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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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er, während er sie weiter misstrauisch ansah.
    Es brachte ihn fast um, dass sie ihm nicht die Leviten las – diese Strategie würde sie sich für die Zukunft merken.
    »Ich bin nach deiner Survival-Ausrüstung getaucht«, knurrte er.
    »War das Wasser sehr tief?«
    Er schaute sie wieder an. »Nur bis knapp über meinen Kopf.«
    Megan zog seine Jacke aus. »Hier. Schlüpf rein. Sie ist schon aufgewärmt.«
    »Nein, behalt sie an.«
    »Eigentlich wird mir langsam fast zu heiß«, erwiderte sie und warf ihm die Jacke zu. Sie drehte sich um, zog sein Hemd von den Zweigen und reichte ihm auch das. »Reib dir die Haare trocken. Und wenn du mir meinen wasserdichten Beutel gibst, dann seh ich mal nach, was du Schönes mitgebracht hast.«
    Er zog die Einlagen aus ihren durchweichten Stiefeln und stellte sie zum Trocknen neben das Feuer, dann stand er auf, nahm ihren Schneeanzug und breitete ihn über einen anderen Zweig, um schließlich den wasserdichten Beutel neben sie zu stellen. Er schlüpfte in seine Jacke und rieb sich gehorsam das Haar mit seinem Hemd trocken.
    Megan bekam Mitleid mit ihm, denn ihm war sichtbar kalt, er war müde und angespannt. »Hör mal … ich weiß, dass wir meine Ausrüstung brauchen, wenn wir die Nacht hier draußen verbringen müssen. Ich … ich wollte nur nicht, dass dir irgendetwas passiert«, wisperte sie und spürte, wie sie rot wurde … was nicht vom lodernden Feuer kam.
    Er hörte auf, sich die Haare zu rubbeln.
    Sie zuckte die Achseln und hoffte lässiger zu wirken, als sie sich fühlte. »Ich habe mich im Laufe der letzten Woche irgendwie daran gewöhnt, dass du da bist.«
    »Ich werde nicht weggehen, Megan.«
    »Ich weiß.«
    Er kam zu ihr, setzte sich neben sie auf die Kiefernzweige und nahm ihre Hände in seine. »Ich muss mit dir über das reden, was ich an dem Tag zu dir sagte, als ich dich wegschickt habe.«
    Sie versuchte, ihm ihre Hände zu entziehen, doch er hielt sie fest.
    »Ich meinte es nicht ernst, Megan. Ich würde eher durch die Hölle gehen, als so etwas von dir zu verlangen.«
    »Ich weiß.«
    »Was meinst du damit, dass du weißt?«
    »Es ging mir ungefähr fünf Minuten, nachdem das Flugzeug abgehoben hatte, auf. Ich schaute auf das Gebiet mit den Nistplätzen hinunter, wo wir zusammen gearbeitet hatten, und erkannte, dass jemand, der so mit jungen Gänsen und Eiern umgeht wie du, mich niemals bitten würde, meine Schwangerschaft zu beenden.«
    Er zog sie an seine Brust, schlang seine Arme um sie und drückte sie ganz fest an sich. »Ich wusste, dass du es nicht tun würdest. Aber nichts, was ich sagte, funktionierte. Deshalb beschloss ich, dich dazu zu bringen, dass du mich hasst, damit du deine Sachen packen und an jenem Tag mit dem Versorgungsflugzeug abreisen würdest«, flüsterte er in ihr Haar.
    »Es hat funktioniert.«
    Seine Arme legten sich fester um sie. »Es tut mir so verdammt leid, was du meinetwegen hast durchmachen müssen.«
    »Und mir tut es leid, dass ich zu spät erkannt habe, dass du mir nur etwas vorgespielt hast.«
    Er lehnte sich zurück, um ihr in die Augen zu schauen. »Ich liebe dich, Megan. Als ich am ersten Tag in der Tundra eintraf und du mich begrüßt hast, hatte ich das Gefühl, von einer Herde Karibus überrannt zu werden.«
    Sie öffnete den Mund, aber er zog sie wieder an sich.
    »Hör mir einfach nur zu. Ich möchte, dass du darüber nachdenkst, mich zu heiraten. Wir können hier in Pine Creek leben oder wo immer du möchtest. Ich kann von überall aus arbeiten.« Er zog ihren Kopf an seine Schulter und strich ihr übers Haar. »Gib mir nicht gleich eine Antwort. Ich möchte nur, dass du darüber nachdenkst.«
    Sie versuchte, sich von ihm zu lösen, um etwas zu sagen.
    »Sag nichts«, flüsterte er, und allmählich fühlte es sich so an, als würde er sie fast schon verzweifelt umarmen. »Lass dir das, was ich gesagt habe, einfach eine Weile durch den Kopf gehen. Gib mir … nur eine Chance.«
    Sie murmelte etwas an seiner Schulter, doch er drückte sie nur noch fester an sich. Der arme Mann zitterte wie Espenlaub, und Megan bekam langsam den Verdacht, dass das nichts mit seinem kalten Bad zu tun hatte. Sie gab es auf, ihm sagen zu wollen, dass ihr durch ihn wieder ganz kalt wurde, und schlang unter der Jacke die Arme um seine Taille, um mit ihm das bisschen Wärme zu teilen, das sie noch besaß.
    Plötzlich strampelte das Baby.
    »Himmel!«, rief Jack und wich zurück, um auf ihren Bauch zu schauen. »Er hat mich gerade

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