In den Armen des Schotten
in seinem edlen Lederstuhl zurück, während sein Blick auf vier gelben Blöcken ruhte, die vor ihm auf dem Tisch lagen. Jeder Block stand für ein Problem, mit welchem er sich zurzeit beschäftigte: vier Angelegenheiten, die anscheinend nichts miteinander zu tun hatten, aber gleichzeitig vorgefallen waren.
Und warum sagte ihm sein Bauch die ganze Zeit, dass es da einen Zusammenhang gäbe?
Verdammt, er hasste Rätsel. Es war ihm gleichgültig, wie intensiv seine Vorgesetzten in der Armee versucht hatten, ihn davon zu überzeugen, dass er in den Geheimdienst gehörte; Jack hatte sich schon als Kind nicht für Rätsel interessiert, und seitdem hatte sich nichts daran geändert. Und trotz seines sechsten Sinns, wie sie es nannten, den gemeinsamen Nenner diverser Informationen zu erkennen, trieben ihn Rätsel nach wie vor in den Wahnsinn.
Jack musterte den ersten Block, auf den er oben in großen Buchstaben KLEINE BIESTER geschrieben hatte. Das war die Sache, wegen der er überhaupt erst eingestellt worden war, und wahrscheinlich die einzige, die mit den anderen Angelegenheiten nichts zu tun hatte.
Zettel zwei – DIE EINBRÜCHE – war da schon eine ernstere Angelegenheit. Es handelte sich eindeutig um ein kriminelles Delikt. Es war zwar kein einziges Mal etwas von großem Wert gestohlen worden, doch beim letzten Einbruch war es zu körperlicher Gewalt gekommen. Jack fragte sich, wie weit sein Angreifer wohl gegangen wäre, wäre MacBain nicht aufgetaucht. Und was immer da aus dem Laden gerannt war … er könnte schwören, dass es davongeflogen war.
Und dann endlich kam Angelegenheit Nummer drei, die mit Fall zwei in Verbindung stand und die er groß mit MEGAN beschriftet hatte. Ganz oben auf der Megan-Liste stand KENZIE GREGOR gefolgt von GEHEIMNISSE, ABSICHTEN MIT MEGAN, EREMIT, RICHTIGE GRÖSSE FÜR ANGREIFER und GERUCH, der unter Umständen mit den Einbrüchen in Zusammenhang stand.
Der Nächste auf der Liste war MACBAIN: Warum war er in jener Nacht in der Stadt gewesen?
CAMRY: Wie konnte man ihr lang genug entwischen, um mal wieder mit Megan allein zu sein?
MEGANS FAMILIE EINNEHMEN: In dieser Sache allerdings machte er Fortschritte.
Und einen Teil von Megans derzeitiger Wut wieder in jene umwerfende Leidenschaft verwandeln, die er kennen gelernt hatte – ja, das würde schon bald passieren.
Und dann war da noch die Sache, die Megan mit Liste Nummer vier verband – MARK COLLINS. Collins stand irgendeiner Umweltorganisation vor, die Ausreißer damit anlockte, deren Ausbildung zu finanzieren, um dann eine Gehirnwäsche bei ihnen vorzunehmen, damit sie Collins halfen … aber bei was halfen? Und dann war da noch der Mord, der irgendwie mit Billy Wellington in Zusammenhang stand, der wiederum mit Collins verbunden war.
Aber was hatte all das mit Megan zu tun? Hatte sie irgendetwas gesehen oder getan, womit sie Collins in der Tundra in die Quere gekommen war? Hatte sie vielleicht irgendetwas, was er haben wollte? Informationen? Aufzeichnungen? Proben von was auch immer?
Jack sah wieder die anderen drei Listen an. Da gab es noch etwas, was alles miteinander verband. Etwas, das er im Moment noch nicht sah. Sein Blick wanderte von Liste zwei zu Liste drei, und vor seinem geistigen Auge entstand ganz langsam eine weitere Verbindung.
Oh, verdammt. Jack griff nach einem Stift und drehte Megans Block um und fügte der Liste das Wort MAGIE hinzu, hinter das er ein Fragezeichen setzte. Darunter schrieb er SCHAMANE und dann ZAUBERER … und dann zögerte er. Schließlich setzte er noch BABY dazu und ein weiteres Fragezeichen.
Er legte den Stift hin, schloss die Augen und rieb sich mit einem müden Seufzer das Gesicht.
Plötzlich sprang seine Bürotür auf, und Megan stürmte herein. Direkt vor seinem Schreibtisch blieb sie mit in die Hüften gestemmten Händen stehen. Ganz beiläufig schob Jack die Listen zusammen und legte lächelnd seine Hände darauf. »Schon in Ordnung, Ethel«, rief er. »Schöne Frauen dürfen mich jederzeit stören.«
Ethel schnaubte erbost und schloss die Tür.
Megans Augen waren zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen, als sie fragte: »Worüber hast du dich gestern Abend mit meinem Vater unterhalten?«
»Vor allem über dich.«
»Du hast ihm gesagt, dass du Wayne bist.«
»Sollte ich das nicht? Liebling, du musst mir schon eine Liste geben, die ich befolgen soll, wenn du nicht willst, dass ich Dinge in einer bestimmten Weise regle.«
»Wie kann es dann sein, dass du noch
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