In den Armen des Spions
können.« Sein Blick ruhte auf Emily.
Gareth warf ihm einen Blick zu, der eindeutig aussagte: Allerdings.
Emily beachtete sie nicht weiter.
»Wir dachten, Sie hätten ihn verloren.« Sie rutschte herum und versuchte hinter sich zu schauen. »Wo sind die anderen?«
Wolverstone betrachtete sie einen Moment, dann entschied er, den ersten Teil ihrer Äußerung erst einmal so stehen zu lassen.
»Delborough, Gervase und Tony sind hinter mir. Die Cynsters und Chillingworth sind zurückgeblieben, um sich um die Sektenanhänger zu kümmern. Leider sind nur acht hiergeblieben.«
Emily sah ihm in die Augen und hatte den Eindruck, dass sie sich dicht an einer Linie bewegte. Sie schaute wieder nach vorne und nickte.
»Jack und Tristan sind dichter an ihm. Haben Sie eine Ahnung, wohin er wohl will?«
»Nein.« Bei dem Wort bog Ferrar in einen Mietstall ein. Royce brachte sein Pferd vor Gareths und Emilys, drängte sie an den Gehsteig, und sie saßen alle ab. »Wir werden hier warten, um zu sehen, was er im Schilde führt.«
Vor ihnen hatten auch Jack und Tristan angehalten und hatten ihre Pferde angebunden, allerdings auf der anderen Straßenseite. Sie unterhielten sich angeregt, als seien sie Nachbarn.
Royce blickte Emily und Gareth an.
»Wenn Ferrar herauskommt, versuchen Sie bitte, den Kopf zu senken. Wir wollen schließlich nicht, dass er Sie wiedererkennt. Obwohl ich natürlich einräumen muss, dass er bislang unglaublich nachlässig und unaufmerksam gewesen ist.«
Emily war zu angespannt, um sich den Anschein geben zu können, als plaudere sie. Dann kam Ferrar aus dem Stall und überquerte die Straße. Er kam wenige Meter an Jack und Tristan vorbei. Sie wandten die Köpfe, damit er ihre Gesichter nicht erkennen konnte, aber er schaute noch nicht einmal in ihre Richtung.
Emily blickte zu Royce und sah, dass er den Kopf erhoben hatte und seine Männer wortlos zu sich rief.
Ferrar ging weiter, völlig ahnungslos, er entfernte sich aus der Stadtmitte, dann, ohne langsamer zu werden, ging er durch das breite Tor, das in die dicke Steinmauer eingelassen war, die die andere Straßenseite einnahm.
Royce runzelte die Stirn.
»Dort befinden sich die Ruinen der alten Abtei.«
Sobald Ferrar durch das Tor verschwunden und außer Sicht war, überquerten sie eilig die Straße und stießen zu Tristan, der in den Schatten unter dem Tor wartete. Jack war schon weitergegangen.
Delborough, Gervase und Tony tauchten neben ihnen auf, als sie bei Tristan stehen blieben.
Jack erschien. Er wirkte leicht überrascht.
»Er ... schlendert umher. Ziellos, wie es aussieht, als hätte er keine Sorge in der Welt - es ist, als unternehme er einen Spaziergang zwischen den Ruinen, wie es zufällig auch einige andere Besucher tun.« Er blickte zurück durch das Tor. »Ich hatte keine Ahnung, dass die Ruinen im Winter so in Mode sind.«
Emily betrachtete ihn tadelnd.
»Sie sollten vielleicht die Ladies’ Gazette lesen.«
Aller Augen richteten sich auf sie, dann sagte Royce: »Ist er vielleicht zu früh zu einem Treffen hier? Oder ... studiert er die Ruinen?«
»Er hat sein Pferd im Stall untergestellt, also muss sein Versteck hier irgendwo in der Nähe sein«, merkte Delborough an. »Zu Fuß zu erreichen.«
»Was die gesamte Stadt umfasst.« Royce ging durch das Tor und suchte rasch mit den Augen die Umgebung ab, dann kam er wieder zurück. »Wir werden folgendermaßen vorgehen.«
Er wies Gareth und Emily an, durch das Tor zu spazieren und dann an der Steinmauer entlang, von wo aus sie die Rasenflächen auf der Rückseite der Gebäude im Blick hätten, die sich auf der Westseite der Abtei befanden - Häuser füllten die Bögen des ursprünglichen Bauwerkes, und die Kathedrale der Stadt war um das alte Hauptportal der Abtei errichtet.
»So lässt sich Abstand halten, aber Sie können trotzdem sehen, ob er eines der Häuser betritt oder gar die Kathedrale. Von da aus kann er den Rest der Stadt erreichen.« Royce schaute die anderen an, und seine Miene hatte einen entschieden raubtierhaften Ausdruck. »Er hat vielleicht eure Gesichter alle gesehen, aber meines kennt er nicht. Ich folge ihm direkt - so direkt, wie es geht, ohne ihn zu alarmieren -, während ihr fünf die Flanken übernehmt. Wenn er sich mit jemandem trifft, will ich wissen, mit wem.«
Alle nickten und gingen, um die Anweisungen auszuführen; sie verschwanden rasch zwischen den riesigen Steinblöcken, die sich überall verstreut in der weitläufigen Anlage befanden,
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