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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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nur, weil ich nicht verstehe, warum du so empfindlich bist.« Diesmal verdrehte sie die Augen, sodass er es sehen konnte. »Davon abgesehen … welcher Mann kommt überhaupt auf die Idee, so eine Frage zu stellen?«
    »Ich dachte, Frauen mögen sensible Männer. Beschwert ihr euch nicht ständig darüber, dass wir nie über unsere Gefühle sprechen?«
    Eigentlich wirkte er inzwischen nicht mehr wie halb erfroren  – eher ziemlich heiß und … begehrenswert. »Ich glaube, wir sollten zu Bett gehen«, platzte sie heraus ohne nachzudenken.
    Er stand so plötzlich auf, dass er beinahe ins Feuer fiel. »Ich werde noch mehr Feuerholz holen. Geh noch mal wohin, wenn du musst, und dann ins Bett.« Er hatte sich schon in Bewegung gesetzt, als er sich noch einmal umdrehte. »Verdammt, ich hab vergessen, dass du ja gar keine Stiefel hast.«
    Er ging zu dem Haufen Sachen, den er von seinem Schlitten mitgebracht hatte, und warf ihr ein Paar Socken zu. Megan sah, dass er auch die beiden vollen Flaschen Bier mitgebracht hatte, sowie eine von den leeren. Er nahm die leere Flasche und schob sie in seine Jackentasche. Als er die Hand wieder herauszog, baumelten die BH-Träger in seiner Hand.
    »Okay«, gestand sie endlich. »Wenn du es unbedingt wissen musst: Ich habe meinen BH zerrissen, um mir die Hosenbeine zuzubinden und so im Schnee laufen zu können.«
    Lachend warf er ihr die Bänder zu. »Gute Idee. Zumindest ist dir bei deinem kurzen Bad nicht das Gehirn eingefroren«, meinte er. »Zieh erst mal die Socken an, und binde dir dann die Hosenbeine zu. Dann müssten die Socken eigentlich trocken bleiben, wenn du nur kurz in den Schnee gehst. Ich bin vielleicht ein paar Minuten weg, aber ich bleibe in Rufweite. Ich muss eine Trinkwasserquelle finden.«
    »Das ist ungefähr so leicht, wie eine Nadel im Heuhaufen zu finden … besonders im Dunkeln.«
    »Ich habe so eine Ahnung, dass hier eine in der Nähe ist«, meinte er und verließ das Lager.
    Megan, die sich mal wieder dabei ertappte, wie sie ihm hinterhersah, stellte fest, dass sie allmählich anfing, sich über Jacks Ahnungen zu ärgern. Seine Trefferquote lag tatsächlich bei ungefähr neunzig Prozent, schätzte sie. Sie selbst hingegen war schon glücklich, wenn sie in der Hälfte der Fälle Recht hatte.
    Sie machte sich nicht die Mühe, die Socken anzuziehen oder die Hosenbeine zuzubinden, weil sie die verdammte Hose sowieso ausziehen musste. Sie ging ein paar Meter hinter den Baum, blieb aber in Sichtweite des Feuers, das eher noch mehr trügerische Schatten schuf, als ihr den Weg zu leuchten. Sie stieß sich die Zehen, fluchte ein bisschen und hüpfte mit zusammengebissenen Zähnen von einem eiskalten Fuß auf den anderen. Sie hätte ihren rechten Arm dafür gegeben, für nur fünf Minuten ein Mann zu sein!
    Sie verrichtete ihr Geschäft und stolperte ins Lager zurück, ohne sich damit aufzuhalten, die Hose wieder anzuziehen. Sie krabbelte auf den Schlafsack und hielt ihre Füße dem Feuer entgegen. Wieder biss sie die Zähne zusammen, als sie beim Auftauen zu kribbeln begannen.
    Schließlich zog sie Jacks Socken an, hängte die Skihose auf und sah nach, ob ihre eigene Hose mittlerweile trocken war. Das war sie nicht, aber sie hatte ohnehin nicht vorgehabt, sie anzuziehen. Sie knüllte sein leicht feuchtes Hemd zusammen, um es als Kissen zu benutzen, legte sich hin und zog den Schlafsack über ihre nackten Beine.
    Schließlich schloss sie mit einem Lächeln die Augen und lauschte dem Knacken von Ästen und vermodertem Holz, das Jack sammelte, damit ihnen das Feuer in der Nacht nicht ausging. Er mochte also ihre Leidenschaft? Nun, sie würde ihm zeigen, was Leidenschaft war. Irgendwann würde auch er schlafen gehen müssen.
    Er kam zwanzig Minuten später zurück, legte das Holz ab und schaute sich um. »Du hast die Skihose nicht mehr an«, sagte er, als er sie über den Zweigen hängen sah.
    »Ich dachte mir, es wäre wärmer, wenn wir nicht zu viel Kleidung tragen und stattdessen unsere Körperwärme nutzen.«
    Er setzte sich neben sie, zog seine Stiefel aus und stellte sie in Reichweite ab. Dann zog er eine Pistole aus dem hinteren Hosenbund und steckte sie in einen der Stiefel.
    Megan rutschte schnell zur Seite, um ihm Platz zu machen, damit er sich hinlegen konnte. »Du solltest deine Hose ausziehen. Sie ist feucht.«
    Er zögerte und warf ihr über die Schulter einen prüfenden Blick zu. »Wir werden uns aneinanderkuscheln müssen.«
    »Wenn mich meine

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