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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sich Worte in ihm stauten, warteten, gesagt zu werden - eine Antwort, die er sich nicht überlegt und sorgfältig zurechtgelegt hatte, eine Antwort, die einfach aus ihm kam. Einfach da war.
    »Mein Zuhause ... nun, ich habe keines. Nichts, was ich als mein Heim bezeichnen könnte. Meine Familie war nicht wie deine - ich habe keine schönen Erinnerungen, keine Erfahrung, wie es ist, Geschwister zu haben, all das, was eine große Familie mit sich bringt. Ich war allein. Bis vor Kurzem. Bis du gekommen bist. Das war ich immer schon.
    Als ich meinen Dienst quittiert hatte und wieder an England dachte, konnte ich nicht mehr sehen als das Ende meiner Mission. In meinem Kopf war dort eine leere Stelle, wo ein Bild von meiner Zukunft hätte sein sollen. Kein Rahmen, keine Ideen - nicht einmal ein Skelett eines Konzepts. Bis vor Kurzem, bis du gekommen bist, war meine Zukunft ein unbeschriebenes Blatt.«
    Und jetzt?
    Ihr Blick ruhte weiter fest auf seinem Gesicht. Sie sagte die Worte nicht laut, aber sie hörten sie beide.
    Er holte tief Luft und stürzte sich hinein.
    »Wo würdest du denn gerne leben? In der Nähe des Anwesens deiner Familie oder in der Stadt?« Ehe sie antworten konnte, fügte er hinzu. »Mir ist es egal, wo ich lebe.« Solange du nur mit mir dort lebst.
    Sie nickte langsam, als hätte sie die Worte gehört, die er nicht ausgesprochen hatte.
    »Nicht in der Stadt. In der Nähe meines Elternhauses, aber nicht zu nahe. In einer der umliegenden Grafschaften, nah genug, dass man sich problemlos besuchen kann.«
    Er nickte.
    »In einem Dorf oder einen kleinen Stadt?«
    Ihre Lippen verzogen sich.
    »Dorf. Aber nicht weit von einer Stadt mit einem Marktplatz entfernt.«
    »Landhaus oder Schloss?«
    Emily riss die Augen auf.
    »Ich habe die Wahl?«
    Er erwiderte ihren Blick; sie fühlte sich von seinen dunklen Augen gebannt.
    »Du kannst alles und jedes wählen, was immer dein Herz begehrt. Es ist unsere Zukunft - wir dürfen wählen, und da mein Blatt leer ist ...«
    Sie hielt den Atem an, musste sich zwingen, an der Enge in ihrer Brust vorbei Luft in ihre Lungen zu holen.
    »Dann ein Landhaus mit einem weitläufigen Garten mit viel Platz, wie Kinder ihn zum Spielen lieben.«
    »Kinder?«
    Sie nickte.
    »Viele.«
    Das ließ ihn stocken; eine ganze Weile starrte er sie im Dunkeln an, dann nickte er.
    »Gut.«
    Mehr sagte er nicht, fragte nicht mehr, zog sie nur erneut an sich und legte sein Kinn auf ihren Scheitel.
    So saßen sie stumm eine Weile und lauschten auf den schlafenden Gasthof. Dann murmelte er:
    »Das ist schon einmal ein Anfang. Du hast begonnen, mein leeres Blatt zu beschreiben. Wenn wir das Ende von dem hier erreicht haben ...«
    »Wenn wir das Ende hiervon erreicht haben« - sie drehte sich in seinen Armen um und sah ihm ins Gesicht - »werden wir das Bild fertig malen.«
    Sie berührte mit ihren Lippen seine, dann schmiegte sie sich wieder in seine Arme.
    Und hielt mit ihm zusammen Wache.
    14. Dezember 1822 
    Morgens
    Unser Zimmer im Waterman’s Inn in Dover
    Liebes Tagebuch,
    wenn Gareth mich letzte Nacht gebeten hätte, ihn zu heiraten, hätte ich ohne Umschweife und bedingungslos ja  gesagt. Ganz offensichtlich entsprechen sich unsere Vorstellungen von der Zukunft - bis ins Letzte. Was kann sich eine Frau mehr wünschen?
    Ich weiß, dass er mich liebt - dass er das tut, hat er mir häufiger bewiesen, als ich zählen kann, und tut es noch weiterhin und während ich immer noch gerne die Worte aus seinem Munde hören würde, eine Erklärung, wie es in seinem Herzen aussieht, bin ich nicht länger so sicher, dass es darauf ankommt. Wenigstens nicht so sehr, wie ich ursprünglich dachte.
    Wenn ich darüber nachdenke, was für mich unverzichtbar in einer Ehe ist, dann muss das Wissen, dass ich sein bin und er mein ist, ganz oben auf jeder Liste stehen.
    Und das, liebes Tagebuch, weiß ich ja bereits - bis in die Tiefen meiner Seele.
    Was auch immer in den kommenden Tagen geschieht, Gareth Hamilton, der Mann, der der Eine für mich ist, wird mir nicht durch die Finger schlüpfen.
    E.
    »Royce möchte, dass wir so viele Sektenanhänger wie möglich anlocken und ausschalten, aber vorwiegend in einem bestimmten Gebiet.« Tristan Wemyss, Earl of Trentham, erwiderte Gareths Blick über den gedeckten Frühstückstisch hinweg. »Damit ist der Streifen zwischen Chelmsford und seiner Residenz bei Elveden gemeint, nördlich von Bury St. Edmunds.«
    Gareth nickte.
    »Also spielen wir den Hasen für den Fuchs

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