolgt sein könnte?«
    »Ja.« Jack Stone nahm eine andere Position in seinem Sessel ein, der Grey gegenüberstand. »Ich habe herausgefunden, wer die Organisation leitet, die die Ausbildung des Jungen finanziert hat. Es ist der gleiche Mann, für den Megan jetzt arbeitet … Mark Collins. Das kann kein Zufall sein.«
    Grey stand plötzlich auf und musste sein Lächeln verbergen, als Jack zusammenzuckte. Sehr schön. Wenn er ihn schon nicht zusammenschlagen konnte, würde er es zumindest genießen zu beobachten, wie der Mistkerl sich wand. Grey ging zur Küche, wo die Flasche mit Scotch stand und füllte Jacks leeres Glas auf, ehe er sich hinsetzte und auch sich selbst nachschenkte. »Ich werde Megan sagen, dass sie den Job sofort aufgeben muss.«
    Jack nahm einen Schluck von seinem Scotch. »Damit wird das Problem aber nicht gelöst sein. Collins wird eine andere Möglichkeit finden, an sie heranzukommen.«
    Grey nickte. »Sie haben Recht. Wenn er sich die Mühe gemacht hat, dieses Forschungsprojekt zu erfinden, und sie wieder kündigt, wird er wahrscheinlich direkt auf sie zukommen. Haben Sie eine Ahnung warum, Chief?«
    »Nein«, antwortete Jack und starrte mit gerunzelter Stirn in sein Glas. »Ich hatte eigentlich gedacht, diese Geschichte hätte nur in Kanada gespielt, doch dann fiel beim Abendessen Collins’ Name.« Er richtete den Blick auf den Kamin und beobachtete, wie die Flammen gegen die Scheibe schlugen. »Ich muss erst mal darüber nachdenken, welchen Zusammenhang es da geben könnte.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass Megan wieder nach Gu Bràth zieht, bis sich die Sache aufgeklärt hat.«
    Jack schaute entsetzt auf. »Sie wollen es ihr doch nicht etwa im Ernst sagen!«
    Greylen zog eine Augenbraue hoch. »Gehören Sie etwa nicht zu den Menschen, die aus ihren Fehlern lernen?«
    »Sie bekommt Zustände, wenn sie erfährt, dass es Collins war, der den Jungen bei ihrem Forschungsprojekt untergebracht hat, um die Vorgänge in der Tundra im Auge zu behalten. Unter Umständen stellt sie ihn deshalb zur Rede.«
    Grey lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Wie ich sehe, haben Sie meine Tochter recht gut kennen gelernt.« Er schüttelte den Kopf. »Ich kann sie bändigen. Und wenn nicht, werde ich ihren Cousin Robbie MacBain bitten, ein Wörtchen mit ihr zu reden.«
    Jack Stones Miene verfinsterte sich, und Grey musste wieder ein Lächeln unterdrücken. »Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, MacKeage«, knurrte Jack, »aber ich trage jetzt die Verantwortung für Megan. Sie trägt unser Kind unter dem Herzen.«
    Grey nahm sich ausgiebig Zeit, um seinen Blick über Jacks lädierte Gestalt gleiten zu lassen. »Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, Stone«, knurrte er zurück, »aber Sie scheinen schon Mühe zu haben, auf sich selber aufzupassen.«
    »Mir ist bewusst, wie ich mich bisher in Pine Creekpräsentiert habe, aber Sie sollten sich nicht vorschnell ein Urteil über mich bilden. Ich kann erstaunlich durchsetzungsfähig sein, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe.«
    »Ach, so ist das also?«
    Jacks Augen verdunkelten sich zur Farbe gehärteten Stahls. »Pazifismus ist nicht das Gleiche wie Wehrlosigkeit, MacKeage. Wenn es hart auf hart kommt, bin ich sehr wohl in der Lage, das zu beschützen, was mir wertvoll ist.«
     
    Jack hatte die Tür hinter sich zugemacht und Ethel gebeten, alle Anrufe an Simon weiterzuleiten. Nun saß er in seinem Büro im hinteren Bereich der Polizeiwache. Die Bürger von Pine Creek, Frog Cove und Lost Gore hatten bei der Umgestaltung der hundert Jahre alten Fassade in der Hauptstraße keine Unkosten gescheut. Sie hatten damit argumentiert, dass die Kriminellen es sich zweimal überlegen würden, die kleinen Erholungsorte zum Opfer ihrer Verbrechen zu machen, wenn Recht und Gesetz ein eindrucksvolles Aussehen hatten.
    Nur dumm, dass ihr Plan nicht aufgegangen war.
    Auch dumm, dass sein eigener Plan in keiner Hinsicht erfolgreicher gewesen war. Am Anfang war er voll optimistischer Hoffnung gewesen, Megan zurückgewinnen zu können, doch diese Hoffnung war gestern beim Abendessen plötzlich in Verzweiflung umgeschlagen. Was zum Teufel hatte Mark Collins in der Tundra vor, und was verband ihn mit Megan?
    Jack verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und lehnte sich

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