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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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getreten!«
    »Ja, das macht er manchmal«, beruhigte sie ihn, während sie über seinen schockierten Gesichtsausdruck lächeln musste. Sie griff nach seiner Hand und legte sie auf ihren Bauch. »Warte eine Minute, und er wird es noch mal tun. Verdammt, jetzt hast du mich tatsächlich dazu gebracht, er zu sagen!«
    Als wäre das das Stichwort gewesen, begann ihr Bauch zu vibrieren. Jack lachte laut, beugte sich nach vorn und küsste die Stelle, an die das Baby trat – um sich genauso plötzlich mit knallrotem Gesicht wieder aufzurichten. Er krabbelte zum Feuer zurück und begann es wieder zu schüren, obwohl es hell genug loderte, um sogar aus dem Weltall gesehen zu werden.
    Megan lehnte sich an den Baum zurück und lächelte, während sie sich mit der Hand leicht über den Bauch fuhr. Das war der Mann, in den sie sich in der Tundra verliebt hatte. Immer wenn er endlich den Mut aufgebracht hatte, sie zu küssen, war er rot geworden, irgendwie unbeholfen, fast schon entschuldigend. Einmal, als er sie fast bis zur Besinnungslosigkeit geküsst hatte, war er aufgestanden und direkt gegen den Zeltpfosten gerannt, sodass das ganze Zelt über ihnen zusammengebrochen war. Allmählich begann sie der Verdacht zu beschleichen, dass seine Trotteligkeit vielleicht doch nicht gespielt war, denn Jack Stone schien über kein bisschen mehr Geschicklichkeit zu verfügen als Wayne Ferris.
    Aber sie war froh, dass der Tollpatsch nicht völlig verschwunden war.
    Irgendwann schien auch Jack zu bemerken, dass er kurz davor stand, einen Waldbrand zu entfachen, und so wandte er seine Aufmerksamkeit dem wasserdichten Beutel zu. Er holte Campinggeschirr heraus, ein sauber zusammengelegtes Seil, ein Beil, ein paar Müsliriegel und einen kleinen Kunststoffbehälter. Megan wusste, dass sich in dem Behälter eine Angelleine, Spiegel und Kompass, mehrere Feuerzeuge sowie ein Präparat zur Trinkwasseraufbereitung befanden.
    »Kein Funkgerät?«, fragte er, während er den Schlafsack herauszog, um dann in den leeren Beutel zu schauen.
    Megan zuckte die Achseln. »Wir haben immer ein Satellitentelefon dabei. Abgesehen davon wird dieser Beutel kaum jemals aufgemacht, einfach weil wir selten in solche Schwierigkeiten geraten.« Sie sah ihm direkt ins Gesicht. »Es tut mir leid, Jack. Ich hätte auf dich hören sollen, als du gesagt hast, wir sollten nicht über den See nach Hause fahren. Das war eigensinnig und dumm von mir.«
    Er entrollte den Schlafsack und schüttelte ihn aus, dann bedeutete er ihr, zur Seite zu rücken, damit er ihn über die Kiefernzweige legen konnte. »Du hast keine Exklusivrechte auf Eigensinn und Dummheit, Liebling. Wir müsssten mindestens eine Woche lang hierbleiben, wenn ich dir alle meine Vergehen aufzählen wollte.« Er setzte sich neben sie. »Entschuldige dich nie dafür, dass du etwas aus Leidenschaft getan hast, Megan. Das ist es doch, was ich so sehr an dir liebe.«
    »Meine Leidenschaft?«
    »Die leidenschaftliche Begeisterung, mit der du alles anpackst, Liebling. Du strömst förmlich über vor Energie, wenn du dich mit etwas befasst.« Er drehte sich zu ihr um, und auf seinem Gesicht lag ein fast schon fordernder Ausdruck. »Was war das Erste, das du an mir anziehend fandst? Sei ehrlich.«
    Gütiger Himmel, er hatte tatsächlich keine Ahnung. Kein Mann, der bei Trost war, stellte einer Frau diese Frage. »Ganz ehrlich?«, fragte sie noch einmal nach.
    Er nickte mit ernster Miene.
    »Deine Größe.«
    Es dauerte offensichtlich einen Moment, bis er die Information aufgenommen hatte und sich dann plötzlich abwandte, um wieder im Feuer herumzustochern.
    »He – du hast mich um eine ehrliche Antwort gebeten, und das Erste, was mich zu dir hinzog, war deine Größe«, sagte sie. Sie verdrehte die Augen, was er nicht sehen konnte. »Es ist ja nicht so, dass du irgendwie klein und kümmerlich bist. Du bist einfach nur nicht übergroß. Warum bist du eigentlich so sensibel, wenn es um deine Körpergröße geht?«
    »Bin ich nicht. Oder zumindest war ich das nicht, bis ich deine Familie kennen lernte«, murmelte er. »Bei deinem Erbgut wird mein Sohn mir auf den Kopf spucken können, wenn er zwölf ist.« Megan ließ das Grinsen sofort von ihrem Gesicht verschwinden, als er einen Blick nach hinten über die Schulter warf. »Du kleines, freches Ding, du«, knurrte er und zog die Augenbrauen zusammen. »Du lachst mich aus.«
    Sofort schüttelte sie den Kopf, um am Ende doch zu nicken. »Aber auf liebevolle Weise. Und auch

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