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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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fürchterliches Beben erschütterte ihren ganzen Körper bei dem Gedanken, dass Jack gerade versuchen könnte, ihre Ausrüstung heraufzuholen. Das Wasser war so kalt und sie dem Tod so nahe gewesen. Sie war so fürchterlich überrascht worden, als dieses … dieses …
    Was zum Teufel war das eigentlich gewesen? Es hatte wie ein Drache ausgesehen. Aber das waren doch Reptilien, keine Amphibien, oder nicht? Sie stieß ein verächtliches Schnauben aus, streckte sich wieder vor dem Feuer aus und nahm den Stock in die Hand. »Sie sind weder das eine noch das andere, du Wahnsinnige, denn Drachen gibt es gar nicht!«
    Außer …
    Kenzie! Er hatte das Wesen auch gesehen! Verdammt noch mal … er war nah genug dran gewesen, um den Geruch wahrzunehmen. Derselbe widerliche Geruch hatte in seiner Kleidung gehangen wie das, was sie heute Abend gerochen hatte, ehe sie ins Wasser fiel. Das bedeutete, dass Kenzie tatsächlich etwas mit den Einbrüchen in der Stadt zu tun hatte.
    Und er war wahrscheinlich auch derjenige, der Jack an jenem Abend angegriffen hatte, der Typ, der von Robbie vertrieben worden war. Dann war Robbie seiner Spur gefolgt und hatte ihn wahrscheinlich eingeholt – das bedeutete, dass ihr Cousin ebenfalls wusste, was vor sich ging.
    Es war wieder diese verdammte Magie.
    Kenzie war die letzten drei Jahre ein Panther gewesen, ehe Winter und Matt ihn bei der Wintersonnenwende wieder in einen Menschen verwandelt hatten. Warum sollte die Magie also nicht auch einen Drachen heraufbeschwören können? Zum Teufel noch mal … die Magie konnte den Himmel grün werden lassen, wenn ihr der Sinn danach stand. Providence – der die eigentliche Macht hinter der Magie war – konnte sogar einen völlig neuen Lebensbaum erschaffen, was er auch getan hatte, indem er Matts Eiche mit Winters Kiefer verbunden hatte. Ein Drache war im Verhältnis dazu doch ein Kinderspiel!
    »Oh Gott«, stöhnte sie. »Was soll ich Jack nur sagen?«
    Der Mann war schließlich nicht blind. Er hatte genau das Gleiche gesehen wie sie, und irgendwann würde er mit ihr darüber sprechen wollen. Dieses Wesen brach in die Läden in der Stadt ein … würde Jack also die Bürger nicht wissen lassen wollen, dass er dem Missetäter dicht auf den Fersen war?
    Und wo sie gerade dabei war – warum brach dieses Wesen überhaupt in die Läden ein? Es hatte laut Jack und Camry nur Donuts und Schokoriegel gestohlen. Doch heute Abend hatte das Geschöpf so ausgesehen, als würde es einen Fisch essen, als es plötzlich in ihrem Scheinwerferlicht aufgetaucht war. Hatte es die freie Wasserfläche in der Nähe des Ufers als Angelloch benutzt? Das würde sie morgen früh, bevor sie gerettet wurden, als Erstes überprüfen.
    Sie brauchte einen Plan. Sie würde Jack einreden müssen, dass das, was sie gesehen hatten, irgendeine Missbildung sein musste wie Bigfoot oder das Ungeheuer von Loch Ness. Ja, sie würde ihm erzählen, dass der Pine Lake so groß und tief war, dass darin ganz eigene geheimnisvolle Wesen lebten.
    Aber sie hatte nichts, womit sie ihre Geschichte hätte untermauern können. Es gab keine Berichte, dass es auch von anderen gesichtet worden war, während das Ungeheuer von Loch Ness und Bigfoot anerkannte Mythen waren.
    Vielleicht konnte sie durchblicken lassen, dass das Wesen neu in der Gegend wäre. Sie seufzte. Ja, sie konnte sich förmlich hören, wie sie sagte: »Ist das nicht aufregend? Wir sind die Ersten, die es gesichtet haben! Damit kommen wir in die Nachrichten!«
    Nein, je weniger darüber geredet wurde, desto besser. Ihr Vater und ihre Onkel hatten es geschafft, die Magie fast vierzig Jahre lang geheim zu halten, und ihre Generation musste es jetzt weiter bewahren. Sie würde Jack einfach nur dazu überreden müssen, dass sie mit niemandem darüber sprechen sollten, was sie heute Nacht gesehen hatten, nicht einmal mit ihren Familienangehörigen. Es würde ihr kleines Geheimnis sein.
    Vielleicht würde er sich darauf einlassen, wenn er dachte, dass ein gemeinsames Geheimnis sie beide enger zusammenrücken ließ.
    Megan sah nach ihrer Kleidung, die über den Zweigen hing, und stellte fest, dass ihr Rollkragenpullover und das Seidentop trocken waren. Der Wollpullover würde noch eine ganze Weile brauchen. Sie zog die Jacke aus und zog sich die Träger von Jacks Hose von den Schultern. Dann beschloss sie, ihren BH auszuziehen, weil der Stoff nicht trocknete. Sie streifte Top und Rollkragenpullover über, schloss den Reißverschluss der

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