In den Armen des Spions
Glühwein für Emily und Ale für Gareth.
Als er mit den Gläsern zurückkam und sie verteilt hatte, trank Gareth einen Schluck und lächelte. Er sah zu Emily, dann wieder zu Jack.
»Was die weitere Reise angeht ...«
»Ja, sicher, aber erst, ist alles zu Ihrer Zufriedenheit? Zu wie vielen reisen Sie?«
Gareth sagte es ihm.
Jack nickte.
»Gut. Wir haben genug Räume reserviert. Bevor wir uns nach vorne wenden, erzählen Sie bitte erst, wie es Ihnen bislang ergangen ist.« Jacks Blick schloss Emily mit ein.
Und Gareth erinnerte sich wieder, dass niemand wusste, dass sie ihn begleitete.
»Ich bin mir unsicher, was Sie alles über den Anfang des Unterfangens wissen, aber Miss Elphinstone hat eine entscheidende Rolle dabei gespielt, dass der wichtige Brief von MacFarlane nach Bombay gelangt ist.«
Jack blickte Emily mit neuem Respekt an.
»Ich habe gehört, es sei eine Dame gewesen.« Er lächelte einnehmend. »Es ist mir ein umso größeres Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen, Miss Elphinstone.«
»Wie es der Zufall wollte, hat Emily Bombay am selben Tag wie ich verlassen, und unsere Wege haben sich in Aden gekreuzt - glücklicherweise, wie sich herausgestellt hat, denn Sektenanhänger sind auch ihr gefolgt. Von da an ...« Gareth fasste das Wesentliche zusammen und berichtete nur, was für die Mission von Bedeutung war.
Jacks Miene spiegelte Befriedigung wider, als Gareth die Details ihrer jüngsten Zusammenstöße in Boulogne berichtete.
»Wie gewöhnlich weiß ich nicht, was Royce - Wolverstone - plant, aber ich vermute, er wird es als Erfolg betrachten, wie viele der Männer der Schwarzen Kobra Sie nach Boulogne abziehen und ausschalten konnten. Sie sind eines der Ablenkungsmanöver, daher haben Sie genau das getan, was Sie sollten, nämlich den Feind aus der Reserve zu locken und seine Zahl zu reduzieren.«
»Haben Sie irgendetwas von den anderen Kurieren gehört?«, fragte Gareth.
»Delborough ist hier - er ist vor zwei Tagen angekommen, in Southampton. Ich nehme an, seine Route wird über London führen und dann nach Cambridge nach Somersham Place. Über die beiden anderen habe ich nichts gehört.«
»Ist das auch unser weiterer Weg?«
Jack grinste.
»Ihr erster Halt wird Mallingham Manor sein. Das ist der Familiensitz von Trentham - Ihrem anderen Wächter. Er liegt in Surrey, nicht weit von hier. Sobald wir Sie in Sicherheit dort haben, warten wir auf weitere Anweisungen.« Er richtete sich auf. »Es ist schon spät. Sie werden etwas essen wollen und dann schlafen. Wie Sie bereits gesehen haben, sind Sektenanhänger in der Stadt, nicht viele, aber wir müssen es ihnen ermöglichen, ihren Herrn und Meister wissen zu lassen, dass Sie hier sind. Wenn Sie genug Männer haben, um die Nacht hindurch Wache zu stehen ...?«
Gareth nickte.
»Das sind wir gewöhnt.«
»Gut. In dem Fall werde ich die Nachricht von Ihrer Ankunft ins Herrenhaus bringen, damit wir schnellstmöglich einen Boten mit der Nachricht zu Royce schicken können.
Morgen früh dann werden Trentham und ich zum Frühstück zu Ihnen stoßen, und dann schmieden wir neue Pläne.« Er sah Emily an, dann wieder zu Gareth. »Denken Sie, Sie wären morgen bereit, die Reise fortzusetzen?«
Gareth nickte entschlossen und sah aus dem Augenwinkel Emily das Gleiche tun.
»Das werden wir.«
»Ausgezeichnet.« Sie standen alle auf. Sie reichten sich noch einmal die Hände, dann salutierte er.
»Bis morgen dann.«
Er verließ den Gastraum und ging durch die Tür, die direkt auf die Straße führte. Mit Emily an seiner Seite begab Gareth sich zu ihrem Zimmer.
Onkel schleppte sich die Straße entlang - er wusste nicht einmal, wohin sie führte. Die Dunkelheit war angebrochen; er musste irgendeine Art von Unterschlupf finden, um der eisigen Nacht zu entkommen.
Die Bewohner von Boulogne hatten ihn aus der Stadt gejagt. Er war immer noch fassungslos, dass sie es gewagt hatten, Hand an ihn zu legen. Er war zum Chateau gegangen und hatte erwartet, dort Männer anzutreffen, Waffen und den Geldvorrat, der dort versteckt gewesen war. Aber das Chateau war verlassen gewesen. Jemand hatte die Münzen gefunden und sie an sich genommen.
Blindlings lief er in Richtung Süden. Er weigerte sich, an seinen Sohn zu denken. Der Major hatte gelogen - das musste er getan haben. Seine Gefängniswärter hatten ihm erzählt, Sektenanhänger hätten die Reisegesellschaft des Majors im Hafen angegriffen, aber ihnen war erneut jeglicher Erfolg verwehrt geblieben.
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