In den Armen des Schotten
Armen ihrer Mutter und sah ihre Schwester finster an. »Nein, der Fluch ist nicht mehr wirksam, weil ich Wayne nicht heiraten werde.«
»Stimmt. Du wirst Jack heiraten.«
»Das tue ich nicht! Er hat mich vor vier Monaten angelogen, und so wie es aussieht, lügt er auch jetzt.«
Camry sah Chelsea an. »Du müsstest doch eigentlich einen guten Privatdetektiv kennen. Lass Jack überprüfen, und wenn er tatsächlich lügt, bringen wir Winter dazu, ihn in eine Kröte zu verwandeln.«
»Und wenn er die Wahrheit sagt?«, fragte Grace und sah dabei Megan an.
»Erwartest du im Ernst von mir einfach zu vergessen, was er getan hat? Du hast ja keine Ahnung, was er an dem Tag zu mir gesagt hat. Er hätte mich damit fast umgebracht.«
»Aber er hat es nicht getan«, erwiderte Grace sanft. »Und wenn er dich tatsächlich liebt und alles nur gesagt hat, um dich zu schützen, dann – ja, dann musst du ihm vergeben.« Sie lächelte traurig. »Aber wenn dein Herz sagt, dass Jack Stone nicht der Mann ist, mit dem du den Rest deines Lebens verbringen möchtest, dann werden dein Vater und ich deine Entscheidung respektieren.«
Grace drehte sich zu Camry um und warf ihr einen warnenden Blick zu. »Winter wird niemanden in irgendetwas verwandeln. In letzter Zeit ist die Magie schon genug durcheinandergeraten. Geben wir Providence doch erst einmal ein bisschen Zeit, sich an den neuen hiesigen Zauberer zu gewöhnen.«
»Wo wir gerade von Winter sprechen … warum ist sie heute Abend nicht mitgekommen?«, fragte Camry, die offensichtlich ganz erpicht darauf war, das Thema zu wechseln.
»Matt musste heute Nachmittag in sein New Yorker Büro fliegen, und sie ist mitgereist.« Grace drehte sich um und musterte das Schlafzimmer, um dann gleich darauf den Kopf zu schütteln. »Ich glaube, wir haben es mit den abgelegten Sachen etwas übertrieben. Dieses arme Baby wird kein einziges neues Kleidungsstück haben.«
»Chelsea, könntest du mal mit nach oben kommen?«, bat Megan und ging in den Flur. »Ich habe oben einen Karton, den ich durchsehen muss. Du könntest ihn mir nach unten tragen.« In der Tür blieb sie noch einmal kurz stehen und sah zu den anderen zurück. »Der Einbauschrank und die Kommode sind leer. Da könnt ihr alles reinlegen. Wir sind gleich wieder da.«
Als sie oben angekommen waren, sah Megan nach unten, um sicherzugehen, dass ihnen niemand folgte. Dann drehte sie sich zu ihrer Zwillingsschwester um. »Ich werde tun, was Camry vorgeschlagen hat und Wayne überprüfen lassen. Deine Anwaltsfirma beauftragt doch bestimmt ab und zu Privatdetektive. Kannst du mir einen guten empfehlen?«
»Bist du dir sicher, dass du das wirklich willst, Meg? Meiner Erfahrung nach erzählen deren Berichte nie die ganze Geschichte.«
»Du kennst doch das Sprichwort ›Hältst du mich zum Narren, schäme dich. Hältst du mich ein zweites Mal zum Narren, so sollte ich mich schämen‹, oder? Nun, unabhängig davon, dass Mom sagt, ich solle meinem Herzen folgen, höre ich diesmal auf meine linke Gehirnhälfte. Koste es, was es wolle. Besorg mir einfach einen Detektiv, der auch bis nach Medicine Lake fährt, wenn es sein muss. Ich will mehr als einen schlichten Bericht. Ich will Fotos und Aussagen von entsprechenden Leuten. Ich will alles wissen … bis hin zu seinem Lieblingsessen, als er fünf Jahre alt war.«
»Himmel, du bist wirklich wütend, was?«
»Ich bin so wütend, dass ich ihn bestimmt auch ohne magische Hilfe in eine Kröte verwandeln könnte.«
Greylen MacKeage war kein Heiliger, noch hatte er das Verlangen einer zu werden. Doch er war schlau genug, sich nicht irgendwelchen Gewaltfantasien hinzugeben, wenn er unter Umständen bald seinem Schöpfer gegenübertreten müsste. Aber Gott stehe ihm bei … er hätte Jack Stone für das, was er seinem kleinen Mädchen angetan hatte, wirklich gern zu Brei geschlagen. Doch dann fragte sich sein Kriegerherz, ob er sich vor sechsunddreißig Jahren Grace gegenüber vielleicht genauso schlecht verhalten hatte, als sie sich in Gefahr befand.
»Sie sagen, dass Sie keine Ahnung haben, warum der Mann ermordet wurde«, wiederholte Grey. »Sie haben nur den Verdacht, dass es etwas mit der Forschungsstudie zu tun gehabt haben könnte, die in der Tundra durchgeführt wurde? Darf ich fragen, warum Sie sich nie die Mühe gemacht haben, das herauszufinden?«
»Weil es mich nichts anging«, antwortete Jack ihm. »Sobald Megan aus dem Weg und in Sicherheit war, konzentrierte ich mich nur
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