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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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den sie sexy fand, sehr genoss, besonders wenn der Mann in ihr war.
    Merkte Jack denn nicht, dass ein ausgiebiges Liebesspiel genau das war, was sie jetzt brauchte?
    Gegen ihren Willen musste sie lächeln. Bestimmt war er lernfähig. Ihr Fehler heute Nacht war gewesen, ihn überhaupt darum zu bitten, mit ihr zu schlafen. Er war schließlich ein Mann, oder nicht? Und hatten Männer nicht rund um die Uhr nur Sex im Kopf? Sie hätte ihm einfach nur schweigend die Unterhose herunterziehen und auf ihn draufsteigen sollen. In der Position hätte er von dem Baby gar nichts gespürt, und ab dem Moment, wo er gemerkt hätte, was eigentlich vor sich ging, wäre er schon viel zu verstrickt gewesen.
    Sie grinste. Jetzt schlief er wieder.
    Megan beschloss, ihm lieber noch ein paar Minuten zu geben, nur um sicherzugehen, dass er auch wirklich tief schlief. Ihr schwindelte fast vor Vorfreude. Gleich würde Jack den besten erotischen Traum seines Lebens haben!
    Fünf Minuten später schob sie vorsichtig den Arm weg, den er um sie gelegt hatte. Sie kniete sich vor ihn hin und war freudig überrascht, als sie feststellte, dass er sich nicht die Mühe gemacht hatte, seine langen Unterhosen wieder anzuziehen. Na, wenn das keine Einladung war!
    Sie krabbelte zum Holzhaufen und warf ein paar Stöcke ins Feuer, während sie schaute, ob Jack davon aufwachte. Sie schöpfte Hoffnung, als er das offensichtlich nicht tat. Sie krabbelte zurück, hob den Schlafsack dort hoch, wo er seine Hüften bedeckte, und holte tief Luft.
    Er war so schön, so perfekt, so männlich und stark. Mehrere erhabene Narben zogen sich in Höhe der Rippen über die linke Seite seines Brustkorbes. Er hatte ihr mal erzählt, dass sie von einer Begegnung mit einem jungen Bären stammten, als er zwölf gewesen war. Und die Narbe auf der rechten Bauchseite knapp über dem Hüftknochen wäre ein Souvenir aus der Zeit, als er bei der Armee gewesen war. Megan nahm an, dass es sich um eine Schussverletzung handelte, da sie wusste, dass sich eine sogar noch hässlichere Narbe auf seinem Rücken befand, woraus man schließen konnte, dass die Kugel glatt durchgegangen war. Es gab noch weitere Male und Kerben an seinem wunderschönen Körper, die von einem harten und rauen Leben erzählten.
    Sie stellte fest, dass es ihr immer schwerer fiel, ihm weiterhin böse dafür zu sein, dass er ihr das Herz gebrochen hatte. Denn was hätte sie getan, wenn sie in Kanada an Jacks Stelle gewesen wäre? Wie grausam wäre sie unter Umständen vorgegangen, wenn sie gedacht hätte, dass Jacks Leben in Gefahr war?
    Wenn sie ehrlich war, hätte sie alles getan, hätte alles gesagt, um ihn zu schützen, denn sie liebte ihn.
    »Du guckst so, als könntest du dich nicht entscheiden, ob du mich nun kastrieren oder mir die Knochen brechen willst.«
    Megan riss den Kopf hoch und musste lächeln, als sie ihn ansah. »Ich will dich nicht kastrieren.«
    »Das ist schön.« Fragend hob er eine Augenbraue. »Heißt das, dass du dir einen Vorteil dadurch verschaffen wolltest, dass ich schlafe?«
    Sie nickte.
    »Es tut mir leid, dass ich vorhin in Panik geraten bin. Nachdem ich Zeit hatte darüber nachzudenken, meine ich mich daran zu erinnern, dass meine Eltern sich auch geliebt haben, als meine Mutter mit mir schwanger war. Es wurde manchmal ein bisschen holperig, aber ich erinnere mich an dieses warme und wohlige Gefühl, ganz in ihrer Liebe aufzugehen.«
    Megan stemmte die Hände in die Hüften. »Es ist völlig unmöglich, dass du dich an so etwas erinnerst. Da warst du ja noch nicht einmal geboren. Niemand kann sich an Dinge erinnern, die bis zum Alter von drei oder vier Jahren passiert sind.«
    Er stützte den Kopf in eine Hand. »Ich glaube, wir erinnern uns an ziemlich viel, es ist nur so tief in uns verwurzelt, dass wir einfach nicht viel von den Einzelheiten bewahrt haben. Ich kann mich immer noch daran erinnern, wie mir meine Mutter vorgesungen hat. Ich erinnere mich an ihren Geruch nach Zimt und Vanille … wie sie mich stundenlang gewiegt hat, wenn ich krank war … wie sie sich immer das Haar über die Schulter gestrichen hat, wenn es ihr im Weg war … denn sie machte sich keinen Zopf, wenn Dad da war. Er hatte es lieber, wenn sie ihr Haar offen trug. Ich erinnere mich an jede Minute meines Lebens von der Empfängnis bis zu meinem neunten Lebensjahr, als wäre es gestern gewesen.«
    Das brach Megan aufs Neue das Herz – dieses Mal wegen eines kleinen Jungen, dem die Mutter viel zu früh

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