In den Armen des Spions
strahlte vor Glück. Der harte Knoten der Beklommenheit in seiner Brust löste sich.
Sie trat zu ihm, zog eine Hand aus seinem Griff und legte sie ihm auf die Wange.
»Ich kann es für dich beschreiben. Ich habe die letzten Tage an nichts anderes gedacht - ich habe beobachtet und studiert, was die Ehen von Jack und Clarice und von Tristan und Leonora ausmacht -, wie sie so werden, wie sie sind. Ich weiß jetzt, was wir tun müssen - dass wir einander vertrauen müssen, uns gegenseitig wertschätzen und alles in unserem Leben miteinander teilen -, und ja, ich möchte das auch.«
Sie lächelte, und in diesem schimmernden Augenblick konnte er in ihren Augen ihr Herz sehen.
»Es gibt nichts auf der Welt, das ich mir mehr wünsche, als eine solche Ehe mit dir zu führen.«
Sein Herz schlug Salto, aber er hob seine Hand und legte ihr einen Finger auf die Lippen.
»Sag nicht mehr.«
Sie legte den Kopf schief und sah ihn fragend an.
»Es ist ein alter ... ich nehme an, du würdest es Aberglauben nennen. Ein Aberglauben unter Soldaten, aber nicht ohne Logik darin. Wenn man in die Schlacht zieht -irgendeine Schlacht -, versucht man dafür zu sorgen, dass man selbst so wenig wie möglich zu verlieren hat. Es ist zwar ein verlockendes Los, zum Kampf zu schreiten und dabei zu wissen, es steht etwas auf dem Spiel, das man mehr schätzt als das eigene Leben. Aber das ist sehr gefährlich, weil zum Angriff überzugehen unweigerlich jedem Instinkt zum Selbstschutz zuwiderläuft - und dann ist man gefangen und in dem schlimmstmöglichen Augenblick hin und hergerissen. Einem Feind in dem Wissen entgegenzutreten, dass du dabei etwas von so schwindelerregendem Wert verlieren kannst, kommt einer Schwäche gleich, die der Feind nicht hat. Es lenkt ab, es behindert.
Und das ist der Grund, weshalb ich möchte, dass du weißt, was ich mit dir haben will, aber ich will auf keinen Fall darüber reden - und jetzt irgendwelche Erklärungen abgeben oder Entscheidungen fällen.« Er sah ihr tief in die Augen. »Verstehst du das?«
Ihr Lächeln wurde höchstens noch zuversichtlicher. Sie trat näher und schmiegte sich an ihn. Seine Hände glitten um sie herum, und seine Arme schlossen sich um sie, als hätten sie einen eigenen Willen. Sie hob ihre zweite Hand, sodass sie sein Gesicht umrahmte.
»Das verstehe ich - keine Erklärungen, keine Einzelheiten, keine gemeinsamen Entscheidungen. Aber du musst auch etwas begreifen - wir sind schon dort. Worte sind nötig, ja, aber Taten sprechen lauter, und unsere Taten haben in den vergangenen Wochen die ganze Zeit die Wahrheit verkündet, selbst wenn wir nicht hingehört haben. Was wir brauchen für die Ehe, wie wir sie uns beide wünschen - einander zu vertrauen, wertzuschätzen und alle Aspekte zu teilen, eine Partnerschaft auf allen Ebenen -, daran haben wir schon gearbeitet; wir sind auf bestem Wege, es zu erreichen, und wenn wir uns das gegenseitig weiterhin schenken, werden wir am Ende triumphieren. So, wie wir beide es uns wünschen. Wir müssen an uns glauben - an das, was wir sind und was wir gemeinsam sein können. Und wenn wir das tun, kann uns nichts - nicht einmal die Schwarze Kobra - aufhalten.«
Emily lächelte zärtlich, und ihre Zuversicht, ihr Glaube und ihre grenzenlose Freude waren deutlich zu sehen.
»Gemeinsam sind wir stärker - gemeinsam werden wir überstehen -, was auch immer die beiden nächsten Tage uns bringen werden. Und dann ...«
»Werden wir über unsere Zukunft sprechen. Über alles, was wir von ihr erwarten und wie wir sie haben wollen.«
Ihr Eifer drohte ihrer Kontrolle zu entgleiten.
»Wie wir sie formen wollen und was sie enthalten soll.«
Er senkte den Kopf.
»Wie wir >uns< haben wollen.«
Ihre Lippen lächelten, als er sie mit seinen bedeckte. Sie küsste ihn zurück mit ungezügelter Leidenschaft, überglücklich und hemmungslos. Ihre Freude, ihr Glück waren so groß, so allumfassend, dass sie sie nicht in sich behalten konnte - sie musste sie ausdrücken.
Und ihn belohnen. Dieser Mann, der der einzig Wahre für sie war, war so wenig blind wie sie. Dem Himmel sei Dank. Ihn langsam zu der Erkenntnis zu drängen und sanft zu dem zu schubsen, was das Beste für sie beide war ... sie war bereit gewesen, das zu tun, aber es war ihr viel lieber so.
Das waren sie, so musste für sie beide ihre Ehe sein. Sie unterbrach den Kuss, schnappte lachend nach Luft und schob ihn zum Bett, half ihm auf dem Weg dorthin aus seinem Rock und seiner Weste, während er
Weitere Kostenlose Bücher