In den Armen des Spions
nördlich des Flusses wesentlich bessere Deckung und verschiedene Stellen, die für einen Hinterhalt besonders geeignet sind.«
Wie geplant folgten er und Jack ihnen zu Pferde; sie waren irgendwo dort draußen in der Winterkälte.
Sie waren schon stundenlang unterwegs, und wenn man den Wegweisern Glauben schenken konnte, war Gravesend nicht mehr weit, als Emily sich vorbeugte und aus dem Fenster spähte.
»Ich habe nichts von Jack oder Tristan gesehen.«
»Das wirst du auch nicht. Ich vermute, sie sind alte Hasen bei so etwas. Sie wollen schließlich Sektenanhänger sichten,
die sich an unsere Fährte geheftet haben, ohne selbst gesehen zu werden. Du könntest einen Blick auf sie erhaschen, wenn sie uns in Gravesend passieren.«
Wie zuvor ausgemacht, ließen sie die Kutsche am Lord Nelson anhalten, einem großen Postgasthof, und gingen hinein, um Erfrischungen zu sich zu nehmen. Sie verschwendeten eine gespannte halbe Stunde über einer Kanne Tee und Scones, sodass Tristan und Jack ein gutes Stück zum Anlegesteg vorausreiten konnten.
Als sie wieder in der Kutsche saßen und schließlich den Anleger erreichten, waren Jack und Tristan nirgends zu sehen, aber ein Fährmann wartete am Ufer auf sie, um sie nach Tilbury überzusetzen, ans Nordufer. Er bestätigte ihnen, dass der Herr, der seine Dienste bestellt hatte, und sein Begleiter bereits auf einer anderen Fähre den Fluss überquert hatten.
Die Überfahrt dauerte nicht lange, war aber schwierig, und das flache Fährboot wurde bedrohlich durchgeschüttelt, aber der Fährmann und seine Leute meisterten den unruhigen Fluss gekonnt. Ohne Zwischenfall erreichten sie den Ort unweit des reich verzierten Tors auf der Uferseite von Fort Tilbury.
Nachdem die Kutsche wieder an Land war, half Gareth Emily beim Einsteigen, dann schloss er die Tür und ging Mooktu dabei zur Hand, die unruhig gewordenen Pferde zu beschwichtigen. Mullins war bereits wieder auf dem Kutschbock und überprüfte die Pistolen, die unter dem Sitz verstaut waren, während er mit einer Hand die Zügel hielt.
Bister war kundschaften gegangen und kam angerannt, als Mooktu gerade auf die Kutsche stieg, um sich neben Mullins zu setzen. Gareth blieb an der Kutschentür stehen.
Bister salutierte knapp und hastete vorbei, fasste die Haltegriffe hinten an der Kutsche und kletterte rasch aufs Kutschendach.
»Drei habe ich gesehen - es können auch mehr sein. Sie beobachten uns von einer Anhöhe außerhalb der Stadt -hinter ihnen ist jede Menge Wald.«
Mit hochgezogenen Brauen öffnete Gareth die Tür und stieg ein.
Angesichts dieser Neuigkeiten ließen sie sich viel Zeit mit dem Lunch in Tilburys größtem Gasthof, sodass auch Jack und Tristan genug Zeit hatten, sich zu stärken und dann, wieder im Sattel, sich hinter den Sektenanhängern einzureihen.
Nachdem eine weitere Stunde verstrichen war, ging Gareth hinter Emily zur Kutsche und klopfte dabei geistesabwesend auf den Schriftrollenhalter, den er am Morgen von Watson übernommen hatte. Sie fuhren los.
Das hier war das Teilstück, wo sie mit einem Angriff rechneten. Die Straße wand sich durch die Marschen nördlich von Tilbury, dann stieg sie an.
Gareth schnaubte, als die Straße eine Biegung machte.
»Das war die perfekte Stelle für einen Hinterhalt - genau, als wir hier oben angekommen sind.«
»Sie wollen vielleicht nicht gesehen werden.« Emily deutete auf eine Kutsche, die in die andere Richtung fuhr.
»Stimmt. Je weiter wir nach Norden kommen, desto häufiger kommen verlassene Streckenabschnitte. Vielleicht ist das der Grund, warum sie nicht angegriffen haben.«
Während sie ohne Eile durch den Nachmittag rollten, oft genug an Stellen vorbeikamen, an denen der Wald auf beiden Seiten bis an die Straße reichte und ihnen nur selten andere Gefährte begegneten, erfolgte dennoch keine Attacke. Einmal ließ sich Bister, der bei ihrem Gepäck auf dem Kutschendach saß, an der Seite hinab, um ihnen mitzuteilen, dass sie eindeutig verfolgt wurden, aber er keine Anzeichen dafür hatte erkennen können, dass die Männer der Schwarzen Kobra sich auf einen Angriff vorbereiteten.
Gareth runzelte die Stirn.
»Das muss etwas bedeuten.«
»Vielleicht werden uns Jack und Tristan mehr verraten, wenn sie nachher zu uns stoßen.« Emily beugte sich vor und schaute zu der Stelle vorne, wo hinter den Feldern Hausdächer zu erkennen waren. »Ich glaube, dort vorne ist schon Chelmsford.«
Das stimmte. Sie ratterten über das Kopfsteinpflaster in die
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