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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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aus, als wäre das Tier von einem Berglöwen gerissen worden.«
    Sie hatte gerade hinter dem Gebüsch verschwinden wollen, doch jetzt drehte sie sich wieder ruckartig zu ihm um. »Ein Berglöwe? Bist du dir sicher? Ich wüsste nicht, dass in dieser Gegend je einer gesehen worden wäre.«
    »Es war eindeutig eine große Katze, die den Hirsch erlegt hatte.«
    Ihr Gesicht fing an zu strahlen. »Weißt du, was das bedeutet?«
    »Dass es schlau von dir war, eine Pistole mitzunehmen?«
    »Das bedeutet, dass sie hier kein Feriengebiet errichten können, wenn ich nachweise, dass hier ein Berglöwe lebt.«
    »Und du meinst, die Bauunternehmer werden darüber genauso froh sein wie du?«
    »Nein, natürlich nicht. Aber das ist der Grund, warum der Staat eine Untersuchung verlangt. So investieren die Bauunternehmer gar nicht erst massenhaft Geld in ein Projekt, bei dem sich dann eventuell herausstellt, dass sie es gar nicht realisieren dürfen.«
    »Und wenn die Unternehmer nun jemanden losschicken, um der Katze ganz leise den Garaus zu machen? Wäre ihr kleines Problem damit aus der Welt?«
    »Nein, nicht wenn ich es bereits schriftlich festgehalten hätte. Ich muss nur nachweisen, dass hier erst vor kurzem noch ein Berglöwe gelebt hat. Darauf wird es zum Habitat von Großkatzen erklärt und jede Art von Baumaßnahme verboten.«
    Er scheuchte sie weiter. »Wir können später weiter darüber reden. Wir verschwenden nur kostbares Tageslicht.«
    Aber sie rührte sich nicht von der Stelle, sondern runzelte stattdessen die Stirn. »Du sagtest drei Meilen Richtung Norden. So eine große Entfernung kannst du in der Zeit, die du weg warst, gar nicht zurückgelegt haben.«
    »Eigentlich bin ich viel im Zickzack gelaufen. In Wirklichkeit bin ich insgesamt acht Meilen gelaufen.«
    Sie sah ihn voller Zweifel an. »In drei Stunden? Das würde ja bedeuten, dass du …« Sie rechnete nach und sah ihn dann wütend an. »Das schafft mit Schneeschuhen niemand.«
    »Anscheinend doch, wenn er das Gefühl hat, dass ihm eine hungrige Katze auf der Spur ist. Der Hirsch ist vor über einer Woche gerissen worden. Gehst du jetzt endlich? Ich habe Hunger und kann es gar nicht erwarten, nach Hause zu kommen und mir ein Fertigmenü in die Mikrowelle zu schieben.«
    Jack kicherte leise in sich hinein, als sie daraufhin wütend hinter den Busch stapfte. Er zog seinen Revolver hinten aus dem Hosenbund und stopfte ihn in die Tanktasche. Dann ging er zu Megans Schlitten und durchwühlte ihre Satteltaschen auf der Suche nach dem Telefon.
    »Greylen«, sagte er, als der schwertschwingende Laird abnahm. »Hier ist Jack. Ich wollte nur Bescheid sagen, dass wir noch auf der Nordseite des Sees sind. Wir müssten in drei oder vier Stunden wieder zuhause sein.«
    »Was ist passiert? Probleme mit dem Schlitten? Wo ist Megan? Ich will mit ihr sprechen.«
    »Sie ist gerade hinter einem Gebüsch verschwunden. Greylen, Sie haben sieben Töchter. Sie wissen doch bestimmt, wie es ist, mit einer schwangeren Frau durchs Hinterland zu ziehen.«
    Einen Moment lang war nichts zu hören, dann ertönte ein leises Lachen. »Aye, ich erinnere mich. Aber was hat Sie denn nun … bis auf die Zwangspausen … aufgehalten?«
    »Ein Umweg über einen nicht verzeichneten Weg«, erklärte Jack ihm. »Und ein paar Nickerchen. Das Wetter war gut, und Megan genießt alles unsäglich. Ich glaube, sie hat es sehr vermisst, draußen zu sein. Sie ruft Sie an, sobald sie wieder zuhause ist.«
    »Nehmen Sie sich Zeit bei der Rückfahrt, und fahren Sie nicht zu schnell. Nachts sind oft Rehe und Hirsche auf den Wegen.«
    »Wir werden vorsichtig sein. Bis bald.«
    »Bis bald, Chief.«
    Mit einem Kichern unterbrach Jack die Verbindung. Anscheinend wollte Greylen nicht wahrhaben, dass sie bereits ein Verhältnis hatten, bei dem man sich mit dem Vornamen ansprach. Aber er würde sich von MacKeage nicht unterkriegen lassen, sondern ihm wie ein Ebenbürtiger entgegentreten. Highlander waren Kriegern der Cree in keiner Weise überlegen.
    »War mein Vater sehr wütend?«, fragte Megan, als sie leicht gerötet und etwas zerzaust wieder hinter dem Busch hervortrat.
    »Würdest du dir dann Sorgen machen?«
    »Nein«, meinte sie lachend. »Er poltert nur rum. Zumindest mit uns Mädchen«, erklärte sie. »Ich habe beschlossen, morgen oder übermorgen wieder herzukommen. Wenn ich Belege für einen Berglöwen in diesem Gebiet finde, ist die Studie beendet, ehe sie überhaupt angefangen hat.«
    »Und dann hast

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