In den Armen des Spions
sind.«
»Ihre Frau wird ihre eine wirklich verwundbare Stelle«, bemerkte Girla, »daher bewachen sie sie selbstverständlich besonders.«
»Vor allem und jedem - ob nun echt oder nur eingebildet.«
Die anderen lachten und nickten beifällig zu Katuns forscher Feststellung.
»Es lässt sich wirklich sagen«, fasste Anya abschließend zusammen, »dass der wahre Wert, den ein Krieger seiner Frau beimisst, sich darin zeigt, wie weit sein ... wie hieß das Wort?«
»Besitzdenken?«, schlug Emily vor.
Anya verzog das Gesicht.
»Ich dachte mehr an Schutz, aber Besitz? Das trifft sicher auch zu, nehme ich an. Es ist die andere Seite der Medaille, nicht wahr?«
Emily dachte kurz nach, dann nickte sie.
»Ja, Sie haben recht. Wo das eine endet, beginnt das andere ... und bei Kriegern ist die Grenzlinie verschwommen.«
Oben auf einer Düne, ein paar Meilen von der Oase entfernt, reichten Gareth, Ali-Jehan und Mooktu sich nacheinander Gareths Fernglas, während sie auf dem Bauch im Sand lagen und versuchten, sich ein Bild von der Stärke der Berber und der Sektenanhänger zu machen, die in der Senke unterhalb von ihnen lagerten.
»Es sind wesentlich mehr von den Leuten der Schwarzen Kobra, als ich erwartet hatte.« Mit gerunzelter Stirn ließ Ali-Jehan das Fernglas sinken. »Wenn sie so viele sind, warum haben sie sich gestern gegen uns nicht besser aufgestellt?«
Gareth hatte sich schon dieselbe Frage gestellt. Es gab wesentlich mehr Männer mit schwarzen Schals als Stammesmitglieder. Er nahm sich das Fernglas und zählte noch einmal nach.
»Im Lichte dessen, was wir hier sehen, nehme ich an, gestern war nur eine Finte - ein Kampf, den sie nie zu gewinnen dachten, sondern der vielmehr dazu diente, uns in der falschen Sicherheit zu wiegen, dass sie keine echte Gefahr darstellen. Das ist auch der Grund, warum die anderen Berber sich so plötzlich vom Schauplatz zurückgezogen haben - sie waren nur zum Kampf verpflichtet, solange die Sektenanhänger zu sehen waren. Nachdem sie alle gefallen waren, mussten sie nicht länger bleiben.«
»Also war es eine Art Scharade, in der Hoffnung wir würden ... wie sagt man noch? ... in der Wachsamkeit nachlassen?«
Gareth nickte.
»Es sind zu viele«, murmelte Mooktu. »Und diese Sektenanhänger dort unten - die meisten sehen aus wie ausgebildete Assassinen.«
Gareth waren diese besorgniserregenden Umstände auch bereits aufgefallen.
Ali-Jehan runzelte die Stirn.
»Wir wären vielleicht imstande, sie zu überwältigen, aber ...« Er wedelte mit einer Hand. »Mit meiner Mutter und den anderen Frauen im Lager« - er schaute zu Gareth -»und Ihrer Frau ebenfalls, würde ich es vorziehen, diese Gruppe nicht in eine Auseinandersetzung zu verwickeln. Ich kenne meine Vettern, die El-Jiri, und es sind entschlossene Kämpfer. Wenn Sie nun sagen, die anderen seien ebenfalls fähig, dann ...«
Als Ali-Jehan plötzlich schwieg, sah Gareth ihn an.
»Können wir Ihnen denn aus dem Weg gehen?«
Ali-Jehan schaute ihm in die Augen und verzog das Gesicht.
»Nein. Die El-Jiri kennen meine Routen zu gut, und sie kennen die Gegend hier so gut wie ich.« Er blickte wieder auf das Lager. »In der Nähe ist eine Stelle, die sich ausgezeichnet für einen Angriff eignet.«
Gareth zögerte. Er und Ali-Jehan hatten sich vom ersten Moment an gut verstanden. Sie waren sich im Grunde ziemlich ähnlich, Krieger in mehr oder weniger bürgerlicher Verkleidung, verantwortlich für eine Bande Zivilisten, die mit ihnen reisten. Sie waren etwa gleich alt und, schätzte Gareth, von nicht allzu unterschiedlichem Wesen. Das berücksichtigte er, als er fragte: »Gibt es einen Weg, wie wir mit Ihren Vettern dort unten Kontakt aufnehmen können, ohne die Männer der Schwarzen Kobra auf uns aufmerksam zu machen?«
Ali-Jehan schaute ihn an, dann hinunter in das Lager, betrachtete die Ränder, die Pferde und Kamele.
»Vielleicht.« Er schaute Gareth wieder an. »Warum?«
Gareth erklärte, was er sich gedacht hatte, seine angedachte Strategie. Langsam breitete sich ein Lächeln auf Ali-Jehans Gesicht aus. Am Ende nickte er.
»So werden wir es machen.«
Sie krochen die Düne wieder hinab, dann wählte Ali-Jehan zwei Männer aus, zwei Mitglieder seiner weitverzweigten Familie, und erklärte ihnen genau, was sie tun sollten.
Gareth und Ali-Jehan bezogen wieder Stellung auf den Dünen und beobachteten geduldig und reglos, wie die beiden Berber ihren Auftrag erfolgreich ausführten.
Es dauerte eine Stunde, bevor
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